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Ein Boss zum Träumen

Ein Boss zum Träumen

Titel: Ein Boss zum Träumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
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weg von hier?“ Plötzlich stand Kincaid neben ihr.
    Sie nickte.
    Er nahm ihr Emma aus dem Arm, fasste Shana am Ellbogen und führte sie hinaus auf den Parkplatz.
    „Ich muss nicht nach Hause gehen.“ Plötzlich wurde Shana klar, dass sie nicht so einfach verschwinden konnte. „Ich brauche nur einen Moment, um mich zu sammeln.“
    „Dann machen wir eben einen Spaziergang.“
    „Wir haben keine Jacken dabei.“ Sie blickte sich um, ohne etwas wahrzunehmen.
    „Es fällt dir schwer, zu sehen, wie gut Dixie mit deinen Eltern zurechtkommt, stimmt’s?“
    Tränen traten ihr in die Augen. „Schrecklich schwer. Sie ist nun mal die Lieblingstochter, die nicht weggelaufen ist oder ein uneheliches Kind hat. Sie hat den beiden viele Jahre lang im Laden geholfen und ihre eigenen Wünsche zurückgestellt. Ich dagegen war egoistisch.“
    „Warum bist du von zu Hause abgehauen, Shana?“
    Sie holte tief Luft. „Das hatte mehrere Gründe. Ich habe mich immer wie ein Außenseiter gefühlt. Irgendwie wurde ich anders behandelt als Dixie, und ich wusste nicht wieso. Natürlich lag es daran, dass sie Dixie war, und ich war ich. Das war die einfache Antwort.“
    „Habt ihr euch gestritten?“
    „Und wie. Ich konnte ihnen nichts recht machen. Im Gegensatz zu Dixie und Gavin war ich nie kompromissbereit. Gavin brachte immer die besten Noten nach Hause, ohne sich anzustrengen. Sie waren um Frieden mit Dad bemüht – oder vielleicht waren sie besser darin, ihn einfach zu ignorieren. Ich habe dauernd diskutiert. Manchmal habe ich wochenlang kein Wort mit ihm gewechselt. Es schien ihm egal zu sein. Hast du mitbekommen, wie er Dixie heute Abend angelächelt hat? Bei mir hat er das nie getan.“
    „Irgendjemand hat mir erzählt, dass du vor der Abschlussfeier geflüchtet bist, ohne jemanden etwas zu sagen.“
    „Das stimmt.“ Jetzt, da sie selbst Mutter war, erkannte sie, wie rücksichtslos ihr Verhalten gewesen war. Doch damals war es der einzige Ausweg, der für sie infrage kam. „Weißt du, was das Schlimmste war?“
    „Was denn?“
    Die Erinnerung daran schmerzte sie immer noch. „Eine Woche vor der Abschlussprüfung hatte ich einen schrecklichen Streit mit meinem Vater. Er hätte keine Lust mehr, auf meinen Schulabschluss zu warten, hat er mich angeschrien, und seinetwegen könnte ich sofort verschwinden. Meine Mutter stand dabei und hat kein Wort gesagt. Deshalb habe ich sie bestraft.“ Sie seufzte.
    „Zehn Jahre lang bin ich fortgeblieben – aber wen habe ich wirklich damit bestraft? Heute sehe ich das alles anders. Ich habe mir das Leben selbst schwer gemacht. Ich wollte seine Aufmerksamkeit, aber er war nicht in der Lage, über seinen Schatten zu springen. Mom hat ihr Bestes versucht, aber für mich war es nicht genug.“
    „Du hast mal gesagt, du möchtest nur, dass er dir verzeiht. Vielleicht musst du selbst aktiv werden – du musst die Dinge in die Hand nehmen. Du kannst ihm vergeben, Shana. Ich weiß aus Erfahrung, dass es funktioniert.“
    Emma begann zu quengeln. Vielleicht spürte sie Shanas Anspannung; vielleicht war ihr einfach nur kalt.
    „Wir gehen gleich wieder hinein, Schätzchen.“ Auf dem Weg in die Turnhalle bedankte sie sich bei Kincaid. „Du hast mir sehr geholfen.“
    „Du hast bewiesen, dass du dir selbst helfen kannst. Bis jetzt hast du das ganz toll gemacht.“
    An der Tür begegneten sie Gavin. „Wusstest du, dass sie heute nach Hause kommen?“, wollte Shana wissen, ehe er sie danach fragen konnte, wo sie mit Kincaid gewesen war.
    „Sie haben mich um Stillschweigen gebeten. Es sollte eine Überraschung sein.“
    „Das ist es tatsächlich geworden.“
    „Genau wie bei Doc und Aggie“, fuhr Gavin fort. „Ich kann immer noch nicht glauben, was sie uns eben erzählt haben. Die beiden haben wirklich alle verblüfft.“
    „Mich nicht“, entgegnete Shana selbstzufrieden. Die Männer starrten sie verblüfft an. „Ich weiß es schon seit einer Weile. Sie haben mich gefragt, wie sie ihre beiden Haushalte zusammenlegen können. Wir haben uns stundenlang darüber unterhalten, wer welche Möbel mitbringt.“
    „Seit wann weißt du es denn?“, wollte Kincaid wissen.
    „Seit zwei Wochen. Und es ist mir nicht immer leichtgefallen, den Mund zu halten. Ich freue mich so sehr für die beiden.“
    „Wir gehen hinterher noch alle zu Joe und Dixie. Kommt doch mit, wenn ihr Lust habt“, schlug Gavin vor. Und an Kincaid gewandt fuhr er fort: „Wir sind schon ganz gespannt, wie du ihr Haus

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