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Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)

Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)

Titel: Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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nicht, warum Sie mich verfolgen, aber …«
    Sie rutschte, als sie abrupt anhielt, keuchte ein bisschen und hielt eine Einkaufstüte vor sich. »Die haben Sie im Starbucks vergessen. Mann, Sie können vielleicht schnell rennen.«
    Wo wir gerade über dümmlich sprachen … »Oh«, ich nahm ihr die Tasche ab. »Vielen Dank. Tut mir leid, dass ich nicht verstanden habe, was Sie wollten.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Schon okay. Schöner Laden übrigens.« Sie hielt die entsprechende Tasche hoch.
    Ich lächelte – mit geschlossenem Mund, um einer ahnungslosen Fremden nicht meine perlweißen Reißzähne zu präsentieren. »Zwei Seelen, ein Gedanke. Es tut mir wirklich leid wegen der Schuhe.«
    »Um ehrlich zu sein, die sind schon ziemlich alt.« Sie blickte mit einem Seufzer auf sie hinunter. »Jetzt habe ich
wenigstens einen Vorwand, mir ein neues Paar zu kaufen. Was war überhaupt das Problem da drinnen? Verlieren Sie regelmäßig so die Kontrolle über Ihren Körper, oder war ich Ihr erstes Opfer?«
    Ich verlagerte die Taschen in die andere Hand. »Ich bin eingeschlafen, während ich darauf gewartet habe, dass meine Freundin mit dem Kaffee zurückkommt. Ich habe schlecht geträumt und wachte auf, als ich wie ein Tintenfisch um mich geschlagen habe. Falls Tintenfische überhaupt um sich schlagen.«
    »Sie haben Glück, dass Sie so leicht einschlafen können«, meinte sie.
    »Ich habe letzte Nacht nicht viel geschlafen.«
    Ich fühlte mich nicht wohl, so mitten auf der Straße am helllichten Tag. Es war nicht sicher. Möglicherweise beobachtete mich gerade ein Jäger und ersann eine Methode, die Schlächterin der Schlächter auf möglichst spektakuläre Art umzubringen, um dann anschließend damit seine Freunde zu beeindrucken. Ich hatte plötzlich die Vision von tausend winzigen Holzraketen, die durch die Luft auf die ahnungslose Sarah zuschossen. Oder vielleicht auch nur eine große. Egal, dies war kein guter Platz, um lange zu verweilen.
    »Ich nehme mir jetzt ein Taxi«, erklärte ich ihr.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns eins teilen?« Sie sah zu den uns umgebenden Wolkenkratzern hoch und machte einen verwirrten Eindruck. »Es ist so schwierig, sich an alles hier zu gewöhnen.«
    »Sind Sie nicht von hier?«
    »Nein. Ich komme aus Florida.«

    »Und was machen Sie im Januar in Toronto, wenn Sie aus Florida kommen?«, fragte ich. »Wenn ich die Wahl hätte, würde ich jetzt lieber am Strand liegen.«
    »Auch Strände können einem irgendwann mal zum Hals heraushängen.«
    »Das ist doch verrückt.«
    »Dann bin ich eben verrückt. Ich heiße übrigens Janelle. Janelle Parker.« Sie packte ihre Taschen auf die andere Seite, um mir ihre behandschuhte Hand entgegenzustrecken. »Du kannst mich Janie nennen.«
    »Sarah«, antwortete ich, als ich ihre Hand nahm. Ich ließ den Nachnamen weg. Niemand musste meinen Nachnamen wissen. Das konnte mich in Schwierigkeiten bringen, und es spielte keine Rolle für die Personen, mit denen ich redete. Nein. Von jetzt an würde ich nur noch Sarah sein. Ähnlich wie Madonna. Oder Cher. Oder Mary-Kate und Ashley.
    »Willkommen in Toronto. Das ist eigentlich ein Name aus dem Cherokee und heißt ›Wir ruinieren dir deine Designerschuhe zur Begrüßung‹. Wo wohnst du?«
    »Im Royal York.«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Schick. Wie lange bleibst du in der Stadt?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das hängt vom Geschäft ab, vielleicht ein oder zwei Tage. Vielleicht auch länger. Ich hab etwas Persönliches zu erledigen.«
    »Hast du Familie hier?«
    Als sie nicht gleich antwortete, sah ich sie von der Seite an. Sie leckte sich über die Lippen und blinzelte heftig.
    »Um meine Familie muss ich mir keine Gedanken mehr
machen«, sagte Janie grimmig und schien dann ihren melancholischen Anflug abzuschütteln. Sie drehte sich zu mir um und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. »Man weiß einfach nie, was hinter der nächsten Ecke lauert, stimmt’s?«
    Ich nickte. »Wenn das nicht wahr …«
    Wir bogen in diesem Moment um die nächste Ecke, als mir – ironischerweise – eine Hand entgegenzuckte, meinen Mantel packte und mich in die Gasse zerrte. Ich schlug der Länge nach hin, und vor Überraschung blieb mir die Luft weg. Der Inhalt meiner Einkaufstüten verstreute sich auf dem Bürgersteig.
    Etwas verdeckte die Sonne. War es eine Sonnenfinsternis? Ich blinzelte nach oben und fühlte mich benommen. Nein, keine Sonnenfinsternis. Es war ein Hüne von einem Mann, der vor der

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