Ein Bodyguard zum Heiraten?
vorbereitest. Billings Premium sollte sie vom alten Billings für einen Bruchteil des Anschaffungspreises übernehmen. Das war besonders raffiniert, Connie.“
„Und wenn ich all das gemacht habe – na und?“ Mit puterrotem Gesicht schob er seinen Stuhl zurück. „Die Firma steht mir zu, ich habe mein ganzes Leben hier gearbeitet.“ Er gab sich nicht einmal die Mühe, seine Abscheu zu verbergen. „Du bist ja nicht mal eine Billings. Dein Anrecht auf das Unternehmen hast du aufgegeben, als du dich von den de Lucas adoptieren lassen hast.“
„Diese Entscheidung hast nicht du zu treffen, das hat mein Großvater bereits getan“, gab sie kühl zurück. „Und offensichtlich war er nicht deiner Ansicht. Sonst hätte er Billings ja dir vererbt und nicht mir.“ Gespielt nachdenklich neigte sie den Kopf zur Seite. „Ich frage mich, warum eigentlich? So ganz begeistert kann er von deinen geschäftlichen und charakterlichen Qualitäten ja nicht gewesen sein.“
Conway strich sich das Jackett glatt und erhob sich. „Du kannst sowieso nichts mehr ändern, dafür ist es zu spät. Die neuen Maschinen gehören jetzt mir. Eigentlich wollte ich Billings Premium erst in einem Monat eröffnen, aber das kann ich problemlos auch vorziehen.“
„Daraus wird nichts“, antwortete Téa. „Ich habe den Verkauf der Maschinen von Billings an Billings Premium gerade storniert und sie sichergestellt. Das Einzige, was dir bleibt, ist der Name. Du hast keine Gerätschaften, keine Ware – und wenn meine Presseerklärung raus ist, ist auch dein Ruf flöten.“
„Das ist ja ungeheuerlich! Ich … ich werde dich verklagen!“
„Ich wünschte, du würdest es tun“, erwiderte sie kalt lächelnd. „Aber das wagst du sicher nicht. Denn wenn bei einer Gerichtsverhandlung all deine Manipulationen, Betrügereien und Winkelzüge ans Licht kämen, würdest du sicherlich in einer Gefängniszelle landen.“
Luc trat einen Schritt vor. „Und selbst wenn der Richter dir gewogen wäre – damit wäre es spätestens vorbei, wenn er erführe, dass du Téas Bremsen manipuliert hast. Ich schätze, das hast du irgendwann am Montag gemacht, als ihr Auto in der Firmengarage stand. Wahrscheinlich kurz nachdem du ihr den Auftrag zu der Fahrt nach Los Angeles gegeben hast. Du hast gehofft, es würde eine Reise ohne Wiederkehr.“
Völlig schockiert sah Téa ihren Ehemann an. „Was hast du da gerade gesagt, Luc?“
„Deputy Sandford hat mich doch vorhin angerufen … und mir das Ergebnis der kriminaltechnischen Untersuchung mitgeteilt. Jemand hat Getriebeöl in die Bremsflüssigkeit gemischt. Der Effekt tritt nicht so schnell ein, als wenn man einfach die Bremsleitung durchsäbelt. Damit wollte er offenbar sicherstellen, dass du dich bereits auf der gefährlichen kurvigen Strecke befindest, wenn die Bremsen versagen. Das hätte klappen können.“
Téa bekam kaum noch Luft. „Es hätte mit Sicherheit geklappt … wenn du nicht am Steuer gesessen hättest.“
Voller Abscheu blickte sie ihren Cousin an, sah, wie sich sein Mund bewegte, hörte ihn leugnen, Ausflüchte und Rechtfertigungen stammeln, aber nichts davon drang zu ihrem Gehirn vor. Stattdessen sah sie die Schuld in seinen Augen. Und keine Spur von Reue.
„Ich will ihn hier nicht mehr sehen“, sagte sie. Es kostete sie ihre ganze Selbstbeherrschung, ihn nicht körperlich anzugreifen. Das musste er gespürt haben, denn er wich ängstlich zurück, als sie auf ihn zutrat. „Eins noch, Connie. Nur damit das ganz klar ist. Meine Schwestern erben das Unternehmen, falls mir etwas zustoßen sollte. Und alles, was mein Mann über dich herausgefunden hat, wird den zuständigen Behörden übergeben. Du solltest dir schon mal einen guten Anwalt suchen.“
„Oder dich ganz schnell aus dem Staub machen“, ergänzte Luc. „Irgendwohin, wo ich dich nicht finden kann. Denn das schwöre ich dir – wenn ich dich noch einmal wiedersehe, nehme ich dich auseinander.“
Die Sicherheitsleute traten ein und eskortierten Conway mithilfe von Juice aus dem Büro, aus dem Gebäude und, wie Téa inständig hoffte, für immer aus ihrem Leben. Nachdem sich die Bürotür geschlossen hatte, sank sie in den Sessel hinter Connies – nein, ihrem – Schreibtisch.
„Das wäre erledigt“, flüsterte sie.
„Ja“, bestätigte Luc. „Jetzt bist du der Chef. Ich gratuliere.“
„Das hab ich dir zu verdanken.“
„Habe ich doch gern getan.“ Er vergrub die Hände in den Hosentaschen, ging zum Fenster
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