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Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Titel: Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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sechs Wochen.“ Luisa schnitt eine lustige Grimasse. „Ich fühle mich prächtig, aber der Arzt hat mir strenge Ruhe verordnet. Und Marco lässt mich überhaupt nichts mehr tun. Ich musste ihm versprechen, den ganzen Tag die Füße hochzulegen, sobald ich wieder zu Hause bin.“
    „Ihr Mann sorgt offensichtlich sehr gut für Sie.“ Gina verdrängte den kleinen Stich des Neids. Die Ehe mit Simon war schon wenige Monate nach der Hochzeit bergab gegangen. Der Mann, der sich so charmant um sie bemüht und ihr an einem Wochenende in Paris auf dem Eiffelturm einen Heiratsantrag gemacht hatte, war praktisch über Nacht zu einem besitzergreifenden Ehemann geworden, eifersüchtig auf ihre Freunde und Interessen und unberechenbar, sobald Alkohol ins Spiel kam.
    Vermutlich ist es gut, dass ich nicht schwanger geworden bin, dachte Gina jetzt. Simon mit seiner zunehmenden Alkoholsucht wäre ein lausiger Vater gewesen. Sie hatte ihm helfen wollen, doch wie konnte man einem Menschen helfen, der sich weigerte, sein Problem anzuerkennen? Letztendlich war ihr nichts anderes übrig geblieben, als ihn zu verlassen.
    Nachdem Luisa sich verabschiedet hatte, machte Gina sich sofort an ihre neuen Aufgaben. Der Stapel Unterlagen auf ihrem Schreibtisch hielt sie beschäftigt, und es war ein gutes Gefühl, wieder zu arbeiten.
    Am Nachmittag führte sie Protokoll bei der Vorstandssitzung. Zu ihrer Erleichterung wurde tatsächlich nur Englisch gesprochen, sodass ihre Italienischkenntnisse an diesem ersten Arbeitstag nicht auf die Probe gestellt wurden. Lanzo hatte noch weitere Termine wahrzunehmen, doch zu Ginas Überraschung rief er sie um fünf Uhr an, um sie wissen zu lassen, dass sein Chauffeur sie zu seiner Wohnung fahren würde.
    „Für heute hast du genug getan“, meinte er. „Entspann dich für ein paar Stunden, wir treffen uns dann später zu Hause.“
    Das „zu Hause“ machte ihr bewusst, dass sie die nächsten Monate die Wohnung mit ihm teilen würde.
    In dem Penthouse nahe der Spanischen Treppe wurde sie dann von Daphne begrüßt.
    „Ich habe bereits für Sie ausgepackt.“ Daphne führte sie zum Gästezimmer. Auf dem Weg dorthin sah Gina sich in der Wohnung um. Geschmackvolle Farben, modernes Mobiliar, aber besonders gemütlich wirkte es hier nicht, eher wie in einem gehobenen Hotel. Die gedämpfte Begeisterung musste auf ihrer Miene zu sehen gewesen sein, denn Daphne erklärte: „Lanzos wirkliches Zuhause ist die Villa an der Amalfi-Küste. Hier hält er sich nur auf, wenn er in der Zentrale zu tun hat. Soll ich Ihnen einen Tee machen? Lanzo hat extra englischen Tee für Sie besorgen lassen. Er weiß, wie gern Sie Tee trinken.“
    Sie ermahnte sich, nicht zu viel in diese Aufmerksamkeit hineinzulesen, und lächelte die Haushälterin an. „Ja, bitte, das wäre nett.“
    Die Haushälterin zog sich zurück, und Gina beschloss, eine schnelle Dusche zu nehmen. Zehn Minuten später kam sie aus dem angrenzenden Bad in das Zimmer zurück, zog ein weißes Sommerkleid über und ging in die Küche, um ihren Tee zu holen. Mit der Tasse trat sie auf die Dachterrasse – eine grüne Oase hoch über den Dächern von Rom mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadt.
    Sie würde den Aufenthalt nutzen, um das Geburtshaus ihrer Großmutter zu suchen, nahm sie sich vor. Und sie würde Touristin spielen und die Stadt besichtigen. Zum ersten Mal seit Monaten fühlte sie sich gut. Selbst wenn ihre Aufregung von der Tatsache herrührte, dass sie für Monate mit Lanzo zusammen sein würde … na und? Sie war erwachsen und konnte auf sich aufpassen.
    Jemand rief ihren Namen … Gina hob die Lider. Lanzo stand neben der Sonnenliege und schaute auf sie herunter. Sie musste eingeschlafen sein.
    „Du hättest dich unter den Sonnenschirm legen sollen.“ Er ging in die Hocke und strich ihr sacht über den bloßen Arm. „Zu dieser Jahreszeit hat die Abendsonne noch immer genügend Kraft. Mit deiner hellen Haut bekommst du schnell einen Sonnenbrand.“
    „Ich wollte gar nicht einschlafen“, verteidigte sie sich, setzte sich auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht, „sondern das Sitzungsprotokoll zu Ende tippen.“ Schlaftrunken schaute sie Lanzo an, und ihr Puls begann zu rasen, als sie sah, dass er den Anzug gegen ausgewaschene Jeans und T-Shirt getauscht hatte. Sein Haar war noch feucht vom Duschen, und in seinen hypnotisierenden grünen Augen stand ein Verlangen nach ihr, das er nicht zu verbergen suchte.
    „Seit wann bist du

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