Ein Bodyguard zum Heiraten?
Conway Billings seines Amtes als Hauptgeschäftsführer entheben, weil es ihm nicht gelungen ist, Billings’ hohe Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten. Dies jedoch besitzt für Daniel Billings’ Enkelin, die neue Hauptgeschäftsführerin, oberste Priorität.“ Er schob das Blatt wieder in ihre Richtung. „Einen dicken Fehler hast du aber gemacht.“
Téa nahm den Zettel hoch. „Was? Wo denn?“
„Na, da steht Téa de Luca. Es müsste aber Téa Dante heißen … neuerdings.“
Tränen der Rührung traten ihr in die Augen. Gerade weil er ja nicht ganz freiwillig in diese Ehe geschlittert war, bedeutete es ihr sehr viel, dass er auf ihrem neuen Namen bestand. „Wirklich ein dummer Fehler“, murmelte sie. „Ich ändere das sofort.“
Luc nickte befriedigt. In diesem Moment klingelte sein Handy. „Ach, Mr Sandford“, sagte er, stand auf und verzog sich in eine Ecke. „Was haben Sie herausgefunden?“
Im ersten Moment wusste Téa mit dem Namen nichts anzufangen, aber dann erinnerte sie sich wieder an den Deputy, der sich nach dem Autounfall so freundlich um sie bemüht hatte. Von dem Telefonat bekam sie nicht viel mit, aber als Luc zum Tisch zurückkam, wandte er sich mit einem grimmigen Gesichtsausdruck an sie.
„Komm, lass uns gehen“, forderte er. „Es ist an der Zeit, dass du Cousin Connie an die frische Luft setzt.“
10. KAPITEL
Auf diesen Auftritt war Conway Billings nicht gefasst.
Téa stürmte in sein Büro, ohne vorher angeklopft zu haben, mit Luc und Juice im Schlepptau. Wütend sah Conway hoch, das Gesicht rot vor Empörung. „Was fällt dir ein, hier einfach so reinzuplatzen? In einem Monat übernimmst du ja vielleicht die Geschäfte, Téa, aber bis dahin ist das immer noch mein Büro.“
„Da befindest du dich im Irrtum, Connie. Ab sofort ist es mein Büro.“ Mit in die Hüften gestemmten Händen baute sie sich vor seinem Schreibtisch auf. „Und nenn mich nicht mehr Téa. Für dich bin ich ab sofort Mrs Dante.“
Fassungslos starrte er sie an. „Dante? Wann …?“
„Wann ich Luc geheiratet habe? Gestern, wenn du’s genau wissen willst.“
„Gestern? Ich … du …“ Plötzlich änderte er seine Strategie und verlegte sich aufs Drohen. „Was ist mit meinem Auftrag? Du solltest doch herumfahren und unsere Kunden kennenlernen. Wie willst du sonst je in der Lage sein …“
„Das geht dich nichts mehr an“, unterbrach sie ihn barsch. „Ab sofort leitest du das Unternehmen nicht mehr.“
„Bis zur Übernahme ist es noch einen Monat hin, Téa.“ Als Luc und Juice bedrohlich auf ihn zutraten, korrigierte er sich schnell: „Äh, Mrs Dante, meinte ich. Die Übergabe findet erst in vier Wochen statt.“
„Lies lieber noch mal gründlich das Testament, Connie.“ Sie ging um den Schreibtisch herum und setzte sich dann frech auf die Kante, um ihm zu zeigen, dass sie jetzt das Kommando hatte. „Falls du es übersehen hast – da steht, dass die Firma sofort an mich fällt, wenn ich heirate. Und da ich gestern mit Luc die Ringe getauscht habe, bin ich ab sofort die Besitzerin von Billings.“
„Mach dich nicht lächerlich, Téa … äh, Mrs Dante“, verbesserte er sich nach einem schnellen Seitenblick auf Luc. „Du, ich meine, Sie sind doch noch gar nicht genug eingearbeitet, um …“
„Möglich, aber das wird die Zukunft weisen. Was dagegen eindeutig feststeht – du bist erledigt. Draußen warten schon Sicherheitsleute. Sie werden dich vom Grundstück geleiten.“
„Was soll das jetzt so plötzlich?“ Conway warf Luc einen hasserfüllten Blick zu. „Er ist dafür verantwortlich, stimmt’s?“
„Nein, Connie“, widersprach sie ihm sanft. „Dafür bist du ganz allein verantwortlich. Hast du wirklich gedacht, ich würde es nicht herausbekommen?“
„Was herausbekommen?“, gab er sich ahnungslos.
„Die neuen Maschinen. Und Billings Premium. So wolltest du deine neue Firma doch nennen, oder?“
„Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
„Ach, hör doch auf. Ich weiß alles. Wie du überall Kosten eingespart hast, um Geld auf die Seite zu bringen und minderwertige Ware zu produzieren. Das Konkurrenzunternehmen, das du aufbauen wolltest. Die neuen Maschinen, die du mit den Extraprofiten gekauft hast, die nur anfielen, weil du meinen Kunden überhöhte Preise abverlangt hast. Wie du den Qualitätsschwund nutzen wolltest, um die Kunden in dein Unternehmen herüberzuziehen. Und dann der Verkauf der neu angeschafften Maschinen, den du gerade
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