Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
großen Bogen um uns und sperrten vor Schreck ihre Münder weit auf. Autos verlangsamten ihr Tempo, als sie an uns vorbeifuhren.
»Er hat Sie begrapscht«, erklärte Lenny.
Ich sah ihn finster an. »Er hat mich nicht begrapscht.
Und übrigens, wo waren Sie vorhin, als ich von dem Jäger in die Gasse gezogen wurde?«
»Ich … ich musste mal. Der Ruf der Natur.« Er berührte sein rechtes Ohr, und ich bemerkte, dass er einen von diesen winzigen Kommunikations-Knopfohrhörern trug. »Janie hat gesagt, es sei alles okay.«
Ich fühlte, wie Frust in mir aufstieg. »Quinn, ist alles okay?«
Quinn fasste sich behutsam an seinen verletzten Hals. »Hab mich noch nie besser gefühlt.«
Ich schüttelte den Kopf. »Du bereust es wahrscheinlich schon, nach Toronto zurückgekommen zu sein, was?«
Er riss seinen finsteren Blick von dem Leibwächter los und sah mich an, worauf sich seine Miene aufhellte. »Ganz und gar nicht. So ein Mist wie dieser macht das Leben doch erst interessant.« Er drehte sich wieder zu Lenny um. »Wenn du mich noch einmal anfasst, Arschloch, ist das deine letzte Heldentat gewesen. Und wenn du schon dafür bezahlt wirst, auf Sarah aufzupassen, kümmere dich gefälligst nicht um deinen eigenen Arsch. Wenn ihr etwas passiert, bekommst du es mit mir zu tun.«
Lenny grinste stupide. »Ach ja? Und wer zum Teufel bist du überhaupt?«
»Was ich bin, hängt ganz von meiner Laune ab. Und gerade jetzt ist mir danach, zu deinem schlimmsten Albtraum zu werden.«
Lenny zog die Augen zusammen. »Komisch, auf mich wirkst du eher wie ein Niemand.« Er sah mich an. »Ma’am, es ist wohl das Beste, wenn ich Sie nach Hause bringe. Ich rufe ein Taxi.«
Er wartete meine Antwort gar nicht erst ab, sondern trat zur Seite, vielleicht, um uns ein bisschen Privatsphäre zu lassen.
Ich warf Quinn einen Blick zu. »Ich fahre jetzt lieber zu George zurück. Da wohne ich zurzeit. Es geht mir gut.«
Er sagte nichts, stattdessen nickte er steif, die Arme vor der Brust verschränkt.
»Hör zu«, sagte ich nach einem Augenblick. »Kümmere dich nicht um Lenny. Er ist nur ein Freak.«
Quinn schnaufte. »Lenny? So heißt der?« Er schüttelte den Kopf und seufzte, ein langes Ausatmen, das in der kalten Luft vor ihm gefror. »Aber er hat trotzdem recht, weißt du.«
»Womit?«
»Dass ich ein Niemand bin.«
»Was faselst du denn da?«
Er schwieg einen Moment. »Ich habe es verdient. Ich …« Er fuhr sich abwesend mit der Hand über den Mund. »Ich dachte, nach Toronto zurückzukommen und diese Morde aufzuklären, würde mir wieder eine Aufgabe geben, aber ich bin einfach … Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.«
Ich legte meine Hand auf seine Schulter. »Kommst du klar?«
»Womit? Damit, dass ich jetzt ein bisschen längere Zähne habe?« Er atmete bebend ein. »Das kriege ich schon hin.«
»Es gibt kein Heilmittel gegen das, was uns quält, weißt du?«
Quinn hatte mit mir zusammen das Heilmittel gegen Vampirismus versucht zu finden. Leider war die Spur tot
gewesen. Und zwar richtig tot. Und unser großer Traum war schlagartig geplatzt.
»Nein, wohl nicht. Also haben wir keine Wahl, oder?«
»Nein, haben wir nicht.«
Er rückte seine Sonnenbrille zurecht und schaffte es, mich ein bisschen anzulächeln. »Das ist der Grund, warum die Leute finden, wir passen so gut zusammen. Wir haben eine Menge gemeinsam, du und ich.«
»Das stimmt wohl.«
Er sah mich streng an. »Deshalb will ich nicht, dass du irgendetwas Dummes anstellst und dich umbringen lässt. Hast du mich verstanden?«
Das Taxi hielt am Straßenrand. Lenny baute sich mit verschränkten Armen neben mir auf.
Quinn half mir, alle meine Tüten auf dem Rücksitz zu verstauen. Ich wollt gerade einsteigen, da nahm er meine Hand, um mich zurückzuhalten.
»Sarah…« Er unterbrach sich und sah mich einen Augenblick so intensiv an, dass ich dachte, er würde mich beißen.
»Ja?«
»Wenn ich mit dir zusammen bin, fühle ich mich nicht wie ein Niemand. Ich will, dass du sicher bist, Sarah, egal wie. Ich verspreche dir, dir ein paar Tricks zu zeigen, mit denen du jeden Mann flachlegen kannst.« Ein Grinsen erschien auf seinen Lippen. »Okay, das war ein bisschen missverständlich. Ich wollte natürlich sagen, ich bringe dir ein paar Selbstverteidigungstaktiken bei.«
Ich nickte ein bisschen zu schnell, und trotz der Kälte spürte ich, wie meine Wangen heiß wurden. »Natürlich.
Selbstverteidigung. Kung-Fu und all das. Ich hab schon verstanden,
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