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Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Titel: Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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das vor …“ Fast hätte sie „vor meiner Heirat“ gesagt. „…vor ein paar Jahren“, beendete sie den Satz. „Du wirst deine Vorstandsmitglieder bitten müssen, etwas Geduld mit mir zu haben.“
    „Nicht nötig. Di Cosimo Holdings ist weltweit vertreten. Es werden nicht nur Italiener anwesend sein, daher werden die Meetings auch immer auf Englisch abgehalten.“ Bei sich dachte Lanzo, dass Ginas Sprachkenntnisse die Mitglieder so oder so wenig interessieren würden, vielmehr würden die Herren ihre Aufmerksamkeit auf Ginas Figur lenken. Sicherlich mit dem Ziel, professionell zu wirken, hatte sie heute ein hellgraues Kostüm gewählt, doch der Bleistiftrock schmiegte sich eng um ihren Po, und der Schnitt der Jacke betonte ihre schmale Taille und die vollen Brüste. Schimmernde Seidenstrümpfe und hohe Pumps rundeten das Bild ab – das Bild einer eleganten, begehrenswerten Frau.
    Lanzo holte tief Luft. Den ganzen Flug über hatte er sich ausgemalt, wie er Gina in die Schlafkabine am Ende des Ganges führen und sie langsam ausziehen würde. Geduld sei eine Tugend, wurde allgemein behauptet, aber seine Geduld war schon fast erschöpft. Er fragte sich, wie lange es wohl dauern mochte, bis er Gina überzeugt hatte, ihre Barrieren abzubauen. Eines stand auf jeden Fall schon jetzt fest: Er würde seinen Vorstandsmitgliedern diskret, aber unmissverständlich zu verstehen geben, dass seine Assistentin für alle außer ihn tabu war.
    „Ich bin sicher, du wirst dich sehr schnell einarbeiten“, sagte er. „Magst du Pizza?“
    „Pizza esse ich leidenschaftlich gern – leider“, fügte sie mit einer kleinen Grimasse hinzu. „Das tut meiner Figur nämlich nicht gut.“
    „Du hast die perfekte Figur“, schwärmte er, nachdem er sie ausgiebig begutachtet hatte und sie sich erhitzt und atemlos fühlte. „Zugegeben, du bist kein magerer Kleiderständer, auch wenn viele Frauen das heutzutage für erstrebenswert halten. Hier in Italien wirst du bestimmt keine Kritik hören, cara . Die italienischen Männer mögen kurvenreiche Frauen.“ Er machte eine kleine Pause. „Zumindest dieser Italiener hier.“
    Er flirtete ungeniert mit ihr! Was Gina jedoch wirklich ärgerte, war die Reaktion ihres Körpers. Sie wollte Lanzo sagen, dass er sich zusammennehmen sollte, schließlich arbeitete sie jetzt für ihn, und somit war das hungrige Glitzern in seinen Augen völlig unangebracht.
    Aber Flirten war Lanzo wohl längst zur zweiten Natur geworden, es hatte nichts zu bedeuten. Am besten ignorierte sie es einfach. „Warum hast du gefragt, ob ich Pizza mag? Wolltest du mir ein Restaurant empfehlen?“
    „‚Agnelli’s‘. Es liegt abseits der Touristenrouten in einer Nebengasse. Dort gibt es die beste Pizza in ganz Rom. Ich dachte mir, wir könnten heute Abend dorthin gehen.“
    „Du brauchst dich nicht verpflichtet zu fühlen, mich zu unterhalten“, beeilte sie sich zu sagen. „Ich bin sicher, du hast andere Dinge zu tun, und ich komme gut allein zurecht.“
    Sein Lächeln ließ ihren Herzschlag stocken. „Aber wir sind doch alte Freunde, Gina. Ich würde gern etwas Zeit mit dir verbringen.“
    Himmel, wusste er überhaupt, mit welchen Gefühlen dieses „alte Freunde“ für sie beladen war? Wie es an ihrem Herzen rührte und sie in jene Zeit zurückkatapultierte, die vermutlich die glücklichste ihres Lebens gewesen war?
    Die Atmosphäre in der Limousine war plötzlich angespannt. Der Verkehrslärm schien nur noch aus weiter Ferne an Ginas Ohren zu dringen. Es war ein Fehler, mit Lanzo nach Italien zu kommen, dachte Gina hektisch. Und doch musste sie sich eingestehen, dass sie sich lebendig fühlte wie lange nicht mehr.
    Ihr Blick haftete auf seinem Mund. Erinnerungen stürzten auf sie ein, wie glühend sie einander damals geküsst hatten, wie zärtlich Lanzo gewesen war, als sie sich das erste Mal geliebt hatten. Ihr Exmann war fast nie zärtlich, sondern nur auf die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse bedacht gewesen. Das unbefriedigende Sexleben war die erste Enttäuschung in ihrer Ehe gewesen, aber da hatte sie noch nicht ahnen können, wie schlimm es noch werden würde.
    Lanzo würde sie nicht verletzen, zumindest nicht körperlich. Das sagte ihr der Instinkt. Allerdings fürchtete sie um ihre emotionelle Sicherheit. Wenn er den Mund zu diesem hinreißenden Lächeln verzog, verflüchtigte sich jeder klare Gedanke aus ihrem Kopf, und heiße Sehnsucht stieg in ihr auf, er möge diesen sinnlichen Mund auf ihre

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