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Ein Ami in Tirol

Ein Ami in Tirol

Titel: Ein Ami in Tirol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Steingruber
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bald schon würde diese Quelle reichlich sprudeln. Davon war der Ochsenwirt überzeugt.
     
    *
     
    Die Magd auf dem Brügglerhof hieß Elvira und war das einzige weibliche Wesen im Haus. Sie war drall, vollbusig und hatte rötliches Haar. Besonders den Florian umsorgte sie sehr liebevoll. Es sah ganz danach aus, als würde sich Elvira eine Chance ausrechnen, einmal Brügglerbäuerin zu werden. Florian jedoch brachte ihr kein Interesse entgegen, blieb kurz angebunden und oft genug sogar schnoddrig.
    »Was machst denn heut wieder für ein Gesicht, Bauer?«, fragte die Magd, als sie Florian den Teller wegnahm. »Hat dir etwa mein Gulasch nicht geschmeckt?«
    »Geh weiter, mach den Abwasch«, brummte Florian Brüggler missmutig.
    »Ich schein dir gar nix wert zu sein«, maulte sie daraufhin beleidigt.
    »Mach deine Arbeit, denn dafür wirst du schließlich bezahlt«, erwiderte er. »Um mein Innenleben und um meine Laune musst du dich nicht kümmern.«
    Elvira zog einen Schmollmund und trug das Geschirr zur Spüle.
    »Ein Spaß ist das nimmer in diesem Haus«, sagte sie verstimmt.
    »Wenn es dir nicht passt, dann kannst du ja kündigen«, sagte ihr Florian schroff. »Anderswo wird es dir auch nicht bessergehen.«
    Nun zog sie es doch vor zu schweigen, denn eine Kündigung wollte sie wohl doch nicht riskieren, denn im Grunde ging es ihr auf dem Brügglerhof nicht schlecht. Sie bekam einen guten Lohn und hatte alle Freiheiten, die sie sich wünschen konnte. Um ihrem Zorn jedoch Luft zu machen, klapperte sie lautstark mit den Tellern.
    »Hör damit auf. Sonst geh ich hin und klappere mit!« drohte ihr Florian. Daraufhin unterließ sie das und grollte in sich hinein.
    Florian stand auf und verließ die Stube. Ziellos ging er über den Hof, hatte dabei die Hände in die Hosentaschen gestoßen und machte ein missmutiges Gesicht.
    So traf ihn Christian an den Silos an.
    »Was ist denn dir heut über die Leber gelaufen?«, wollte er vom Bruder wissen.
    »Komm du mir auch noch daher mit der blöden Fragerei«, knurrte Florian. »Es reicht schon, wenn mich die Elvira löchert. Bist endlich bald fertig mit dem Silieren?«
    »Das Hexen hab' ich noch nicht gelernt«, entgegnete Christian. »Zwei Hände schaffen nun mal nicht, was vier schaffen könnten. Du kriechst ja schon ein paar Tage herum wie ein kranker Hund, und niemand weiß, was überhaupt mit dir los ist.«
    »Ich könnte diesen Menschen vergiften!«, stieß Florian schließlich hervor.
    »Wen?«
    »Na, diesen amerikanischen Kuhtreiber«, sagte Florian herb. »Was der sich alles traut, stinkt schon zum Himmel. Nicht einmal hat mich die Linda wieder angeschaut: Aber für diesen Gockel hat sie Augen. Und nur für ihn!«
    »Oha!« rief Christian. »Ich denk, die Linda hat dich nie interessiert?«
    »Blödsinn«, wies Florian Brüggler ab. »Ich hab' das halt nicht so mit der Werberei um eine Frau.«
    »Na ja, ich auch nicht«, gab Christian zu bedenken und kratzte sich hinter dem Ohr. »Mit der Eva ist es ja nicht anders. Die hat auch nur Augen für diesen Deppen.«
    »Das ganze Dorf hat er verrückt gemacht«, beschwerte sich Florian.
    »Was wollen wir dagegen tun?«, fragte sich Christian. »Wir können ihn immerhin nicht einfach hinausschmeißen. Aber vielleicht geht er auch von allein wieder. Schließlich kann der ja nicht allweil auf dem Palauerhof bleiben.«
    »Wenn er sich dort - einnistet?«
    »Wie meinst denn das?«, fragte der Jüngere verständnislos.
    »Na, die Eva und der«, gab Florian Brüggler seine düsteren Ahnungen preis. »Immerhin gehört der Eva der Hof. Dieser Mensch würde sich ja ins gemachte Nest hineinhocken, oder nicht?«
    »Also, das glaubst du ja wohl selbst nicht. Obwohl ...?«
    Christian kratzte sich wieder hinter dem Ohr. Das war bei ihm eine Geste, die seine Verlegenheit ausdrückte.
    »Es muss etwas geschehen!«
    »Aber was?«
    »Mei, wenn ich das wusste«, brummelte Florian. »Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Geschäfte, die er hier in Beißlwang abwickelt, recht astrein sind.«
    »Ich denk ja auch, dass daran etwas faul ist«, stimmte Christian zu. »Aber wie willst du ihm das denn nachweisen?«
    »Der Pischauer-Franz hat mir ein solches Papier gezeigt«, erzählte der Hoferbe. »Ich kenn doch den Karli vom Landratsamt. Der könnte sich doch einmal erkundigen, was es damit auf sich hat? Ich werd den Karli anrufen. Und wehe diesem amerikanischen Gockelhahn, wenn da auch nur die kleinste Kleinigkeit nicht stimmt.«
    Florian telefonierte

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