Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Addison
Vom Netzwerk:
wie der Stuhl zu wackeln beginnt. Nur noch dieses letzte kleine Stückchen , rede ich mir törichterweise ein, bevor sich mir irgendetwas in die Stirn bohrt. Die Küche dreht sich vor meinen Augen, und mir wird klar, dass ich besser herunterspringen sollte. Dann liege ich plötzlich auf dem Boden. Ich stehe auf und fühle mich okay. Ich kann keine Beule feststellen. Als ich mir mit dem Handrücken über das Gesicht wische, merke ich, dass die Hand voller Blut ist. Und das Blut läuft und läuft.
    Durch das Fenster des Rettungswagens sehe ich, wie Adi und die Kinder den Schlitten die Straße hinaufziehen. Ich winke ihnen zu, doch ich glaube nicht, dass sie die Frau mit einem grünen Handtuch-Turban erkennen, die ihnen verzweifelt zuwinkt.
    »Mummy! Mummy!«, rufen die Mädchen, als sie in der Notaufnahme eintreffen. »Daddy sagt, dass du ganz schön leichtsinnig gewesen bist!«
    Der Pfleger dreht sich zu Adi herum und schüttelt ihm die Hand. »Sie würden es mir nicht glauben, wie viele Unfälle wir hier reinbekommen, die diese selbst ernannten Heimwerkerkönige bauen!« In einem Akt der männlichen Verbrüderung verdreht Adi die Augen, wo ich doch im Augenblick nichts dringender bräuchte als eine innige Umarmung. Aber selbst nach so vielen Jahren noch – nach elf Jahren, um genau zu sein – ist Adi immer noch zu verlegen, um so öffentlich irgendeine Art der Zuneigung zu zeigen.
    Der Pfleger ignoriert mich weiterhin und wendet sich nun den Mädchen zu.
    Daisy weint. »Geht es Mummy gut?«, wimmert sie.
    »Anders als bei Humpty Dumpty konnten wir eure Mummy wieder zusammenflicken.« Endlich dreht der Pfleger sich zu mir um. »Wenn Sie hier unterschreiben, können Sie gehen.«
    Gemeinsam schlendern wir den Krankenhausflur entlang.
    »Laura, was um alles in der Welt hast du dir dabei bloß gedacht? Warum musst du immer so impulsiv handeln? Ich hätte doch streichen können. Du hättest mich bloß zu fragen brauchen!«, beschwert sich Adi und legt seinen Arm um mich.
    »Ich hatte plötzlich diese Idee.«
    »Und die musstest du dann sofort in die Tat umsetzen?«, schimpft Adi, als sei ich ein Kleinkind.
    Ich zucke mit den Schultern.
    »Du bist wie Molly Dolly«, erklärt Daisy.
    »Molly Dolly?«
    »Meine Puppe. Du hast sie wieder ganz gemacht, nachdem die ganze Füllung hinten rausgekommen ist.«
    »Stimmt, ich bin ein bisschen wie Molly Dolly«, erwidere ich. Mir ist ein wenig schwindelig. »Als ich noch klein war, gab es sogar noch einen Puppendoktor.«
    »Wir könnten doch ein Spielzeugkrankenhaus aufmachen«, schlägt Lilly vor.
    »Weiß ich nicht«, entgegnet Adi. »Heutzutage reparieren die Leute nichts mehr. Es wird einfach ein neues Spielzeug Made in China gekauft.«
    »Manche Spielzeuge kann man nicht ersetzen«, erklärt Lilly altklug.
    Ah, das ist ganz mein Mädchen.

Kapitel 3
    Zickzackstich – Der Zickzackstich ist sehr vielseitig, da die gleichmäßig aneinandergereihten v-förmigen Stiche hinsichtlich ihrer Länge und Breite an das Nähprojekt angepasst werden können.
    »Mummy, hast du eine Decke und heiße Getränke eingepackt? Daddy hat gesagt, du sollst das«, schnattert Daisy auf dem Rücksitz, als wir den Walnut Hill (das muss der steilste Hügel in den Norfolk Broads sein) hinunterschlittern und Reedby verlassen.
    »Wird Lillys Schule schon geschlossen sein?«, fragt sie weiter.
    »Ich hoffe nicht. Jedenfalls hat Daddy sie in der Schulcafeteria abgesetzt. Er muss sich auch darum kümmern, sie wieder abzuholen«, antworte ich und habe ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht überall gleichzeitig sein kann.
    Für ein Mädchen, das erst im Sommer vier wird, klingt Daisy schon richtig erwachsen. Beinahe so vernünftig wie ihr Vater. »Jetzt darfst du Mummy aber kein Loch mehr in den Bauch fragen. Mummy muss sich konzentrieren«, ermahne ich sie.
    Wir schlittern über die eisglatten Straßen, bis ich einen dumpfen Schlag höre. »Aua!«, schreit Daisy. Ich werfe ihr über den Rückspiegel einen Blick zu und werde automatisch wieder an das riesengroße Pflaster erinnert, das auf meiner Stirn klebt. Ich sehe, wie Daisy meine neue kleine Cath-Kidston-Reisetasche durchwühlt, die jetzt auf ihrem Schoß steht.
    Als ich das Gefühl habe, mich nicht mehr länger auf die eisigen Straßen konzentrieren zu können, und der gesamte Inhalt meiner Tasche mittlerweile auf dem Rücksitz verstreut liegt, biege ich zum Town & Country College ab. Nach einem weiteren Blick in den Rückspiegel sehe ich, dass mein

Weitere Kostenlose Bücher