Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)
für seinen Veranstaltungsraum bekannt war, und Beth gelang es, sich aus dem Wagen zu hieven, ohne allzu viel Aufwand zu betreiben.
„Du siehst besser überrascht aus“, zischte ihr Paulie zu, bevor sie hineingingen, „oder Mrs K. macht mich fertig.“
Sie musste nichts vortäuschen. Auch wenn sie von dem Moment an, als Paulie in ihrem Appartement aufgetaucht war, den Verdacht hatte, dass heute der Tag der Baby-Party war, hatte sie nicht erwartet, dass es so … viel war. Ballons und Fähnchen und Banner.
Und ihre Eltern. Die Freudentränen in den Augen ihrer Mutter gaben Beth den Rest, und als sie die Arme um sie schlang, schluchzte sie hemmungslos. Sie hatte ihre Mutter vermisst. Wie sehr, das wurde ihr erst jetzt klar.
„Sieh dir diesen Bauch an“, rief Shelly, und Beth lachte und weinte gleichzeitig.
Schließlich ließ ihre Mutter sie los und machte Platz für ihren Vater. Dann waren die Kowalskis dran. Erstaunt registrierte sie, dass alle Männer da waren – Kevins Brüder, sein Schwager und sein Vater –, nicht nur die Frauen. Sogar seine Neffen.
Nachdem Stephanie sie umarmt hatte, musste Beth sich vorbeugen, damit das Mädchen eine Tiara auf ihren Kopf setzen konnte.
Dann stand Kevin neben ihr und legte seinen Arm um ihre sehr füllige Hüfte.
„Überraschung!“ Er grinste und küsste ihre Wange.
Sie erspähte Darcy, Randy und ein paar der Köche bei der Bowle. „Wer kümmert sich um die Bar?“
Er zuckte die Schultern. „Wir öffnen heute später. Unsere Freunde wollen unser Baby feiern, also, zum Teufel damit, oder nicht?“
„Zum Teufel damit“, stimmte sie begeistert zu. Sie sah, wie Bobby quer durch den Raum beinahe auf sie zurannte, und lachte. „Hier kommt er.“
Der zurzeit jüngste Kowalski legte die Hände auf ihren Bauch. „Hey, Cousin! Warum gibt es eine Baby-Party? Damit sich das Baby nicht langweilt!“
Sie lachten alle, und dann wurde Beth zu einem Stuhl geführt, der mit rosafarbenen und blauen Fähnchen und mit aufblasbaren Babyfläschchen geschmückt war. Sie fühlte sich unglaublich besonders auf dem Thron und musste sich nicht zum Lächeln zwingen, als die Blitze der Kameras sie blendeten.
Dann begann die Geschenke-Parade: große Geschenke, kleine Geschenke und alle Größen dazwischen. Von Socken bis zu einem erstklassigen Kinderwagen, von Windeln bis zu einem Autositz – der Stapel der Dinge, die sie für das Baby nicht mehr kaufen musste, wurde beinahe so groß wie Kevin. Es blieben keine Wünsche offen. Sport-T-Shirts und Spiele. Red Sox, Celtics, Bruins, Patriots und die Revolution – es gab ein Kleidungsstück für jedes Team.
Die Feier lief im wahren Kowalski-Stil ab: Essen, Lachen und noch mehr Essen. Und auch wenn sie es niemals geglaubt hätte, Artie und Shelly Hansen schienen genau hineinzupassen. Welche Geschichten auch immer Leo und ihr Vater austauschten, sie lachten gemeinsam, und ihre Mutter war überglücklich dabei, die Babygeschenke mit Kevins Mom zu durchstöbern.
Als die Kellner eine dreistöckige Torte mit einem süßen Paar Babystiefelchen als Krönung hineinrollten, beugte sich Kevin so weit zu ihr hinüber, dass seine Lippen fast ihr Ohr berührten. „Ich habe ausdrücklich Schokoladenkuchen bestellt, da ich ja weiß, wie gern du ihn magst.“
Die Temperatur in dem Veranstaltungsraum stieg sprunghaft an, und Beth erschauerte.
„Es ist eine Weile her, dass du welchen hattest.“ Er legte ihr die Hand auf den Rücken. „Du musst ja großes Verlangen danach haben, an dieser süßen, klebrigen Kuvertüre zu lecken.“
Oh, das hatte sie. Mit einer Intensität, die ihr fast den Atem nahm. Als der Kuchen schließlich aufgestellt war und ihre Freunde und Familie sich umdrehten, um ihre Reaktion zu sehen, tat sie das einzig Mögliche, das ihr die Erniedrigung ersparte, sich in Kevins Arme zu werfen.
Sie knuffte ihn in die Seite.
„Umpf.“ Lächelnd trat er einen Schritt zurück.
Der Kuchen war köstlich, aber mit jedem Bissen auf ihrer Zunge wurde ihr Blick magisch von Kevin angezogen, der demonstrativ genüsslich die Kuvertüre von seiner Gabel leckte. Mit jedem Lecken und Kreisen seiner Zunge wurde der Knoten in ihrer Brust größer, aber die Anwesenheit ihrer Freunde und Familie hielt sie davon ab, etwas Dummes zu tun – zum Beispiel sich rittlings auf seinen Schoß zu setzen und die Glasur von seinen Lippen abzulecken. Mal abgesehen davon, dass sie nicht sicher war, überhaupt noch in der Lage zu sein, sich rittlings auf ihn
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