Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte
Abend versucht hatte? Sie schluckte unwillkürlich, als sie seinem Blick begegnete und das Verlangen in seinen grünen Augen schwelen sah. Ein Schauer überlief sie. Wäre es denn so eine Katastrophe, wenn sie nachgab?
Der Atem stockte ihr, als er den Blick tiefer wandern ließ, zu dem leicht geöffneten Ausschnitt des Bademantels. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Ein Bild schoss Gina in den Kopf: Lanzo, wie er ihr den Bademantel langsam von den Schultern schob und den Kopf senkte, um erst die eine, dann die andere Brustspitze zwischen seine Lippen zu saugen …
„Es wäre unvernünftig, mein Angebot auszuschlagen, Gina.“ Seine Stimme holte sie in die Wirklichkeit zurück. Gina konnte nur hoffen, dass er ihre Gedanken nicht erraten hatte. „Du brauchst einen Job, und ich brauche eine Assistentin. Zudem habe ich Kontakte. Wenn Luisa wieder zurückkommt, kann ich dich weiterempfehlen.“
Keine vernünftige Person würde ein solches Angebot ablehnen. Und sie hatte sich doch geschworen, jeden Job anzunehmen, um ihr Apartment behalten zu können, schließlich war es das Symbol für einen Neuanfang nach den zwei schrecklichen Ehejahren mit Simon. Außerdem war sie eine erwachsene Frau und kein naives junges Ding mehr. Ganz bestimmt wäre sie in der Lage, dieser aufreibenden Anziehungskraft zu widerstehen.
„Also gut“, sagte sie hastig, bevor sie doch noch ihre Meinung änderte. „Ich nehme das Angebot an.“
Lanzo kaschierte seine Zufriedenheit über ihre Antwort. Als er Gina vorhin auf der Yacht erblickt hatte, war ihm klar geworden, dass sein Verlangen nach ihr zu stark war, um darüber hinweggehen zu können. Er begehrte sie, und sein Instinkt sagte ihm, dass sie lange nicht so immun gegen ihn war, wie sie es sich wünschte. Aber er spürte ihren Argwohn, auch wenn er den Grund dafür nicht verstand. Nun, er würde einfach Geduld beweisen müssen und ihr Vertrauen gewinnen, bevor er sie in sein Bett bekam.
„Abgemacht“, sagte er brüsk. „Morgen früh um neun hole ich dich an deiner Wohnung ab, dann fliegen wir mit meiner Privatmaschine nach Rom. Luisa kann für ein paar Stunden ins Büro kommen, um dich kurz einzuarbeiten und dir alles Notwendige zeigen.“
Verblüfft schaute Gina ihn an. „Ich brauche ein paar Tage, um alles zu organisieren. Vor allem brauche ich eine Unterkunft in Rom.“
„Du kannst in meinem Apartment unterkommen, das ist ideal.“ Er sah, wie sie den Mund öffnete, um zu protestieren, doch er fuhr ungerührt fort: „Ich arbeite oft noch spät am Abend, da ist es praktisch, wenn du anwesend bist. Ich hoffe, du hast nicht geglaubt, dass es sich hier um einen Job handelt, bei dem du um fünf Uhr den Bleistift fallen lassen kannst?“ Ihre zweifelnde Miene ließ seinen Ton brüsker werden. „Für das Gehalt, das ich zahle, erwarte ich, dass du jederzeit einsatzbreit bist.“
Natürlich war ihr klar, dass die Assistentin des Direktors eines internationalen Unternehmens Überstunden machen und manchmal sogar am Wochenende arbeiten musste, aber sie brauchte schließlich auch irgendwann Schlaf! „Ich gehe davon aus, dass die Nächte mir allein gehören?“, fragte sie kühl. Sein Ton hatte sie verletzt.
Lanzo lehnte sich in den Stuhl zurück und musterte sie mit blitzenden Augen. „Natürlich – wenn du das wünschst, cara “, murmelte er. War ihr eigentlich bewusst, was für hungrige Blicke sie ihm zuwarf? Oder wie der Puls an ihrem Hals raste?
Unter normalen Umständen würde er niemals Arbeit und Privatleben vermischen. Beziehungen in der Firma schufen nur Probleme, deshalb hatte er sich auch nie auf Affären mit seinen Angestellten eingelassen. Aber das hier waren keine normalen Umstände.
Luisas Ankündigungen waren wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel gekommen. Erst hatte sie geheiratet, und fünf Monate später verkündete sie, dass sie schwanger sei. Natürlich freute Lanzo sich für sie, aber in den fünf Jahren, in denen sie nun für ihn arbeitete, hatte sie nie durchblicken lassen, dass sie sich nach einem häuslichen Leben mit Familie sehnte. Zwei Juniorsekretärinnen hatten es übernommen, sein Büro und seinen Terminkalender zu organisieren, aber ihm fehlte Luisas ruhige Effizienz, mit der sein Büro wie ein präzises Uhrwerk funktioniert hatte.
Das Gespräch mit Ginas ehemaligem Chef hatte ihn überzeugt, dass sie genau die Richtige war, um Luisas Platz eine Zeit lang zu übernehmen. Hinzu kam, dass sich ihm damit die Möglichkeit bot, Gina
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