Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)
Stammgästen.
Er fand es nur fünf Minuten später heraus, als Sam Logan hereinkam und sich auf seinen üblichen Platz setzte. Paulie schien den Kerl aus irgendeinem Grund zu meiden, und Kevin wollte wissen, warum. Nachdem er ihm ein Michelob gezapft hatte, brachte er es selbst an den Tisch, statt es Darcy zu geben.
„Wie läuft’s?“, erkundigte sich Sam beiläufig.
„Kann mich nicht beschweren. Und wenn ich es täte, würde niemand zuhören.“ Er stellte das Bier ab und nahm sich dann einen Stuhl.
Sam hob eine Augenbraue, sagte aber nichts. Sie hielten ein wenig Small Talk. Sport, das Wetter und solche Themen, aber sie waren nicht wirklich Freunde.
Dann fiel Kevin mit der Tür ins Haus. „Was läuft da zwischen dir und Paulie?“
„Wenn es dich etwas anginge, müsstest du wohl nicht fragen.“
„Paulie ist wie eine Schwester für mich, und …“
„Ich liebe sie.“
„Oh, okay. Dann hat sich das mit der ,Was sind deine Absichten‘ -Frage erübrigt. Ist das der Grund, warum sie dir aus dem Weg geht?“
„Ich glaube, sie tut das, weil ich sie gebeten habe, mit mir auf so eine blöde Party zu gehen.“
„In Boston?“
„Yep, eine Wohltätigkeitsveranstaltung.“
Kevin lehnte sich in seinem Stuhl zurück und versuchte herauszufinden, was er als Nächstes tun könnte. Es war nicht so, als würde der Typ sie schlecht behandeln, indem er sie zu einer Party einlud. Und trotzdem hatte es sie unglücklich gemacht, und sie war eher bereit, den Kerl aus ihrem Leben zu werfen, als die Sache durchzustehen. Er glaubte nicht, dass sie das glücklicher machen würde.
Es gab eine feine Grenze, wenn es darum ging, seine Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken oder sich um eine Freundin zu kümmern.
„Wusstest du, dass ihre Mutter ihr Haar färben ließ, als sie vier war, weil es zu rot war?“
„Ich kenne die Athertons persönlich, das überrascht mich nicht.“ Sam nahm einen Schluck von dem kalten Bier und legte die Hände um den Krug. „Ich habe sie nicht gebeten, ihren Job aufzugeben und eine Stepford-Frau zu werden. Ich habe sie zu der nettesten, formlosesten Party in meinem Terminplan eingeladen, und ich habe sie nicht gedrängt, als sie Nein sagte.“
Kevin nahm die Wasserflasche, die Darcy ihm brachte, dankend entgegen und knibbelte an dem Etikett herum. „Sie will nicht dorthin zurück.“
„Ich habe sie nicht gebeten, umzuziehen.“ Sam sackte auf seinem Stuhl zusammen und sah nicht mehr länger wieein arrogantes Reiche-Leute-Söhnchen aus, sondern wie ein normaler Typ mit gebrochenem Herzen. „Ich kann sie nicht schon wieder verlieren.“
Es lag Kevin auf der Zunge, dem Mann zu raten, Geduld zu haben, aber er brachte die Worte nicht heraus. Er hatte reichlich Erfahrung damit, geduldig zu sein, und es nervte gewaltig. Soweit er das beurteilen konnte, war das Ergebnis nichts als Frust.
Er hatte gesehen, welche Wirkung seine Versuchung mit dem Schokoladenkuchen bei der Baby-Party auf Beth gehabt hatte, aber wie immer hatte sie widerstanden, obwohl sie das Gleiche wollte wie er. Und nun waren sie wieder am Anfang. Nachbarn, die ein Baby erwarteten und von denen einer innerlich langsam kaputtging.
Sam starrte finster in sein Bier. „Ich nehme an, das ist der Punkt, an dem du mir irgendeinen Schwachsinn über Geduld erzählst und darüber, dass es schon wird, wenn es sein soll. Dann sage ich ….gleichfalls‘.“
Kevin lachte und öffnete die Wasserflasche. „Wie sieht’s bei den Red Sox aus?“
„Beckett hat gestern Abend einen guten Eindruck gemacht. Und Papelbon scheint gut in Form zu sein.“
„Die Yankees sind auch top. Das sollte ein höllisches Match werden.“
Wie es echte Kerle nun mal tun, verbrachten sie die nächste Stunde damit, über Sport zu reden, und taten beide so, als würden sie nicht unter der Tatsache leiden, dass sie keine Ahnung hatten, wie sie ihre Frauen glücklich machen sollten.
Wartebänke am Flughafen waren nicht die bequemste Sitzgelegenheit für eine schwangere Frau, aber Beth wollte jede Minute mit ihren Eltern verbringen, bevor sie nach Floridazurückflogen. Sie würden nach der Geburt des Babys wiederkommen, aber bis dahin würde sie sie vermissen.
Als ihr Vater sich auf die Suche nach Kaffee machte, wurde der Gesichtsausdruck ihrer Mutter ernst, und sie legte eine Hand auf Beths Knie. „Schatz, Kevin scheint ein sehr netter junger Mann zu sein.“
„Er ist nett. Einer der nettesten Männer, die ich je getroffen habe“, gab Beth
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