EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?
kennengelernt.“
„Er ist der Regieassistent von Trey Jacob.“
Max hatte ein flaues Gefühl im Magen. „Das heißt … Lewis arbeitet für Willow.“
„Genau. Und Du weißt, wie verbreitet Spionage in unserer Branche ist. Meinst du, dass Dana …?“
Max wollte widersprechen, aber dann hielt er inne. Seit fünf Jahren vertraute er Dana. Würde sie ihn wirklich verraten, ausspionieren? Würde sie Hudson Pictures betrügen? Warum sollte sie? Was für ein Motiv könnte sie haben?
Geld? Das schien ihr nicht wichtig zu sein, das zeigte schon ihr bescheidener Lebensstandard. Sie stand nicht auf Schmuck oder Designerschuhe wie so viele Jungschauspielerinnen, mit denen er zu tun hatte.
Oder ging es ihr vielleicht um die Karriere? Ihre Chance, Produzentin zu werden, war bei Willow kleiner als bei Hudson Pictures, und das wusste sie auch.
Max dachte zurück. Soweit er sich erinnern konnte, hatte er Doug Lewis nicht nur bei der Filmpremiere, sondern auch schon zu anderen Gelegenheiten zusammen mit Dana gesehen. „Sie kennt ihn schon länger. Mindestens zwei Jahre.“
„Sehr verdächtig. Der Sache müssen wir nachgehen.“
„Du hast recht. Ich spreche sie heute Abend noch darauf an.“
„Heute Abend noch?“
„Wenn ich nach Hause komme.“
„So spät willst du sie noch anrufen?“
„Nein, ich sehe sie dann ja noch. Sie wohnt bei mir.“
Dev machte große Augen. „Sie wohnt bei dir?“
„Nicht was du denkst. Sie ist nur bei mir eingezogen, damit wir ‚Ehre‘ schneller fertigbekommen.“
„Ach, komm, erzähl mir nichts.“
„Dev, ich schwöre dir, es ist rein geschäftlich. So spart sie sich die langen Fahrtzeiten, und wir bekommen mehr geschafft. Sie wohnt unten im Gästezimmer. Mehr ist da nicht.“
Das war allerdings nicht ganz die Wahrheit. Als er sie im sexy Schlafanzug in der Küche gesehen hatte, hatte ihn das schon sehr erregt. Und als er bei ihr auf dem Sofa eingeschlafen war, hatte er von ihr geträumt – einen heißen, sinnlichen Traum. So war es dann auch zu dem unbeabsichtigten Kuss gekommen.
Diesen Kuss bereute er immer noch. Wie gut, dass sie ihm keine sexuelle Belästigung unterstellt hatte. Dann hätte seine PR-Abteilung viel zu tun bekommen.
„Fakt ist: Ihr wohnt zusammen. Glaub mir, so etwas kann Frauen auf dumme Gedanken bringen.“
„Nicht Dana.“
„Na, ich hoffe, du hast recht.“ Plötzlich erhellte sich Devs Miene. „Ach, jetzt verstehe ich. Es ist wegen Karen.“
„Nein“, stieß Max hervor.
„Oh doch. Du willst nicht, dass Dana spätnachts noch Auto fährt. Und zwar wegen Karens Unfall.“
„Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.“
„Mach mir nichts vor. Du musst es endlich begreifen, Max: Der Unfall war nicht deine Schuld.“
Max wollte nicht darüber reden. Nicht jetzt. Nicht solange sie noch so viel Arbeit auf dem Tisch hatten. „Ich brauche einen Drink.“
Suchend sah er sich nach dem Kellner um. In jener verhängnisvollen Nacht hatte er zu viel getrunken. Deshalb hatte er Karen gebeten zu fahren.
Vielleicht sollte er doch lieber nichts trinken. „Ich hätte Karen nicht fahren lassen dürfen.“
„Das lag in ihrer Verantwortung, Max. Sie war alt genug.“
„Sie war übermüdet.“
„Dann hätte sie ein Taxi rufen können. Oder einen starken Kaffee trinken. Es ist ja nicht so, dass sie dir immer nur gehorcht hätte. Sie hat auf der Arbeit immer klar ihre Meinung gesagt. Das hätte sie an dem Abend auch tun können.“
Noch ein Grund, nichts mit jemandem anzufangen, mit dem man zusammenarbeitete. Er hatte eine glückliche Ehe mit Karen geführt, aber wenn sie doch einmal Streit hatten, hatte sich das auch auf ihre gemeinsame Arbeit ausgewirkt. Die Stimmung im Büro war dann schlecht gewesen. Sie war seine Assistentin gewesen, bis er sie endlich zur Kündigung überredet hatte. Sie sollte zu Hause bleiben und schwanger werden.
„Lass uns nicht die alten Geschichten aufwärmen. Wir haben genug zu tun.“ Wenn er weiter darüber nachgrübelte, würde er trinken. Zu viel trinken. Wieder einmal. Es kam nicht oft vor, dass er sich aus Selbstmitleid betrank – aber wenn es geschah, endete es immer äußerst unschön. Deshalb verließ er für solche Anlässe meist die Stadt. Doch diesmal war das wegen der knappen Termine nicht drin.
„Wenn dieser andere Film über den Zweiten Weltkrieg nicht gerade von Willow käme, würde ich auch an einen Zufall glauben“, sagte Dev. „Aber sie sind unser schärfster Konkurrent. Falls
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