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Ein Cowboy aus Manhattan

Ein Cowboy aus Manhattan

Titel: Ein Cowboy aus Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Partnern vor, und die waren
wie er. Was konnte sich ein Mädchen mehr wünschen als drei solche Männer? Es
war richtig aufregend, wenn wir zusammenarbeiteten!«
    Sie zog sich einen Pulli über
den Kopf, begann dann in ein Paar kurze Shorts zu steigen. »Einmal, in Las
Vegas, da hatten wir so eine Kleine, die im letzten Augenblick widerspenstig
wurde. Keiner der Jungs konnte ihr Angst einjagen. Da hat Joe sie mir
überlassen.« Ein obszönes Glitzern kam in ihre Augen. »Als ich mit ihr fertig
war, schrie sie nur noch, sie würde alles tun, was wir verlangten, und zwar in
fünf verschiedenen Sprachen!«
    Sie zog den Reißverschluß der
Shorts hoch, studierte ihr Spiegelbild, griff dann nach der blonden Perücke.
»Wenn Sie tot sind, Boyd«, sagte sie gut gelaunt, »komme ich zurück und erzähle
meinem Vater, wie das mit mir und Joe Hill, Willie und Walt war. Und als Clou
werde ich ihm haarklein erzählen, was ich mit dieser dummen Gans in Vegas
gemacht habe — Schnitt für Schnitt!« Sie leckte sich die Unterlippe und schob
dann die Perücke zurecht. »Das wird mein Requiem für Sie sein!«
     
     
     

11
     
    Ich kurvte eine Weile herum,
fuhr dann ins Hotel zum Mittagessen. Außer Warten konnte ich jetzt nicht viel
tun und dachte mir, daß ich ruhig in der Horizontalen warten konnte. Gegen fünf
wachte ich wieder auf, duschte, zog mich an, vergaß den Revolver nicht und
stellte dann fest, daß ich mich einsam fühlte. Also holte ich den Mietwagen vom
Hotelparkplatz und fuhr zum Marine Drive.
    Wenige Sekunden, nachdem ich
geklingelt hatte, öffnete Louise Clarke die Eingangstür einen Spalt breit, und
alles, was ich sehen konnte, war ein wachsames blaues Auge.
    »Danny-Liebling«, sagte sie,
»wenn du wegen einer Wiederholung kommst, muß ich dir leider sagen, daß es bei
mir Wiederholungen erst nach Sonnenuntergang gibt, und selbst dann nicht immer.
Das ist weniger eine Regel als eine plötzliche Laune, verstehst du?«
    »Ein gemütlicher Martini«,
sagte ich. »Ein kleiner Schwatz. Ein Blick auf den Pazifik durch dein
Wohnzimmerfenster. Das ist alles. Ich bin schließlich nicht unersättlich.«
    »Ich hätte dich ja mißverstehen
können«, sagte sie nachdenklich und machte die Tür weiter auf.
    Sie hatte einen dünnen Pullover
und leichte Sandalen an. Offensichtlich war der Pullover bis zur Grenze seiner
Belastbarkeit gedehnt worden, um bis hinab zu ihren Schenkeln zu reichen. Er
schmiegte sich ihren Kurven an wie elastischer Klebstoff und war verwirrender
als völlige Nacktheit.
    »Hast du unter dem Pulli etwas
an?« fragte ich nervös.
    »Einen Slip meinst du?« In
ihren Augen funkelte es interessiert. »Ich weiß nicht mehr. Ist das von
Bedeutung?«
    »Nur für meinen Seelenfrieden«,
brummte ich.
    »Ich bin Pazifistin.« Sie
zerrte angestrengt und zog den Pullover bis zur Taille hoch. »Na, zufrieden?«
    »Weißes Höschen«, sagte ich.
»Mit kleinen haarigen Spinnen bestickt! Wer kommt denn auf solche Ideen?«
    »Ein Verrückter!« sagte sie und
zog den Pulli wieder nach unten. »Aber ich bin nicht verrückt, das will ich
gleich festhalten. Ich trage die Dinger nur als Herausforderung.«
    Ich jammerte still in mich
hinein und folgte ihr ins Beerdigungsinstitut. Im Nu hatte sie zwei Martinis
fertig.
    »Ist der Anruf gekommen?«
fragte sie.
    »Anruf?«
    »Der wichtige Anruf aus
Wyoming.«
    »Der Anrufer hat beschlossen,
persönlich zu erscheinen.«
    »Ist er wichtig?«
    »Sie«, verbesserte ich
automatisch. »Sicher, sie ist das letzte Teil, das zu meinem Puzzle noch
gefehlt hat. Ich weiß nur noch nicht, wo es hingehört.«
    »Sie?« schnurrte Louise.
»Jemandes Großmutter, nehme ich an.«
    »Soweit wird sie nie kommen«,
gab ich zurück. »Sie ist einfach nicht der Typ.«
    »Wenn du nichts dagegen hast«,
sagte sie ungehalten, »der kleine Schwatz wird mir ein bißchen zu einseitig.«
    »Ich versuche nur, einen Weg zu
finden, wie ich die nächsten zwei Tage überleben kann«, sagte ich
entschuldigend.
    »Davon würde ich mir nicht den
Schlaf rauben lassen«, sagte sie liebreizend. »Wer wird dich schon vermissen?«
    »Außerdem möchte ich gern
verfügbar sein, wenn jemand beabsichtigt, mich zu ermorden«, erklärte ich.
    »Du solltest das in Ordnung
bringen«, sagte sie. »Und deinen Kopf dazu.«
    »Wenn sie vorhaben, mich
umzulegen, dann versuchen sie es zuerst im Hotel«, fuhr ich entschlossen fort.
»Dann, wenn sie mich dort nicht finden, werden sie es hier versuchen, weil sie
über dich Bescheid

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