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Ein bissfestes Abenteuer

Ein bissfestes Abenteuer

Titel: Ein bissfestes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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weit aufgerissen und starrten die Zwillinge an, als wollten sie ihnen etwas sagen. Aber das konnten sie nicht. Über ihren Mündern klebten dicke graue Klebestreifen.
    »Oma!«, riefen die Schwestern wie aus einem Mund.
    Daka wollte auf Oma Rose zustürmen, als sie einen kalten Gegenstand im Nacken spürte. Gleichzeitig nahm sie einen unangenehmen Fischgeruch war. Hinter ihr hatte jemand aufgestoßen.
    »Schön ruhig«, befahl eine Frauenstimme sanft. Sie trat aus der anderen Ecke hinter Silvania und Daka.
    Die Mädchen drehten langsam die Köpfe. Rechts hinter ihnen stand ein muskulöser, schwarzhaariger Mann. Er hatte eine dunkelgraue Pistole auf die Zwillinge gerichtet. Links hinter ihnen stand die Frau mit der sanften Stimme. Sie war klein, kaum größer als die Schwestern, und zierlich. Sie hatte kurze schwarze Haare und leuchtend grüne Augen. Wie eine Katze. Sie hielt eine winzig kleine silberne Pistole in der Hand.
    Obwohl die Frau und ihre Pistole so klein waren, wussten Daka und Silvania sofort, dass mit dieser Frau nicht zu spaßen war. Es lag an ihren Augen und wie sie redete.
    »Los, zur Wand da drüben!«, befahl die Frau. »Und auf den Boden.«
    Die Zwillinge bewegten sich wie ferngesteuert. Sie setzten sich an die Seitenwand des Toilettenvorraums.
    Die Katzenfrau gab dem Muskelmann ein Zeichen. Er hockte sich daraufhin neben die Mädchen und band ihnen die Hände hinter dem Rücken zusammen. Seine Arme waren behaart und ein Daumennagel schwarz. Er roch nach Zigarettenrauch und Fisch.
    Gerade wollte er den grauen Klebestreifen aus seiner Westentasche holen, als die Frau abwinkte. »Lass. Das können wir uns sparen. Die beiden geben keinen Mucks von sich.« Dann wandte sie sich an die Schwestern. »Ihr seid doch sicher vernünftig und wollt nicht, dass eurer Oma etwas zustößt, richtig?«
    Daka und Silvania nickten.
    Die Frau musterte sie einen Moment. »Zwei Geiseln hätten uns zwar gereicht, aber so ist es auch nicht schlecht. Eigentlich ist es sogar noch besser. Eine Oma mit zwei so netten Enkeltöchtern wird sicher nicht auf die Idee kommen, die Heldin zu spielen.«
    Die Katzenfrau kniete sich vor Rose Wagenzink. Dann sagte sie ganz langsam und leise: »Hör gut zu. Wir binden dich jetzt los. Du gehst in Ausstellungsraum 15. Weißt du, wo der ist?«
    Oma Rose nickte. Ihre Augen flackerten vor Angst.
    »Dort steht ein rosaroter Fächer. Den holst du. Und zwar so schnell wie möglich. Verstanden?«
    Oma Rose sah kurz zu ihren Enkeltöchtern. Dann nickte sie abermals.
    »Schön. Ich wusste gleich, dass wir gut miteinander auskommen«, sagte die Katzenfrau und erhob sich.
    Der Muskelmann band Oma Rose los und riss ihr mit einem kräftigen Ruck den Klebestreifen vom Mund.
    Oma Rose biss die Zähne aufeinander. Aber sie gab keinen Laut von sich. Daka und Silvania sahen, wie ihre Augen für Sekunden glasig wurden.
    Als Oma Rose an den Zwillingen vorbeiging, flüsterte sie ihnen zu: »Habt keine Angst.«
    »Niemand muss Angst haben«, sagte die Katzenfrau. »Solange du keine Dummheiten machst, passiert niemandem etwas. Solltest du allerdings versuchen abzuhauen, die Polizei zu rufen oder den Wachdienst zu alarmieren, tja ... dann werden wir uns für deine Enkeltöchter etwas ganz Besonderes einfallen lassen.«
    Oma Rose atmete lautstark ein. »Ich habe schon verstanden.«
    »Gut. Also dann sehen wir uns gleich mit dem Fächer wieder.« Die Katzenfrau hielt die Tür zum Gang für Oma Rose auf.
    Oma Rose warf einen letzten Blick auf ihre Enkeltöchter, dann verschwand sie mit schnellen Schritten auf den Gang.
    Der Mann und die Frau lehnten sich von innen an die Tür. Er steckte sich eine Zigarette an. Die Frau ließ die Geiseln nicht aus den Augen.
    »Scheiß Videoüberwachung«, murmelte der Mann. »Was machen wir denn jetzt?«
    »Wir werden nicht auf der Videoüberwachung zu sehen sein. Nur eine nette, aber sehr kriminell wirkende ältere Dame«, erwiderte die Frau.
    »Der Typ in der Zentrale wird trotzdem Alarm auslösen.«
    »Wahrscheinlich. Wenn er genau in dem Moment auf den entsprechenden Monitor sieht oder ihm auffällt, dass der Fächer weg ist, dann schon. Sobald wir den Fächer haben, müssen wir so schnell wie möglich raus hier.«
    Der Muskelmann zog an der Zigarette. »He, du da!«, sagte er zum Pförtner. »In welchen Räumen gibt es diese verdammte Videoüberwachung?«
    Der Pförtner machte: »Hmg mhog hppf.« Der Klebestreifen klebte fest über seinem Mund.
    »Hier gibt es auf jeden Fall

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