EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?
ihm war, dass er seine Mutter Lillian stets gut behandelte.
„Die Zeit ist verflixt knapp, aber das meinst du sicher nicht“, sagte Markus Hudson, der Vater von Max und Vorsitzende von Hudson Pictures.
Dana mochte Markus; sie sah ihn oft, weil er ein sehr gutes Verhältnis zu Max hatte und häufig auf ein Schwätzchen im Büro vorbeikam. Markus war ein wunderbarer Ehemann und Vater.
An der Konferenzschaltung waren auch noch Max’ Brüder Dev, der leitende Geschäftsführer von Hudson Pictures, und Luc, der PR-Mann, beteiligt, aber bisher hatten sie sich noch nicht zu Wort gemeldet.
„Also, auf welches Problem spielst du an, David?“, wollte Max wissen.
„Willow Films arbeitet ebenfalls an einem Film, der im Zweiten Weltkrieg spielt. Und der soll kurz vor ‚Ehre‘ herauskommen.“
Dana hielt den Atem an. Willow Films war Hudsons größter Rivale. Die beiden Firmen standen in einem erbitterten Wettstreit und bekämpften sich bis aufs Blut.
„Und was noch schlimmer ist“, fuhr David fort, „gerüchteweise habe ich gehört, dass die Story des Films Ähnlichkeiten zu Lillians und Charles’ Story aufweist. Wie groß diese Ähnlichkeiten sind, habe ich leider noch nicht herausbekommen können.“
„Wie verlässlich ist deine Quelle?“, fragte Dev.
„Ich vertraue ihr“, antwortete David knapp.
Dana spürte, wie angespannt Max war. Mit den Fingern trommelte er auf der Tischplatte herum. „Wir werden es nicht schaffen, vor ihnen mit unserem Film herauszukommen. Ich bekomme ‚Ehre‘ einfach nicht schneller fertig.“
„Das verlangt auch keiner von dir“, ertönte Markus’ Stimme. „Aber wir brauchen irgendeine PR-Masche, damit unser Film größer und besser dasteht. Sonst könnten wir an der Kinokasse untergehen.“
„Ich kümmere mich darum“, erwiderte Luc. „Aber es wäre hilfreich, wenn wir mehr über das Projekt von Willow wüssten.“
„Ich versuche noch was rauszukriegen“, warf David ein, „aber sie halten natürlich alles, so gut es geht, unter Verschluss.“
Plötzlich fiel Dana etwas ein. Doug, ein Exfreund von ihr, war Regieassistent bei Willow, und sie waren im Guten auseinandergegangen. Er war ihr sogar noch einen Gefallen schuldig …
Angestrengt dachte sie nach. Ob sie vielleicht die benötigten Informationen von Doug bekommen konnte?
Sie wollte ihren Vorschlag schon einbringen, aber dann hielt sie plötzlich inne. Warum Hoffnungen bei den Hudsons wecken, wenn es vielleicht doch nicht klappte? Am besten war es, erst mal vorsichtig bei Doug anzufragen …
Immerhin war es eine Chance, um bei Max zu punkten. Wenn sie ihm auf diese Weise half, würde er sie endlich wahrnehmen. Es musste einfach klappen!
„Lange nicht gesehen, Kleines“, begrüßte Doug Dana, als er sich im Restaurant „The Castaway“ in Burbank zu ihr an den Tisch setzte.
Dana hatte Doug in das Restaurant eingeladen, weil er früher, als sie noch zusammen gewesen waren, immer gern hier gewesen war. Speziell wenn es draußen dunkel wurde, war es sehr romantisch. Die große Leidenschaft hatte das allerdings trotzdem nicht zwischen ihnen entfacht.
„Schön, dass du es so kurzfristig einrichten konntest.“ Sie beugte sich vor, um ihm einen Begrüßungskuss auf die Wange zu geben. Aber genau wie früher drehte er in letzter Sekunde seinen Kopf etwas herum, sodass ihr Mund ihn genau auf die Lippen traf. Er war einer dieser Männer, die alle Frauen, ob jung oder alt, auf die Lippen küssten. Und er kam damit durch, weil er ein Sonnyboy-Typ war, dem man einfach nichts übel nehmen konnte. Trotzdem hatte es nie richtig zwischen ihnen gefunkt.
„Du hast mich gerade noch zur richtigen Zeit erwischt. Morgen früh reise ich nämlich ab, zusammen mit meinem Chef, als Location Scout. Das heißt, ich bin für zwei Wochen weg, vielleicht sogar für länger, wenn es nicht gut läuft.“
„Ich beneide dich. Nach den richtigen Drehorten zu suchen ist eine der angenehmsten Tätigkeiten im Filmgeschäft, finde ich. Wo geht’s denn hin?“
Abwehrend hielt er die Hände hoch. „Um Himmels willen, das darf ich nicht verraten. Top Secret. Nur so viel: Es ist dort warm und sonnig.“ Seine blauen Augen funkelten amüsiert. „Übrigens – herzlichen Glückwunsch zu deiner Beförderung.“
„Ach, du hast schon davon gehört?“
„In Hollywood bleibt doch nichts lange geheim. Außerdem warst du mal meine Freundin, da behalte ich dich doch im Auge. Gefällt dir der Job?“
„Im Großen und Ganzen schon. Ich
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