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Ein cooler Typ aus der Hölle

Ein cooler Typ aus der Hölle

Titel: Ein cooler Typ aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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parkte. Ein hochgewachsener Mann
lud eine Kiste ein. Aus dem Augenwinkel sah Tim das Garten-Service-Schild.
Sofort wurde Gaby an dem Kombi vorbei zu einem langgestreckten Schuppen
gezogen, wo Luna Männchen machte an der Tür und laut fiepte, dann fordernd
bellte.
    „Heh!“, rief der Mann, aber nicht
unfreundlich. „Ist das nicht die Luna?“
    Volker fasste Tim am Arm. „Der
da eben abfuhr — das war Dowara.“
    „Was?“
    „Ja. Ich dachte, ich seh nicht
richtig.“
    „Sie kennen Luna?“, rief Gaby
außer Atem.
    „Aber ja. Sie gehört Katja
Beck.“
    Der Kreis schließt sich, dachte
Tim. Und leise zu Volker: „Kennst du den?“
    „Martin Mcfish. Ein Ire. Macht
Gartendienst bei uns. Netter Kerl. Katja und ich reden immer englisch mit ihm.
O Mann — was hat der mit Dowara zu tun? Ob der etwa... Tim, ob der etwa Katja
im Wagen hatte?“
    „Werden wir gleich wissen.“
    Luna änderte jetzt ihr
Verhalten, begann zu knurren und wollte zur hinteren Schmalseite des Schuppens,
wurde aber von Gaby zurückgehalten.
    „Hallo, Volker!“, sagte Mcfish.
„Bist du mit Freunden unterwegs? Wo ist denn Katja?“
    Karl und Klößchen halfen Gaby,
die von Luna fast umgerissen wurde.
    Hm!, dachte Tim. Mit der
Bemerkung teilt er uns mit, dass er von Katja nichts weiß. Sieht nicht so aus,
als ob er lügt. Seine Körpersprache passt dazu und wirkt sympathisch.
    Volker hatte Mcfish mit
Handschlag begrüßt und stellte jetzt TKKG vor. Mcfish gab allen die Hand mit
festem freundlichem Druck.
    Tim entschloss sich zur
Wahrheit.
    „Wir suchen Katja“, erklärte
er. „Sie hat Zoff und ist abgehauen. Sie hat seelisch die Übersicht verloren
und — will sich irgendwo verstecken. Sie haben sie also nicht gesehen?“
    „Nein.“ Mcfish schüttelte
verwundert den Kopf. „Hier war sie nicht. Allerdings bin ich eben erst
zurückgekommen.“ Er blickte zum Schuppen. „Sie wird doch nicht etwa dort drin
sein?“
    „Vielleicht ist sie drin
gewesen“, sagte Computer-Karl. „Jetzt wäre sie längst rausgekommen. Vor Volker
und uns versteckt sie sich nicht. Und vor Lund schon gar nicht.“
    „Oder sie ist eingeschlafen“,
meinte Klößchen. „Seelische Erschöpfung kann zur Bewusstlosigkeit führen, habe
ich gehört.“
    Er lief zur Schuppentür,
stellte aber fest, dass sie mit einem Schloss gesichert war.
    „Kann man von der Rückseite
rein?“, fragte Tim.
    „Da sind etliche Fenster“,
erwiderte Mcfish. „Eins lasse ich immer offen, damit Frischluft reinkommt.“
    Gaby mit Luna, Karl und
Klößchen machten sich sofort auf die Suche. Tim und Volker verständigten sich
mit einem Blick. Die nächsten Fragen an Mcfish enthielten Zündstoff.
    „Der Mann im Landrover“, sagte
Tim, „der da eben weggefahren ist — ich glaube, den kenne ich. Ist der
Hausmeister vom Ludwig-Gymnasium. Richtig?“
    Mcfish hob die Schultern.
„Keine Ahnung. Ich weiß nicht mal, wie er heißt. Er hat nur was abgegeben.“
    Er deutete auf die Kiste im
Kombi.
    „Abgegeben?“
    „Ja. Als ich eben heimkam,
stand er vor der Tür. Aber die Kiste ist nicht für mich. Ich soll sie
weiterleiten.“ Er gähnte, entschloss sich aber doch, alles zu erzählen. „Die
Sache ist mir unangenehm“, schloss er. „Ich mache es auch nur wegen der 50
Mark, die er für die Zustellung rausgelassen hat.“
    „Wieso unangenehm?“, forschte
Tim.
    „Weil ich mich mit Wienerfeld
verkracht habe. Ein Fiesling. Für den arbeite ich nicht mehr.“
    Tim nickte mit einer Miene, die
alles Verständnis der Welt ausdrückte. „Eben Zoff und dann aneiern mit ‘ner
Gefälligkeit — das passt nicht zusammen. Außerdem sind Sie ja hundemüde.“ Er
grinste, als wäre es schon kurz vor Weihnachten. „Wie ich Volker kenne, nimmt
er Ihnen die Mühe gern ab. Außerdem müssen wir sowieso in die Richtung. Wo —
sagten Sie — ist die Villa Josefine?“
    „Eichbrunner Allee. Eine der
Fünfziger-Nummern.“ Volker hatte genickt und beeilte sich jetzt mit der
Zustimmung.
    „Dafür beteilige ich euch am
Gewinn“, Mcfish lächelte — und das sah, nach Tims Empfinden, nicht ganz echt
aus. „Ihr kriegt die Hälfte: 25 Mark. Okay? Sind fünf für jeden von euch. Luna
wird nur gestreichelt.“
    „Ist zwar nicht nötig, aber wir
nehmen es“, sagte Volker rasch — weil er wusste, dass Tim abgelehnt hätte.
    Wenn dieser Ire ein Schotte
wäre, dachte der TKKG-Häuptling, würde ich vermuten, er hätte von Dowara 100
Mark kassiert. Aber das sind sowieso alles dumme Vorurteile. Schotten

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