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Ein Boss zum Träumen

Ein Boss zum Träumen

Titel: Ein Boss zum Träumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
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was die Kunden wünschten. Ihre Mutter kümmerte sich um die Büroarbeiten.
    Mit klopfendem Herzen öffnete sie die Tür und trat ein. Die Glocke läutete, und ein seltsam vertrauter Geruch stieg Shana in die Nase. Obwohl zahlreiche schlechte Erinnerungen damit verbunden waren, hatte er auch etwas Tröstliches.
    Ihr Vater unterhielt sich gerade mit Bruno Manning, einem anderen Handwerker aus dem Ort. Dixie hatte ihn beauftragt, ihr Haus zu renovieren, aber weil sie unzufrieden mit ihm war, hatte sie ihn gefeuert und Kincaid engagiert. Sie hatten sehr gut zusammengearbeitet, und Kincaid hatte sich in Dixie verliebt …
    „Hallo, Shana. Das ist aber eine Überraschung.“ Ihre Mutter war aus dem Büro gekommen. Shana umarmte sie spontan, was ihr sichtlich unangenehm war. Über die Schulter ihrer Mutter hinweg sagte sie: „Hallo, Dad!“
    Er nickte nur kurz, ehe er sich wieder seinem Kunden zuwandte. Ihr Vater war sehr dünn geworden – geradezu knochig. Dixie machte sich schon seit einiger Zeit Gedanken über seinen Gesundheitszustand. Er dachte jedoch nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen.
    „Was führt dich her?“
    „Kincaid hat Beize bestellt. Ich soll sie abholen. Dad weiß Bescheid.“ Sie schaute zu ihm hinüber.
    Ihr Vater zeigte auf das Regal, wo die Dose stand.
    „Kincaid hat ein Firmenkonto bei uns.“ Bea reichte ihr die Dose.
    „Ich brauche auch noch ein paar Kleinigkeiten für mich.“ Sie stellte die Dose auf die Theke und lief an den Regalen entlang. Sie hörte, wie sich der Kunde ihres Vaters verabschiedete. Kurz darauf klingelte die Ladenglocke.
    Jetzt waren sie allein – Mutter, Vater und die verlorene Tochter. Shana holte tief Luft und ging zur Kasse, wo sie ein Paket Büroklammern, einen Drachen und einen Schneebesen neben die Beize stellte. Ihr Vater war inzwischen verschwunden.
    „Tut mir leid“, flüsterte ihre Mutter. „Warum ist Kincaid nicht selbst gekommen?“
    „Er ist beschäftigt.“ Sie hatte das Gefühl, an die frische Luft zu müssen. Ihr erstes Treffen war nicht besonders gut gelaufen. „Vielleicht kannst du auch ein Firmenkonto für mich einrichten, Mom.“ Rasch sammelte sie ihre Einkäufe ein und verschwand.
    Auf der Straße atmete sie tief durch. Sie wollte nicht sofort zurückgehen. Jetzt brauchte sie ein paar Minuten für sich allein. Wenn ihr Vater sie heute nicht willkommen geheißen hatte, würde er es dann jemals tun? Viel hatte er ohnehin nicht mit ihr geredet, weil sie dauernd mit ihren Dickschädeln aneinandergerieten. Einige Dinge änderten sich nie …
    Sie ging zum Fluss. Um diese Jahreszeit war er nur ein schmales Rinnsal. Der feuchte Geruch nach Moos versetzte sie zurück in ihre Kindheit. Wie oft war sie hier gewesen, um Steine ins Wasser zu werfen, am Ufer entlang zu schlendern, Blätter zu sammeln oder einfach nur nachzudenken.
    Dixie und Gavin waren die unternehmungslustigen Geschwister und dauernd mit Freunden weggegangen. An ihren Unternehmungen hatte Shana nur selten teilgenommen. Sie war gern allein.
    Kincaid würde wahrscheinlich sauer auf sie sein, weil sie nicht sofort mit der Beize zurückkam. Doch sie brauchte diese Auszeit, um sich später auf ihre Arbeit konzentrieren zu können.
    „Shana!“
    Sie sah sich um. Oje. Kincaid. Noch nicht. Bitte noch nicht.
    Er kam den Abhang hinunter. Das Laub raschelte unter seinen Stiefeln. Vor dem Felsen, auf dem sie saß, hockte er sich hin. „Ist alles in Ordnung?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er legte die Hände auf ihre Schulter. „Deine Mutter hat mich angerufen.“
    „Woher wusstest du, dass ich hier bin?“
    „Ich habe versucht, mich in dich hineinzuversetzen.“
    Sie lachte traurig. „Das muss eine Herausforderung gewesen sein.“ Es passte ihr überhaupt nicht, dass er sie in diesem Zustand sah – mutlos, traurig und ganz und gar nicht so selbstsicher wie sonst. Sie fühlte sich sogar zu schwach, um aufzustehen.
    „Was ist passiert?“
    „Das Gleiche wie immer.“
    „Er hat nicht mit dir gesprochen?“
    „Wie kann ich ihn dazu bringen, mir zu verzeihen, wenn er nicht einmal mit mir reden will? Ob er mir überhaupt noch mal zuhört? Welcher Vater tut das seinem Kind schon an?“ Sie presste die Hand gegen den Mund, während Tränen in ihren Augen brannten.
    „Welcher Mann schlägt seine Frau und seinen Sohn, weil es angeblich das Beste für sie ist?“, fragte Kincaid zurück. „Ich wünschte, ich wüsste die Antwort auf diese Frage.“
    „Dein Vater?“ Entsetzt schaute Shana ihn

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