Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
ihnen zumindest. Bist du okay?«
Ich runzelte die Stirn. »Du bist mein anderer Leibwächter, stimmt’s?«
Sie lächelte. »Schuldig im Sinne der Anklage.«
»Dann weißt du also, dass ich ein... ein...«
»Ein blutsaugendes Monster bist? Ganz recht.«
Ich kniff die Augen zusammen. »Wieso hast du nichts gesagt?«
»Um mir diesen Spaß entgehen zu lassen?«
»Das nennst du Spaß?«
Sie zuckte die Schultern. »In gewisser Weise. Ich bin zwar nicht gerade begeistert über meine ruinierten Schuhe, aber ich werde sie einfach auf meine Spesenrechnung setzen. Übrigens, das ist tatsächlich schon der dritte Jäger, den wir heute zur Strecke gebracht haben. Dieser ist ein bisschen unangenehm nah gekommen, aber alles ist gut.«
»Der dritte?« Das musste ich erst einmal verarbeiten. »Du bewachst mich also nicht nur aus der Ferne wie Lenny? Sondern du nimmst lieber Kontakt zu der Person auf und kommst ihr nah?«
»Das war ein Fehler, zugegeben. Aber ich brauchte dringend einen Kaffee. Du warst diejenige, die den Kontakt hergestellt hat.«
Da hatte sie recht. »Wer hat dir beigebracht, so zu kämpfen?«
Sie hob ihre Einkaufstasche vom Boden auf. »Mein Bruder. Er stand auf diesen ganzen Kung-Fu -Quatsch. Er brauchte einen Sparringspartner, also hat er mir ein paar Griffe beigebracht. Er hat mich immer Grashüpfer genannt. Er war ein totaler Freak.« Einen Moment legte sich ein entrückter Ausdruck über ihr Gesicht, doch dann schüttelte sie sich und lächelte mich an. »Hör zu, du solltest jetzt wohl besser von der Straße verschwinden. Sosehr ich auch ein kleines Nachmittagstraining zu schätzen weiß, für heute
hatten wir genug Konfrontationen. Ich hab noch etwas anderes zu tun, aber Lenny wird dich sicher nach Hause bringen.« Sie drehte sich um, ging aus der Gasse und mischte sich unter die Fußgänger, als ob nichts gewesen wäre.
»Warte einen Moment.« Ich musste rennen, um sie einzuholen. Sie ging jetzt schneller. Ich schätze, wenn man einen Typen niedermachen konnte, ohne auch nur in Schweiß auszubrechen, setzte das einiges an Adrenalin frei.
Wenn ich mich so selbst verteidigen könnte, wäre ich wahrscheinlich gar nicht mehr auf Leibwächter angewiesen. Die Trainingsklassen, die ich mit Amy besucht hatte, kamen nicht annähernd an das heran, was ich gerade miterlebt hatte. Erstaunlich. Dieser Hüne war mindestens zweimal so groß wie Janie gewesen, und das ohne Absätze. Das war eindeutig ein Nachteil. Und zwar in diesem Fall für ihn.
»Weißt du«, setzte ich an, während ich hastig einen Plan entwarf und zugleich versuchte, zu laufen und meine Einkaufstüten zu jonglieren, ohne etwas zu verlieren. »Wenn du schon dafür bezahlt wirst, mit mir herumzuhängen, könntest du mir doch vielleicht ein bisschen Unterricht in Selbstverteidigung geben.«
Sie sah mich einen Moment an und nahm ihre Einkaufstasche dann in die andere Hand. »Du musst doch wissen, wie du dich selbst verteidigst, oder etwa nicht?«
»Na klar, deshalb habe ich ja dagestanden und mein ›Ich bin das Opfer‹-T-Shirt getragen, während du die Angelegenheit geregelt hast.«
Sie runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, ich bin eigentlich keine Lehrerin. Aber, wie du schon sagst, ich bin sowieso da – ich könnte es machen, wenn du willst.«
»Gern.« Ich lächelte und hatte das Gefühl, das war die beste Idee des Tages. Ach was, des Jahrzehnts.
»Sarah!«, hörte ich jemanden rufen, drehte mich um und war überrascht, Quinn zu entdecken, der mir von der anderen Straßenseite aus zuwinkte.
Er trug eine dunkle Sonnenbrille, eine schwarze Lederjacke und hellblaue Jeans. Er strahlte so sehr, dass ich seine Reißzähne selbst auf die Entfernung erkennen konnte. Ich winkte zurück, und er kam über die Straße zu mir.
»Was zum Teufel macht der hier?«, sagte ich eigentlich mehr zu mir selbst. »Janie, ich möchte dir Quinn vorstellen.«
Ich drehte mich zu ihr um und stellte fest, dass sie gegangen war. Einfach weg. Verschwunden.
Ich runzelte die Stirn. Wo war sie geblieben?
»Was ist los?«, fragte Quinn, als er bei mir war. »Du siehst ein bisschen beunruhigt aus.«
Für einen Augenblick dachte ich an meinen Traum. Es war so echt gewesen. Beides, der Kuss von Quinn als auch der Mord an Thierry. Aber es war nur ein Traum gewesen.
Nur ein Traum .
Ich schüttelte den Kopf und versuchte zu lächeln. »So werde ich künftig wahrscheinlich häufiger aussehen. ›Beunruhigt‹ ist mein zweiter Vorname. Was machst du
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