Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
unsere Verabredung heute Abend. Ich will so viel wie möglich über ihn erfahren.«
George schnappte die Fernsehzeitschrift und blätterte darin herum. »Er ist sehr eigen mit seiner Vergangenheit, weißt du.«
»Ich weiß. Aber …«
»Manchmal musst du dich mit dem zufriedengeben, was die Leute freiwillig von sich preisgeben. Wenn du zu tief bohrst, stößt du eventuell auf etwas, das du lieber nicht wissen willst. Das klingt oberflächlich, aber so bin ich nun mal. Ich meine, sieh mich und Barkley an. Ich habe beschlossen, ihn zu tolerieren, weil ich weiß, dass du ihn magst.«
Ich lächelte sie beide an. »Ihr seht aus, als hättet ihr es richtig kuschelig zusammen.«
George beugte sich vor, um Barkleys Kopf zu kraulen. »Ich mag keine Hunde.«
»Ja, rede dir das nur ein, du Hundeliebhaber.«
Er warf mir einen Blick zu. »Oh, übrigens, jemand hat vorhin versucht, etwas für dich abzugeben, aber es war keiner hier. Er hat einen Zettel hinterlassen, dass er morgen
wiederkommt. Am Sonntag? Wer liefert denn sonntags aus?«
Ich erstarrte. »Wer war das? Was wollten sie denn liefern? Hat es getickt? Hat der Bote wie ein Jäger ausgesehen?«
Er zuckte die Schultern. »Ich habe nicht so genau aufgepasst. Du wirst wirklich ein bisschen paranoid, Sarah.«
» Paranoid «, wiederholte ich. »Paranoid ist nur ein anderes Wort für vorausschauend , mein Lieber.«
»Wenn du meinst.«
Ich holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. »Also gut. Wenn das für dich okay ist, mache ich mich jetzt für mein Rendezvous fertig.«
Er wedelte lässig mit der Hand. »Tu, was du nicht lassen kannst. Aber erinnere dich an meine Worte. Versuch nicht zu sehr, in Thierrys Angelegenheiten herumzuschnüffeln. Selbst wenn er nicht so wirkt, ist er ziemlich alt und ziemlich eingefahren. Alte Männer sind recht empfindlich, was ihre Intimsphäre angeht.«
»Das merke ich mir.«
Ich brachte die Taschen in mein Interimsschlafzimmer und untersuchte meine Beute der heutigen Shopping-Tour. Alles in allem waren die Errungenschaften zufriedenstellend, auch wenn sie nicht annähernd den Inhalt meines alten Kleiderschranks ersetzen konnte. Mein Gott, darum würde ich noch lange, lange trauern, und über alles andere, das ich verloren hatte – insbesondere meine Scherbe. Jemand würde dafür bezahlen, und zwar nicht in Geldwert.
Ich hatte etwas Besonderes gekauft, das ich heute Abend tragen konnte, auch wenn die Aussicht etwas ernüchternd
war, dass wir uns lediglich im Haven trafen, und das nur eineinhalb Stunden, bevor es für alle Vampire öffnete.
Ich war nicht sicher, ob ich nach diesem schrecklichen Traum in nächster Zeit überhaupt einen Fuß in irgendeinen Club setzen wollte. Ich wusste zwar, dass davon nichts real war, aber zu sehen, wie Thierry direkt vor meinen Augen erstochen wurde, hatte mich bis ins Mark erschüttert. Und mein Herz war sowieso schon erschüttert. Ich wünschte, ich könnte Peter ein für alle Mal vergessen. Ich musste mich nicht schuldig fühlen für das, was passiert war. Er hatte es verdient. Und es war Notwehr gewesen – die Frage hatte gelautet: er oder ich.
Allein bei der Erinnerung daran schüttelte es mich.
Thierry hatte sich um die Leiche gekümmert. Eigentlich um alle Leichen. Er hatte gute Kontakte in so ziemlich alle Richtungen, so dass er, wenn etwas erledigt werden musste, praktisch nur sein silbernes Mobiltelefon aufzuklappen brauchte und irgendjemanden anrufen musste, der ihm bei seinem aktuellen Problem helfen sollte.
Genau so wie er letzte Nacht mit diesen Kontaktleuten über sein jüngstes Problem gesprochen hatte: Mich.
Ich seufzte. Wahrscheinlich hielt er mich lediglich nur für ein großes Ärgernis.
Ich wühlte das schwarze Kleid heraus, das ich bei meinem Einkaufsbummel erstanden hatte – ein kleines Schwarzes, das schick und elegant wirkte und zugleich so tief dekolletiert und sexy war, dass ich es niemals in Anwesenheit meiner Mutter tragen würde.
Vielleicht war es falsch, nach allem, was passiert war, auf meiner Verabredung mit Thierry zu bestehen. Ich meine,
es war noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden her, dass meine Wohnung und all meine Habe in Flammen aufgegangen waren. Ich glaube, wenn mir das als normale Büroangestellte passiert wäre, sähe ich die Dinge effektiv anders. Anstatt am nächsten Tag einen Einkaufsbummel zu machen, würde ich wahrscheinlich zusammengekauert in einer dunklen Ecke hocken und mich manisch vor- und zurückwiegen. Und vielleicht
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