Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)
zurück.
Mary hat mir erzählt, dass er eine Beziehung mit dir haben möchte, du aber darauf bestehst, nur Freunde zu bleiben.“
„Es ist kompliziert.“
„Das ist die Liebe üblicherweise.“
Diese Aussage traf sie wie ein Schlag, und obwohl sie ihre Mutter vermissen würde, wäre sie am liebsten aufgestanden und gegangen. „Da ist keine Liebe, Mom. Wir hatten einen One-Night-Stand. Um Himmels willen, er sammelt die Telefonnummern von Frauen auf Cocktailservietten. Ich hätte ihn nie wiedergesehen, wenn ich nicht schwanger geworden wäre. Wir hatten miteinander abgeschlossen, und ein kaputtes Kondom ändert nichts daran. Wir haben keine gemeinsame Zukunft, uns verbindet nur das Baby.“ Ihre Mutter drückte ihr die Hand, sagte aber nichts. Wahrscheinlich kannte sie Beth gut genug, um zu wissen, dass es da mehr gab.
Und das gab es. „Ich wollte nach Albuquerque gehen. Das war mein nächster Plan, doch dann traf ich Kevin und war dumm genug, mit ihm zu schlafen, und jetzt ist alles anders. Mein ganzes Leben ist durcheinander, und ich bin für immer an ihn gebunden, denn er wird ein großartiger Vater sein. Er überwältigt mich, und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich kann nicht klar denken, wenn ich in seiner Nähe bin, aber was wir tun, wird so große Auswirkungenauf das Leben des Kindes haben. Ich will mein Leben einfach nicht damit verbringen, mich zu fragen, ob Kevin mich wollte oder ob ich einfach nur die erste Frau war, die ihm ein Kind geschenkt hat.“
Sein Herz auszuschütten war anstrengend, und als Beths Mutter ihr den Kopf streichelte, wehrte sie sich nicht. Seit Langem fühlte sie sich nicht bevormundet, sondern umsorgt. „Du warst immer sehr unabhängig und stur. Du warst erst vier Jahre alt, als du mir sagtest, dass ich dich nicht mehr ins Bett bringen muss, weil du das jetzt allein könntest. Ich habe dir nie klarmachen können, dass es nicht darum ging, ob du es allein kannst, sondern darum, diese Minuten des Tages mit dir zu verbringen. Du hast mich nicht an dich herangelassen.“
„Wenn ich Kevin noch näher an mich heranlassen würde, würde ich mich in ihn verlieben, und dann gäbe es kein Zurück mehr.“
„Ich glaube, dass ihr beide schon ein wenig verliebt seid.“
Beth schloss die Augen, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
„Es ist okay, wie es gerade ist. Wir sind Freunde, und solange es so bleibt, wie es ist, werden wir es auch weiter sein. Aber wenn wir glauben, wir seien verliebt, und heiraten, was passiert dann, wenn ihm eines Tages klar wird, dass er mehr in die Idee von einer Familie verliebt war als in mich? Oder was, wenn mir klar wird, dass ich nur geglaubt habe, ihn zu lieben, weil er so ein toller Kerl ist, und ich nicht darauf vertraut habe, es ohne ihn zu schaffen?“
„Dann hast du es wenigstens versucht.“
„Und wenn wir scheitern, wird es hässlich. Liebe endet niemals schön, und ich will nicht, dass wir uns hassen. Ich will das dem Baby nicht antun. Ich will, dass seine Eltern Freunde sind.“
Als sie die Augen öffnete, sah sie ihren Vater, der versuchte, zwei Pappbecher mit Kaffee und eine Wasserflasche zu balancieren. Er war nicht gerade ein guter Kellner. Schnell wischte sie sich übers Gesicht, weil sie nicht aufgebracht aussehen wollte.
„Nimm dir Zeit, wenn du sie brauchst“, sagte ihre Mutter. „Aber verschließe dich nicht vollkommen vor ihm.“
„Das kann ich nicht“, murmelte sie. „Er wird das nicht zulassen.“
Ihr Vater teilte die Getränke aus, und Beth nahm einen großen Schluck Wasser, um damit den Kloß in ihrem Hals endgültig herunterzuspülen. Sie war müde, und die Bank war unbequem. Außerdem hatte sie kaum geschlafen, seit Kevin, dieser Bastard, Anzügliches über Schokoladenkuchen und das Ablecken von klebriger Kuvertüre in ihr Ohr geflüstert hatte. Das war natürlich volle Absicht gewesen, um sie ins Bett zu bekommen.
Stattdessen war sie nur in Aufruhr versetzt worden, jedoch ohne die Absicht zu haben, wieder mit ihm zu schlafen, was die Anspannung nicht gerade verringerte. Rache war allerdings süß, denn da er zugesagt hatte, bei der Geburt anwesend zu sein, würde sie die Befriedigung genießen, ihn den Geburtsvorbereitungskurs durchleiden zu sehen. Wenn irgendetwas die Stimmung töten konnte, dann das. Hoffte sie zumindest.
Viel zu früh war es für ihre Eltern an der Zeit, durch die Sicherheitsschleuse zu gehen, und beide drückten sie lange. Nur mit großer Mühe gelang es ihr, die Tränen
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