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Ein Ballnachtstraum

Ein Ballnachtstraum

Titel: Ein Ballnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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neigte er den Kopf und gab ihr einen Kuss, der sie schwindelig machte. Reglos stand sie vor ihm, schloss die Augen, ohne den geringsten Widerstand zu leisten, versuchte nicht einmal zum Schein zu protestieren. Stattdessen öffnete sie die Lippen und gestattete ihm, sie so heiß zu küssen, dass ihr ganzer Körper entflammte.
    „Mein Gott, Eloise.“ Er bedeckte ihr Gesicht mit hungrigen Küssen. Dann begann er mit seiner Zungenspitze ihren Nacken zu liebkosen, ließ sie immer tiefer wandern, bis zu ihren vollen Brüsten, die sich gegen den dünnen Stoff ihres Kleides abzeichneten. „Ich habe mir die ganze Zeit eingeredet, ich hätte mir nur eingebildet, wie sehr ich dich letzte Nacht begehrte“, raunte er.
    Wonneschauer durchrieselten sie. Ähnlich schmeichelhafte Geständnisse hatte sie in ihrer Laufbahn als Gouvernante des Öfteren gehört, ohne sich davon beeindrucken zu lassen. Aber seine Worte lösten eine Flut begehrlicher Empfindungen in ihr aus. Das Ungeheuerliche an dieser Situation bestand nicht etwa darin, dass dieser Mann sich nahm, was er wollte, sondern in ihrem Wunsch, sich ihm hinzugeben.
    „Das ist …“ Sie hob bebend die Hand. Wollte sie ihn an sich ziehen oder sich gegen ihn wehren? War es möglich, beides zur gleichen Zeit zu tun? War es möglich, vorzugeben, ahnungslos zu sein, in dem, was sie tat?
    „Was?“ Er berührte sie mit seiner Hand an der Schulter und hinterließ eine prickelnde Hitze auf ihrer Haut.
    „Was ist es? Verrat es mir.“
    „Ich kann es nicht sagen.“
    „Ich weiß es auch nicht“, flüsterte er. „Aber es gefällt mir ausnehmend gut.“
    Sie spürte seine Hände an ihren Seiten, bevor er ihre Brüste umfasste und durch den Stoff die sehnsüchtig aufgerichteten Knospen streichelte. Niemals hätte sie einem anderen Mann diese Freiheiten erlaubt, lieber wäre sie gestorben. Aber diesem Schwerenöter reckte sie sich entgegen, schloss die Augen und bat im Stillen um mehr.
    Er barg seine Wange an ihren Brüsten. „Bist du überall so weich und warm?“, fragte er mit belegter Stimme.
    Eloise schmiegte sich seufzend an ihn, seine dunkle Stimme berauschte ihre Sinne. Wie mühelos er ihr Verlangen zu wecken vermochte! Sie hatte vom ersten Augenblick an gespürt, dass er ihr gefährlich werden könnte. Hatte sie nicht gewusst, dass er mehr fordern würde? Aber er hatte seine Absichten keineswegs verschleiert. Vielmehr überraschte es sie, wie sehr sie sich selbst nach ihm sehnte.
    Mit seinen Lippen umfing er eine ihrer Brustknospen und umspielte sie liebkosend. Eine Welle sündiger Gefühle überflutete Eloise. Gott allein wusste, was sie noch zugelassen hätte, wäre der holpernde Lärm einer vorbeifahrenden Kutsche nicht in ihr Bewusstsein gedrungen. Schlagartig holte das Geräusch sie beide aus ihrer Benommenheit in die Wirklichkeit zurück. Widerstrebend löste Drake sich von ihr. Die dunkle Glut in seinen Augen ließ sie erschauern.
    „Ich werde dir helfen“, sagte er gedehnt. „Und wir beide kennen den Grund.“
    Eloise war nicht fähig, sich dem Bann seines magnetischen Blickes zu entziehen. Zugegeben, vielleicht war das, was er für sie empfand, schiere Wollust. Aber war es wirklich nur Lust, die sich hinter den Zärtlichkeiten dieses begehrenswerten Mannes verbarg, der ihr seine Hilfe anbot, nachdem sie bereits alle Hoffnungen verloren hatte? Was denn sonst?, meldete sich eine lästige Stimme in ihrem Kopf. Sündige Anfechtungen präsentierten sich stets in einer verlockenden Verpackung.
    „Was verlangen Sie als Gegenleistung?“, fragte sie mit belegter Stimme.
    „Habe ich von Gegenleistung gesprochen?“ Er blickte ihr unverwandt in die Augen. Ihr war, als schaute sie in einen Spiegel. Und ein Spiegelbild konnte nicht trügen. War sie es, die sich selbst betrog?
    „Ich bin nicht naiv“, antwortete sie schwach.
    Er lächelte. „Das habe ich nie vermutet.“

10. KAPITEL
    Sie ging natürlich recht in der Annahme, dass er eine Gegenleistung erwartete für seine Bemühungen. Das ist der Lauf der Dinge, dachte Drake nicht ohne Zynismus, als er das bescheidene Haus verließ und sich auf den Heimweg begab. Das Bedenkliche an dieser Situation war, dass Eloise meinte, sie sei ihm etwas schuldig. Und dessen war er sich gar nicht so sicher. In letzter Zeit war er sich ohnehin über nicht mehr viel in seinem Leben sicher, außer, dass sein Interesse an ihr ganz und gar nichts mit Horace Thornton zu tun hatte. Vielleicht war er einfach nur gelangweilt und seines

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