Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
auch noch dabei sabbern.
Aber ich sabberte nicht. Es war ein echtes Wunder.
Vielleicht stand ich jedoch nach wie vor unter Schock. Genau, das war’s.
Trotzdem wollte ich Thierry sehen. Ich konnte wirklich nicht warten. Ich wollte Zeit mit ihm allein verbringen und ihm zeigen, wie sehr ich ihn begehrte.
Und nicht nur das. Ich brauchte Antworten. Ich hatte so viele Fragen – zu ihm, zu uns, zu Nicolai, zu den Jägern, überhaupt zu allem. Und ihn für mich allein zu haben, ohne dass er von irgendetwas abgelenkt wurde, dürfte genau das richtige Rezept sein, um etwas in Erfahrung zu bringen, was mich froh stimmen und am Leben erhalten würde.
Yep! Beziehungsprobleme und Mordgeschichten. Der romantische Abend konnte beginnen!
Letzten Endes gab es wohl sowieso nur eine Person, die mein Leben beschützen konnte. Und das war ich. Hm. Und Lenny möglicherweise. Immerhin hatte er ein imposant großes Messer.
Lenny setzte mich kurz nach halb sieben am Haven ab. Er sagte, er würde zurückkehren und die Tür bewachen, nachdem er sich einen Burger zum Abendessen besorgt hätte.
Ich hatte Janie seit dem Vorfall am Nachmittag nicht mehr gesehen. Ich besaß einen Ersatzschlüssel zum Club, mit dem ich jetzt die unauffällige Eingangstür aufschloss.
Ich trug mein neues Kleid (das offen gestanden etwas kratzte) unter einem neuen schwarzen Ledertrenchcoat und schwarze Pumps mit zehn Zentimeter Absätzen, die ich von Amy geliehen hatte. Schwarz. Das war mein Thema des Abends. Aber es sah nicht so aus, als wäre ich in Trauer. Es gab nicht viele Leute, die ein so tief ausgeschnittenes Kleid zu einer Beerdigung tragen würden, es sei denn, sie wären die Zwanzig-plus-x-Witwe eines neunzigjährigen Milliardärs, der gerade ins Gras gebissen hatte.
Sobald ich den dunklen Club betreten hatte, pellte ich mich aus meinem Mantel und hängte ihn mir über den Arm. Bevor man den Gastraum betrat, musste man durch einen kleinen Flur gehen. Dort hielt sich normalerweise Angel, unser Türsteher, auf. Ich marschierte durch den Flur und eine weitere Tür und boom … willkommen im Haven .
Einem dunklen und leeren Haven .
Ich runzelte die Stirn. Hatte George etwas falsch verstanden? Sollte ich wirklich hierherkommen? Normalerweise tauchte frühestens um acht Uhr jemand auf, um alles vorzubereiten, damit der Club um neun Uhr geöffnet werden konnte. Jetzt war es hier total ruhig und leer.
Dann entdeckte ich etwas in der hintersten Ecke. Kerzen. Ein ganzes Meer von Kerzen! Sie standen um den Tisch herum, an dem Thierry normalerweise saß, wenn er nicht in seinem Büro war, und spendeten warmes, flackerndes Licht.
Auf dem Tisch stand eine Vase mit zwei roten Rosen. Ein
silberner Kühler hielt eine Flasche Champagner bereit, und auf dem weißen Tischtuch funkelten zwei Champagnerkelche.
»Sarah. Schön, dass du meine Nachricht erhalten hast.« Bei Thierrys tiefer Stimme überlief mich ein Schauer von Kopf bis in die Zehenspitzen.
Ich drehte mich zu ihm um und hielt die Luft an, weil er so groß, so dunkel und so wundervoll war. Die Erinnerung an den Kuss von heute Morgen stieg in mir hoch, in Breitwand-Technicolor, und zwar der nicht jugendfreie Ausschnitt.
Ich lächelte. »Hallo.«
Er sah sehr ernst aus. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Ich habe heute versucht, dich mobil zu erreichen, aber ich hatte ständig George dran.«
»Ich weiß. Tut mir leid. Mir geht es gut.«
Sein Blick wanderte an mir herunter, dann wieder zurück zu meinem Gesicht. »Neues Kleid?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Da es nicht aus Asche besteht, muss ich die Frage wohl mit Ja beantworten. Gefällt es dir?«
»Ich glaube, es ist mein Geld wert.«
»Obwohl du keine Ahnung hast, wie viel es gekostet hat, nehme ich das mal als Kompliment.«
»Weise Entscheidung. Bitte, setz dich.«
Ich sah auf den Tisch, während ich mich in die Nische gleiten ließ. »Das ist wunderschön.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich wollte dich eigentlich in etwas Extravaganteres ausführen, hatte aber das Gefühl, dass dies momentan der sicherste Ort wäre.« Er setzte sich
mir gegenüber. Das Kerzenlicht spiegelte sich weich in seinen silberfarbenen Augen.
»Wir haben also anderthalb Stunden Zeit, bevor der Laden aufmacht?«
Er schenkte mir ein Glas Champagner ein. Ich bemerkte, dass sein Glas bereits mit seinem Lieblingsgetränk gefüllt war – Cranberrysaft. »Ist das Zeit genug?«
»Das kommt drauf an.« Ich lächelte. »Du hättest mich letzte Nacht ruhig wecken
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