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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Sir?“, flüsterte Wigglesworth und trat an ihn heran, womit er Justin bewusst machte, welch schlechte Wache er gerade abgab.
    „Meinetwegen, auch wenn Sie mir in dem Aufzug nicht gerade Ehre machen. Gibt es Schwierigkeiten?“
    „Ja. Da ist ein Mann, und er starrt mich dauernd an. Ich … ich glaube, er sucht … äh … meine Gunst.“
    „Ah, ich glaube kaum …“ Justins Amüsement ob dieser Entwicklung hielt nur einen Moment an, dann spannten sich alle seine Muskeln. „Wo ist er? Zeigen Sie mir Ihren Bewunderer, aber diskret bitte, Wigglesworth. Schauen Sie nicht hin, zeigen Sie nicht auf ihn, beschreiben Sie ihn mir einfach nur.“
    „Ja, Mylord. Also, wenn Sie an dieser umfangreichen Dame mit den Kirschen auf dem Hut vorbeischauen, dann steht er vor dem Wagen des Majors, der Mann in dem schlecht geschnittenen blauen Gehrock. Er sprach Lady Alinas Zofe an, aber sie war sehr abweisend. Dann sah er mich, und jeder Gedanke, mit ihr zu tändeln, verging ihm. Seitdem beobachtet er mich, auch wenn er versucht, es nicht zu zeigen. Ich glaube, es sind diese Schleifen, Sir, ich hätte sie mir schon viel eher ins Haar – also, in die Perücke – binden sollen.“
    „Und nun haben Sie ihn zu mir geführt; sehr gut, Wigglesworth.“
    „Papin, Sir.“
    „Ah, ich fürchte, nachdem Sie mir Ihren Bewunderer vorgestellt haben, können wir uns das sparen. Gehen Sie, suchen Sie Brutus, aber bitte unauffällig, und sagen Sie ihm, dass er Lady Alina nicht aus den Augen lassen soll und ihr niemand zu nahe kommen darf, bis ich zurückkomme.“
    „Sofort, Mylord. Aber wohin wollen Sie?“
    „Auf die Jagd“, entgegnete Justin knapp. Der bewusste Mann schien bemerkt zu haben, dass er aufgefallen war, und drängte sich gerade zwischen zwei Wohnwagen hindurch … um zu verschwinden … oder weil er wollte, dass Justin ihm folgte?
    Justin stand auf der anderen Seite des Lagers, und um Alina nicht auf sich aufmerksam zu machen, folgte er dem Mann nicht quer über den Platz, sondern schob sich zwischen zwei Wagen hindurch und verschwand dahinter im Gebüsch. Er schlug einen großen Bogen, bis er hinter Lukas Wohnwagen angelangt war, gerade rechtzeitig, um den Mann im Gehrock abzufangen. Der schlich, eine Pistole in der Hand, rückwärts vom Lager fort, offenbar in der Annahme, dass er jeden Verfolger, der aus dem Lager kam, sofort sehen würde. Daher wohl auch sein Aufkeuchen, als er den Dolch in seinem Rücken spürte.
    „Wollen Sie schon gehen?“, fragte Justin beiläufig – auf Deutsch. „Dabei haben doch alle so viel Spaß. Ah, ja, und tun Sie mir den Gefallen und werfen Sie ihre Pistole weg. Sofort.“
    Der Mann hob die Arme, ohne jedoch die Waffe loszulassen. „Ich verstehe dich nicht, du blöder Zigeuner! Los, nimm dir schon meine Börse. Hier, in meiner Weste!“
    Überrascht nahm Justin zur Kenntnis, dass es sich hier nicht um einen von Novak ausgesandten Mann handelte. „Sie sind Engländer? Dann konnten Sie mich wohl nicht verstehen! Also noch einmal: Ich wäre sehr erleichtert, wenn Sie dieses üble Schießeisen fallen ließen. Brav! Und nun drehen Sie sich um.“
    Der Mann gehorchte, dann riss er verdutzt, aber auch erleichtert die Augen auf. „Lord Wilde! Sind Sie es? Gott sei Dank! Ich habe Sie erst einmal gesehen, in Portsmouth am Kai. Bitte, ich kann alles erklären.“
    Justin bewegte das Messer ganz leicht, sodass der Mann es spürte. „Wirklich?“, fragte er zweifelnd. „Ich kann gar nicht ausdrücken, wie gespannt ich auf diese Erklärung bin. Aber noch sind Sie mir gegenüber im Vorteil. Wie ist doch gleich Ihr werter Name?“
    „Vergebung, Mylord. Ich heiße Phineas Battle“, verkündete er bereitwillig und ließ die Arme sinken. „Veteran aus der Armee Seiner Majestät und zurzeit engagiert von jemandem … mehreren …, die anonym bleiben …“
    „Bleiben Sie mir weg mit dem Geschwätz. Lassen Sie mich raten. Sie sind nicht sicher, wer Sie engagiert hat, ahnen aber, dass es jemand von Bedeutung ist.“
    „Ich weiß es wirklich nicht, Sir. Die Möglichkeit kam mir in den Sinn, doch ich hielt es für klug, nicht nachzufragen. Man sagte mir, Sie seien außerordentlich raffiniert, ganz außerordentlich. Und in Verkleidung sogar! Das da im Lager war ein Mann, ja? Ich konnte gar nicht aufhören zu starren! Aber ich bin ganz harmlos, Mylord, habe nur den Befehl, die Dame zu beobachten, und Sie, Sir, natürlich auch, ohne entdeckt zu werden. Sie haben mir meinen Auftrag nicht leicht gemacht.

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