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Ein Antrag nach Mitternacht

Ein Antrag nach Mitternacht

Titel: Ein Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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sie hat nur sehr, sehr leise geflüstert, soweit es mich betraf. Für meine Großmutter war das ein schwerer Schlag, trotzdem erholte sie sich und hatte ein paar Monate später nun die ideale Kandidatin für mich. Danach kam die nächste und so weiter und so fort. In den letzten Jahren hat sie dieses für sie leidige Thema kaum noch angesprochen, wenn man von einem gelegentlichen Seufzer und einem entsprechenden Blick absieht. Vor allem wenn sie irgendwo davon liest, dass wieder ein Erbe geboren wurde.“
    „Ich vermute, das ist alles meine Schuld“, sagte Francesca plötzlich leise.
    „Oh, nein, überhaupt nicht“, versicherte Rochford. „Sie ist völlig zufrieden damit, mir die gesamte Schuld zuschieben zu können. In den letzten Jahren hält sie mir besonders gern vor, dass es dumm von mir war, Sie gehen zu lassen.“
    „Sinclair, es tut mir so leid …“
    „Das muss es nicht.“ Er legte seine Hand auf ihre. „Ich habe Fehler begangen. Ich habe zugelassen, dass mein verdammter Stolz mir im Weg steht. Ich hätte …“ Er unterbrach sich und zuckte mit den Schultern. „Es ist jetzt nicht mehr wichtig. Aber ich möchte nicht, dass Sie sich verantwortlich fühlen. Wir waren beide noch jung, und das alles liegt lange hinter uns. Es wird Zeit, das Ganze zu vergessen.“
    Seine Hand fühlte sich warm an, und Francesca verspürte den dringenden Wunsch, ihren Kopf auf seinen Arm sinken zu lassen. Es war schön, sich vorzustellen, wie er sie an sich zog, wie ihr Kopf an seiner breiten Brust ruhte, wo sie seinen Herzschlag hören konnte. Etwas blitzte in seinen Augen auf, und Francesca fürchtete, er könnte ihre Gedanken erahnt haben.
    Sie drehte sich von ihm weg, ließ seinen Arm los und ging weiter. Rochford folgte ihr und fragte nach einer Weile: „Möchten Sie Mutters Garten sehen?“
    „Ich dachte, das hier ist ihr Garten.“
    „Das ist er auch, aber nicht ihr ganz privater. Es ist ein geheimer Garten.“
    Interessiert und fasziniert sah sie sich um, während er lächelnd erneut ihre Hand nahm. „Kommen Sie, ich bringe Sie hin.“
    Er führte sie in den hinteren Teil des Gartens, wo eine Reihe von Buchen eine alte Ziegelsteinmauer säumte. Am Ende der Baumreihe ragte die Mauer hervor und setzte sich ein Stück weit in östlicher Richtung fort, ehe sie mit der Seitenmauer des Anwesens zusammentraf. Beide Mauern waren dicht mit Efeu überwachsen, das intensiv grün leuchtete. Eine leichte Brise ließ die Blätter rascheln, was sich wie ein leises Flüstern anhörte.
    Rochford bog mit Francesca ab, und dort, zwischen der Mauer und der letzten Buche, fand sich eine niedrige Holztür, in die ein Metallring eingelassen war. Er zog an ihm, worauf sich die Tür mit einem unwilligen Knarren öffnete. Der Duke trat zur Seite und gab Francesca ein Zeichen, damit sie vorging. Nachdem er ihr gefolgt war, zog er die Tür zu.
    „Oh!“, rief sie vor Freude.
    In der Mitte des kleinen Gartens fand sich ein Teich, auf dem Wasserlilien trieben. Nicht weit entfernt davon war ein in Stein gehauenes Gesicht zu sehen, das eine Wasserfontäne in ein Steinbecken spie, aus dem das Wasser über kunstvoll angeordnete Steine in den Teich floss. Das leise, beruhigende Plätschern durchdrang den ganzen Garten; von Zeit zu Zeit mischte sich darunter das Rascheln der Bäume und des Efeus. Ein Weidenbaum zierte eine andere Ecke des Gartens, und nahe dem Teich stand eine kunstvoll gearbeitete schmiedeeiserne Bank.
    Überall blühten die Blumen in einer unglaublichen Vielfalt aus Farben, sie verbreiteten die verschiedensten Düfte. An manchen Stellen wuchsen sie an den Mauern nach oben und folgten sorgfältig festgelegten Pfaden, dann wieder bedeckten sie den Boden wie Juwelen, die sich einst in einer Kiste befunden hatten, dann aber ausgeschüttet worden waren. Die einen reckten sich auf hohen Stielen in die Luft und schwankten mit dem leichten Wind, die anderen überzogen wie ein Teppich die Erde oder scharten sich zu leuchtenden Flecken.
    Es war offensichtlich, dass dieser Garten mit großer Sorgfalt gepflegt wurde. Nirgendwo traute sich ein Unkraut hervor, doch gleichzeitig schien es so, als ob den Blumen keine Grenzen gesetzt wurden und es ihnen erlaubt war, so zu wachsen, wie sie es wollten.
    „Das ist wunderschön“, bemerkte sie leise. Langsam drehte sie sich um sich selbst, um alles zu erfassen. „Und so fantastisch …“
    „Extravagant?“, forschte Rochford nach.
    „Nein, überhaupt nicht“, widersprach sie. „Ich

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