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Ein cooler Typ aus der Hölle

Ein cooler Typ aus der Hölle

Titel: Ein cooler Typ aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Haustür geschleppt und dort abgesetzt. Der Mann klingelte.
    Es war ein großer Kerl in
Rollkragen-Pullover und Lederjoppe. Zweites Klingeln. Er mochte Ende Zwanzig
sein, hatte einen eckigen Schädel und langes schwarzes Haar. Eine dicke Zigarre
klemmte zwischen den Lippen. Auf der Oberlippe spross ein stacheliger
Schnurrbart.
    „Den kenne ich“, wiederholte
Körber. „Ein verdammt gefährlicher Typ ist das. Offiziell jobbt er als
Bodyguard beim Geier. Aber ich wette, Dirk Dowara hat noch andere Eisen im
Feuer.“
    „Von dem habe ich gehört. Soll
ein cooler Typ sein.“
    „So cool wie eine Messerklinge
an der Kehle. Aber was will der hier?“
    Dowara hatte gegen die Tür
gehämmert. Er fluchte leise, hielt aber plötzlich inne und wandte sich zur
Einfahrt.
    Martins Kombi rollte heran und
hielt hinter dem Landrover.
    „Endlich!“, flüsterte Körber.
    Martin Mcfish stieg aus und
stützte sich auf die Wagentür.
    „Hallo! Wollen Sie zu mir?“
    Dowara grinste. „Sind Sie
Martin Mcfish?“

    „Bin ich.“
    „Dann möchte ich Sie um einen
Gefallen bitten. Ich habe hier eine Sendung für Bruno Wienerfeld. Es ist
wichtig. Und eilig. Ich war eben dort. Aber Wienerfeld ist nicht zu Hause. Ich
kann auch nicht aufs Grundstück. Alles ist verriegelt. Aber er hat mir vor
einigen Tagen gesagt, dass Sie für ihn arbeiten — sozusagen bei ihm angestellt
sind.“
    „Naja.“ Martin zögerte. „Ich...
äh... Und nun?“
    „Ich muss leider weg, fahre
heute Nacht noch nach Mailand und bin erst morgen Abend oder noch später
zurück. Ich möchte Sie bitten, die Sendung anzunehmen — und möglichst umgehend
Ihrem Chef zuzustellen.“
    „Wienerfeld ist nicht mein
Chef. Außerdem...“
    „Mann, ich hab’s wirklich
eilig. Von Wienerfeld kriegen Sie ‘ne Prämie.“
    „Hm. Na, gut. Wenn’s bis morgen
Zeit hat.“
    „Besser wäre, Sie bringen es
heute Nacht hin. Wienerfeld muss irgendwann zurückkommen. Er ist ja nicht
verreist.“
    „Verdammt! Ich bin todmüde.“
    „Hier ist ein Hunderter extra.
Den hole ich mir von Wienerfeld zurück. Aber Sie müssen quittieren.“
    Das geschah, wobei Martin die
formlose Quittung — Sendung zur Weiterleitung erhalten plus Unterschrift — beim
Unterschreiben an die Hauswand hielt.
    Einen Hunderter für die Mühe.
Dowara stieg in seinen Wagen und rollte ein Stück weiter auf den verschneiten
Hof, um zu wenden und sich dann an dem Kombi vorbei zu quetschen.
    Holmes und Körber waren hinter
den Schuppen zurückgewichen und hofften, dass die Spuren zu den Büschen nicht
auffielen.
    Dowara fuhr ab. Martin
schleppte die Kiste zu seinem Kombi und verstaute sie auf der Ladefläche.
    Körber und Holmes sahen sich
an.
    „Jetzt?“, flüsterte der
Deutsche.
    Holmes nickte.

6. Die Kids übernehmen die Kiste
     
    Luna begeisterte. Nur einmal
schien es für einen Moment, als hätte sie die Spur ihres Frauchens verloren.
Aber dann — am Anfang der Willröder Straße — war wieder alles im Lot und die
Hündin spulte die Fährte ab wie ihre leichteste Übung.
    Gaby trabte. Trotzdem war die
Leine straff gespannt. Volker, Karl und Klößchen radelten. Tim, mit zwei Bikes
bestückt, musste joggen, wobei er beide schob.
    Wegen Katja machte er sich
keine Sorgen. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis Volkers Freundin gefunden
war. Aber dann lagen die echten Probleme auf dem Tisch: die Verstrickung der
beiden in ungesetzliches Handeln, der Terror am Schulzentrum, die
Machenschaften von Dowara und seinem Boss. Zeugen gegen diese Mafiosi würden
sich vermutlich nicht finden lassen. Also, dachte der TKKG-Häuptling, müssen
sie auf frischer Tat überführt werden. Da kommt Arbeit auf uns zu.
    Luna zog Gaby in die Prestel
Straße, blieb dann stehen, witterte aufmerksam voraus und bellte.
    „Such, Luna! Wo ist dein
Frauchen?!“
    Gabys Kommando beflügelte die
Hündin. Weiter ging’s. Aber nur noch ein Stück.
    Um Haaresbreite — und Luna wäre
vor einen Landrover gelaufen, der in diesem Moment von einem Grundstück auf die
Straße rollte und dann beschleunigte.
    Tim sah einen klotzigen Typ
hinterm Lenkrad: breites Gesicht, vorderasiatische Züge, ruppige Schnurrbart
über einer Ich-bin-der-Boss-Zigarre.
    Volker stieß einen erschreckten
Laut aus und kippte fast vom Rad.
    Der Wagen preschte zur
Willröder Straße und verschwand um die Ecke. Tim wollte Volker fragen, was los
sei, wurde aber abgelenkt durch Lunas Verhalten.
    Die Hündin zerrte Gaby durch
die Einfahrt auf das Grundstück, wo ein Kombi

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