EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?
Firmengeheimnisse zu schützen. Dafür brauchte er keine Gefühle, die waren eher hinderlich.
Am liebsten hätte er sie auf dieses versonnene, selige Lächeln angesprochen. Wenn es das bedeutete, was er befürchtete – nämlich dass es für sie mehr als nur eine körperliche Sache gewesen war –, dann musste er sie warnen. Ihm ging es nur um die Befriedigung seiner Lust. Gefühle waren nicht im Spiel.
Andererseits … wenn er sie jetzt warnte und sie beleidigt reagierte, konnte seine Ehrlichkeit Probleme heraufbeschwören. Vielleicht würde sie kündigen. Oder sie würde schmollen und nicht mehr mit ihm reden – so wie es Karen manchmal getan hatte. Im schlimmsten Fall würde sie beleidigt zu Doug zurückkehren. So oder so – das konnte die Fertigstellung von „Ehre“ gefährden.
Also lieber den Mund halten und darauf hoffen, dass sie keine Gefühle für ihn entwickelte. Denn die Phrase „Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende“ passte vielleicht in einen Hollywoodfilm – in seinem Leben war dafür definitiv kein Platz.
6. KAPITEL
Dana lächelte immer noch.
Die Augen geschlossen, lag sie auf dem Rücken und musste sich beherrschen, um nicht breit zu grinsen. Max lag neben ihr. Sie hörte seinen unregelmäßigen Atem, fühlte seine Körperwärme und nahm seinen wunderbaren Geruch wahr. Den Duft, das Aroma von wunderbarem Sex.
Mit ihm zu schlafen war sogar noch schöner gewesen, als sie es sich erträumt hatte. Mehr konnte man wirklich nicht verlangen. Sie war überglücklich, dass sie es endlich getan hatten, auch wenn ihr immer noch nicht ganz klar war, wie und warum es dazu gekommen war.
Die Matratze bewegte sich. Mühsam öffnete Dana die Augen und sah, wie Max das Bett verließ. Während er seine Badehose vom Fußboden aufhob, bewunderte sie seine breiten Schultern, seinen knackigen Hintern und seine langen, muskulösen Beine. Er war wirklich ein schöner Mann.
Ohne sich noch einmal umzusehen, verschwand er im Badezimmer. Das kam ihr etwas merkwürdig vor. Na ja, dachte sie, vielleicht ist er etwas verlegen, schließlich haben wir zum ersten Mal miteinander geschlafen. Vielleicht wollte er aber auch nur schnell das Kondom entsorgen.
Sie stand auf, suchte Ober- und Unterteil des Bikinis und überlegte, was sie tun sollte. Den Bikini wieder anziehen? Sich komplett ankleiden? Wieder zurück ins Bett gehen? Sie hatte sich noch nicht entschieden, als Max zurückkehrte. Er hatte sich die Badehose übergezogen.
Prüfend sah er sie an, betrachtete ihre Brüste, ihre Hüfte, ihre Beine und ließ den Blick dann wieder höher wandern, bis sie einander ansahen. In seinen Augen glaubte Dana unterdrückte Leidenschaft und Vorsicht zu lesen.
Plötzlich fühlte sie sich unsicher und hätte sich am liebsten mit irgendetwas bedeckt, egal mit was. Er war schon mit den schönsten und begehrenswertesten Frauen der Welt zusammen gewesen. Wie sollte sie dagegen bestehen? Weder war sie so schlank wie der Typ Frau, den er sonst bevorzugte, noch war sie blond.
„Ich gehe jetzt erst mal eine Runde schwimmen und werde dann was zu Mittag essen. Soll ich gleich für zwei kochen?“
Überrascht sah sie ihn an. Er hatte sie zwar schon öfter zu Arbeitsessen ins Restaurant eingeladen, aber für sie gekocht hatte er noch nie. Natürlich würde er nur etwas vom Cateringservice aufwärmen. Aber die Tatsache, dass er sie in seine Planung mit einbezog, schuf ein warmes, wohliges Gefühl in ihr.
„Ich könnte das Kochen übernehmen.“ Lieber hätte sie ja noch im Bett mit ihm gekuschelt, aber ihr war klar, dass dafür keine Zeit war.
„Ach, das mache ich schon. Du kannst derweil duschen oder was Frauen sonst so nach dem Sex tun.“
Sex. Das Wort klang ein wenig hart aus seinem Munde. Schöner wäre es gewesen, wenn er von „Liebe machen“ oder etwas in der Richtung gesprochen hätte. Aber er war nun mal ein Mann. Ein Mann mit Angst vor festen Beziehungen. „Ich könnte ja auch mit dir zusammen ein paar Runden drehen, und dann bereiten wir das Essen anschließend gemeinsam zu.“
„Nein, ich will nicht plantschen, sondern richtig Bahnen ziehen.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ das Schlafzimmer.
Verwirrt sah Dana ihm nach. Warum reagiert er so barsch? Bereute er, was passiert war?
Aber wie konnte er bereuen oder bedauern, was einer der schönsten Augenblicke ihres Lebens gewesen war?
Und wie sollte es weitergehen? Für sie hatte sich alles geändert. Sie wollte nicht mehr fort von Max, die Wette
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