Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
Morgen«.
»Ob gut, weiß ich noch nicht, aber es ist immerhin ein Morgen«, erwiderte ich. »Hör zu, wenn du mir heute ein bisschen Selbstverteidigung beibringen könntest, so wie wir es gestern besprochen haben, werde ich dir ewig dankbar sein. Und aus dem Mund eines Vampirs ist das kein leeres Versprechen.«
Sie blickte zu Lenny, dann wieder zu mir. »Klar. Kein Problem.«
Ich hatte beschlossen, dass es jetzt lebenswichtig für mich war, Selbstverteidigung zu lernen. Ich musste mich von Grund auf sicherer fühlen. Es war nicht gut, mein Leben den Händen anderer Leute anzuvertrauen. Ich musste so schnell wie möglich lernen, mich selbst zu verteidigen. Zumindest ein bisschen. Und auch wenn Quinn mir
bereitwillig seine Dienste angeboten hatte, würde ich sein Angebot ablehnen. Mit Quinn zusammen zu sein, lenkte mich zu sehr ab. Es war weder gut für ihn noch für mich. Vor allem nach dem, was George gesagt hatte. Wenn es so ausgesehen hatte, als hätte ich Quinn benutzt, um Thierry eifersüchtig zu machen, wollte ich dem Exjäger so weit wie möglich aus dem Weg gehen. Ich benutzte ihn nämlich nicht. Oder aber ich tat es unbewusst. Mein Unterbewusstsein war ein ziemlich hinterhältiges Ding.
Das hatte nichts mit meinem Traum zu tun, in dem ich ihn geküsst hatte. Denn das war echt nur ein Traum. Ich wollte nichts von Quinn. Gar nichts.
Ich hatte noch nie darüber nachgedacht, dass ich deutlich weniger gestresst wäre und weniger leiden würde, wenn ich mit Quinn anstelle von Thierry zusammen wäre. Oder dass wir vom Alter und unseren Interessen her vielleicht besser zusammenpassen würden, weil wir beide Vampirzöglinge waren. Oder dass ich vielleicht einen Fehler gemacht hatte, als ich mich für meinen blutrünstigen Freund entschieden hatte, der mich gestern Abend zu Tode erschreckt hatte und genug Dinge erlebt zu haben schien, dass er damit einen eigenen Zeitschriftenstand eröffnen konnte.
O nein. Niete. Über all diese Dinge hatte ich nicht nachgedacht. Kein bisschen.
»Wann möchtest du anfangen?«, fragte Janie.
»Ich muss erst noch eine Kleinigkeit erledigen. Direkt danach wäre perfekt.«
»Hättest du etwas dagegen, wenn wir etwas essen, nachdem wir deinen Auftrag ausgeführt haben?«, fragte sie. »Es ist sehr unprofessionell, ich weiß. Aber ich habe diverse
Jobs zu erledigen, solange ich in der Stadt bin, und hatte heute Morgen noch keine Gelegenheit, etwas zu essen. Und wenn ich dich unterrichten soll, würde ich vorher gern ein bisschen Eiweiß zu mir nehmen.«
Lenny stopfte sein Notebook in seine Jackentasche. »Ich hätte dir etwas besorgen können. Wieso hast du nichts gesagt?«
Sie schüttelte den Kopf. »Pass du lieber auf Sarah auf. Es ist okay. Wirklich.«
»Weißt du noch, wie du mir das Sandwich mit Schinken, Salat und Tomaten besorgt hast, weil du fandest, dass ich hungrig aussah? Das war echt süß. Das könnte ich doch für dich auch machen.«
Sie lächelte. »Wieso holst du nicht einfach das Auto, Lenny?«
»Mach ich.« Er nickte und lief die Straße hinunter. Ich hob meine Braue.
»Er ist ein bisschen in mich verknallt«, erklärte sie. »Was soll ich sagen? Ich bin unwiderstehlich. Und äußerst hungrig.«
Irgendwie mochte ich Janie. Wahrscheinlich könnten wir sogar Freundinnen werden, wenn wir genug Zeit hätten. Und nun würde sie mir beibringen, wie man jemand verprügelte. Es war wohl Schicksal, dass sie als meine Leibwächterin engagiert worden war. Es war ganz sicher auch Schicksal gewesen, dass ich einen Moccaccino auf ihre teuren Schuhe gekippt hatte.
Wo wir gerade von Schicksal sprechen, ich hatte noch ein Versprechen einzulösen.
Als Lenny mit dem schwarzen Sedan vorfuhr, erklärte
ich ihm den Weg zu Amys Haus, das stark an Melrose Place erinnerte. Sie hatte eine Nachricht hinterlassen, dass sie den ganzen Tag mit ihrer Mutter ein Spa besuchen würde, ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk. Ihre Mutter hatte kürzlich erst erfahren, dass ihre Tochter jetzt ein Vampir war, was sie nicht sonderlich zu kümmern schien, weil es sie viel mehr aufgeregt hatte, dass ihre kleine Tochter geheiratet hatte.
Das klang nach einer perfekten Gelegenheit für einen winzigen, Smoking tragenden, schleimigen Vampir, sich ein bisschen heißen Nachmittagssex zu gönnen.
Ich lugte aus dem Rückfenster von Lennys Auto, das gegenüber der Ansammlung von bescheidenen Stadthäusern geparkt hatte.
Zielobjekt: Barry Jordan.
Größe: eins zwanzig und ein paar
Weitere Kostenlose Bücher