Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
Dearly?«
»Schuldig.«
Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht. Er trat hinter der Bar heraus, und bevor ich wusste, wie mir geschah, schüttelte er mir kräftig die Hand. »Ach du meine Güte! Du bist die Schlächterin der Schlächter, von der ich schon so viel gehört habe.«
Ich warf George einen Seitenblick zu. »Das ist wirklich keine große Sache.«
»Keine große Sache, sagt sie. Keine große Sache? Es ist eine große Sache. Tut mir leid, dass ich vorhin so unfreundlich war. Ich wusste nicht, wer du bist. Mensch. Die Schlächterin der Schlächter. Ich freue mich, dich kennenzulernen.« Er ließ meine Hand gar nicht wieder los. »Ich kann es fühlen. Deine Energie breitet sich in Wellen um dich herum aus. Mich schaudert richtig. Aber he, es fühlt sich gut an.«
»Hm.«
Plötzlich runzelte er die Stirn. »Was ist denn mit deinem Hals passiert?«
Das schien George ebenfalls zu interessieren.
Ich entzog dem begeisterten neuen Barkeeper meine Hand und legte sie auf meinen Hals. »Ach, nichts. Nur ein blauer Fleck. Mit zwei tiefen Bissspuren, du weißt schon. In meiner Halsschlagader. Nichts Besonderes.«
George zog meine Hand zur Seite und untersuchte die Wunde. Er runzelte die Stirn. »Sarah, Schätzchen, was ist passiert?«
Ich räusperte mich. »Ich bin auf eine Grillgabel gefallen.«
Er sah so besorgt aus, dass ich mich unwohl fühlte. »Sarah, im Ernst. Was ist passiert?«
»Nichts. Nur ein kleiner Unfall.«
Er sah sich suchend im Club um. »Wo steckt Mr. Grillgabel eigentlich?«
Ich winkte beiläufig. »Weg. Ich weiß nicht. Er wird schon wiederkommen. Ich gehe jetzt auch. Ich bin ein bisschen müde, und ich glaube, ich bin obendrein ein bisschen blutleer. Morgen ist ein wichtiger Tag. Außerdem sollte ich mit Barkley Gassi gehen.«
Georges Miene blieb unverändert besorgt. »Wir reden später darüber.«
Ich nickte mäßig begeistert und fühlte mich ein bisschen schwindelig. »Sicher. Das klingt gut. Okay, ich bin dann weg.«
Ich verließ das Haven und traf vor der Tür auf Lenny, der unter einer Straßenlaterne saß und etwas in sein Notebook tippte. Er winkte, als er mich entdeckte. Ich ging zu ihm, so flink mich meine hohen Absätze trugen, und entfernte mich von dem halbwegs sicheren Club.
Ich war gerade von meinem Freund, der ein echter Mörder war, fast zu Tode ausgesaugt worden und hatte mich dann freiwillig als Köder zur Verfügung gestellt, um den Anführer der Jäger zu fangen, und hatte daraufhin meinen größten Fan getroffen.
Das war, unter dem Strich betrachtet, ein ereignisreicher Abend, meiner bescheidenen Meinung nach.
9
I ch schlief über zwölf Stunden, und als ich erwachte, war es schon fast Mittag. Ich wollte nicht aufstehen. Ich wollte mir die Decke über die Ohren ziehen, wie ich es als kleines Mädchen getan hatte, und die Welt sollte draußen bleiben.
Nur schien die Welt nicht draußen bleiben zu wollen. George war nicht zu Hause, aber er hatte mir eine Kanne nahezu ungenießbaren Kaffees dagelassen sowie ein halbes Stück Apfelkuchen. Ich ignorierte den Kuchen, goss mir einen Becher von der lauwarmen dunklen Brühe ein und trank sie Schluck für Schluck, wobei ich versuchte, mir einen Überblick über meine aktuellen Probleme zu verschaffen.
Thierry durfte nicht herausfinden, worauf ich mich eingelassen hatte. Wenn er von Nicolais Plan erfuhr, müsste ich verschwinden und als Schwester Sarah in einem Kloster leben.
Ich hatte keine Ahnung, wohin er letzte Nacht verschwunden war. Ich nahm das Telefon und wählte seine Mobilnummer, doch nach dem ersten Klingeln legte ich wieder auf. Später. Ich würde später mit ihm sprechen.
Ich betastete meinen Hals. Die Bissspuren waren noch da.
Komisch, dass sie noch nicht verheilt waren, die meisten Schnitte oder Kratzer verschwanden bei mir spätestens nach einigen Stunden.
Mein Kleiderschrank und alles, was ich sonst noch besaß, passte jetzt locker in zwei Koffer. Aus dem begrenzten Angebot wählte ich eine schwarze Jeans, ein weißes T-Shirt und Ledertrenchcoat von gestern Abend.
Dann war ich bereit, dem Tag ins Auge zu sehen. Bereit, mich allen Herausforderungen zu stellen. Furchtlos und selbstsicher. So war ich. Zeig dich. Komm und hol mich, Gideon Chase.
Ich stand gut zwanzig Minuten wie angewurzelt vor der Eingangstür und starrte sie an, bevor ich sie schließlich öffnete und nach draußen trat.
Lenny und Janie warteten schon auf mich. Janie blickte auf meinen Hals, sagte jedoch nur: »Guten
Weitere Kostenlose Bücher