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Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Addison
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Bierzeltgarnitur einsparen, da wir nicht genügend Tische haben.«
    »Gute Idee«, erwidere ich und frage mich ein wenig säuerlich, warum ich anscheinend die Letzte bin, die erfährt, dass ich meine Waren in einer Jurte zum Kauf anbieten werde. Welche Jurte?, würde ich am liebsten fragen. Wo befindet sich die besagte Jurte?
    Schnell bin ich aber wieder aus dem Rampenlicht verschwunden, als Hannelore – schwer beladen mit meinen Kuchenetagèren mit Strudel- und Sachertortenstücken – aus ihrem glänzenden Polo aussteigt.
    »Das sind erstklassige Kuchen«, erklärt sie unserer kleinen Gruppe. Völlig fasziniert bleiben wir stehen, während uns das Wasser im Mund zusammenläuft. »Ich brauche einen sauberen Tisch mit einer weißen Decke im Schatten.« Schon sehe ich, wie ein paar der Buddhistenjungs loslaufen, um ihre Anweisungen in die Tat umzusetzen. Warum kann ich eigentlich nicht forscher und selbstbewusster auftreten?
    Ich schiebe meine Karre um die Hausecke auf den akkurat geschnittenen Rasen, auf dem sich ein sonnengelbes Stoffgebilde befindet. Mit einer Nadel ist an dem Zeltstoff ein Umschlag befestigt. Ich öffne ihn und falte einen DIN A4-großen Zettel auseinander, auf dem mit Großbuchstaben geschrieben steht: laura’s atelier . Es gibt weit und breit nur eine einzige Person, die nicht Schreibschrift verwendet, sondern lieber Großbuchstaben bevorzugt – vielleicht ist das so eine Sache unter Designern? Am liebsten würde ich nach Hause laufen und Adi umarmen (was ihm höchstwahrscheinlich peinlich wäre), doch stattdessen versuche ich lieber, ihn stolz zu machen, und baue meinen Verkaufsstand auf.
    Eine gewisse Aufregung liegt in der Luft. Die Helfer, die wie Heather Weatherall schon über mehr Erfahrung verfügen, haben vorausgedacht und packen nun ihre Sandwichdosen aus. Warum habe ich bloß nicht ans Mittagessen gedacht?
    »Keine Zeit, um noch nach Hause zu laufen«, ruft Heather und kaut aufgeregt an ihrem Schinkensandwich herum. Vielleicht überlässt Hannelore mir ja ein Stück Kuchen, da ich natürlich ebenfalls vergessen habe, mir Geld einzustecken. Ich überlasse Heather die Verantwortung für meinen Stand und laufe schnell zum Stand des Landfrauenkomitees hinüber.
    Hannelore ist voll und ganz in eine Unterhaltung mit den Frauen dort vertieft.
    »Wir fanden ihre Rede im Museum sensationell«, erzählt René gerade. »Sie weiß so unfassbar viel über Stoffe.« Ich lächele und beschließe, sie in Ruhe zu lassen. So ähnlich muss es sein, wenn Hannelore im Land herumreist und an Veranstaltungen des National Trust teilnimmt, wo sie im Mittelpunkt des Interesses steht und natürlich unfassbar viel über Stoffe zu erzählen hat.
    So, jetzt bin ich fertig, während ich die letzte meiner Ketten um den Hals einer Schaufensterpuppe drapiere, deren Kopf ich im College gestohlen – ich meine natürlich ausgeliehen – habe. Ich mag diese Dekorationsarbeiten, da sie mich an die Zeiten erinnern, als ich samstags gearbeitet habe und immer diejenige war, die gebeten wurde, die Schaufensterauslage zu dekorieren.
    Schon sehe ich, wie David Lawrence mit den Mädchen die Einfahrt hinaufkommt. Warum ist Adi nicht bei ihnen?
    »Ist das dein Werk?«, frage ich David grinsend und deute auf die Jurte.
    David nickt.
    »Vielen Dank.«
    »Wir fanden, du hattest eine kleine Belohnung verdient. Außerdem war ich ohnehin oft bei Mum, weil Dad doch in Kirgisistan ist.«
    »Deine Mutter hat ganz schön viel gebacken«, erwidere ich. »Aber wo ist eigentlich Adi?«
    »Man hat ihn mit Prada nicht hereingelassen. Der Mann am Eingang hat gesagt: ›Hunde sind nicht erlaubt‹. Aber das ist unfair!«, beschwert sich Lilly.
    »Er bringt Prada kurz nach Hause«, fährt David fort.
    »Mummy, kann ich noch mehr Geld haben?«, fragt Lilly. »Kate und ich gehen allein über den Mittsommermarkt. Daddy hat das erlaubt!«
    »Aber Daddy ist gar nicht hier, oder?«
    »Doch, ist er!«, keucht ein atemloser Adi, der plötzlich hinter uns auftaucht. »Die beiden haben fünf Pfund bei der Tombola gewonnen. Lilly, das sollte für dich und Kate ausreichen!«
    »Ist Kate allein hier? Wo ist Liz?«
    »Liz hat Kate bei uns abgesetzt. Sie kommt später vorbei. Offenbar haben sich Lilly und Kate allein verabredet, um zusammen auf den Mittsommermarkt zu gehen. Sie sind erst sieben, tun aber so wie zwei Dreizehnjährige!«, flüstert Adi mir zu. Ich muss lachen.
    »Mehr Geld gibt es nicht!«, verkünde ich eisern.
    »Adi, du hast nie was von der

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