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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Rinder gefüttert haben“, fügte er hinzu, warf seinen Mantel über und verließ die Hütte.
    Juliana, halb verhungert, schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und nahm sich ein noch dampfendes Brötchen vom Herd. Dann setzte sie sich wie vergangene Nacht auf den Stuhl neben dem Bett.
    Als Rose-of-Sharon das Kind zu Ende gestillt hatte, knöpfte sie das Nachthemd zu, nahm das Tuch herunter und zeigte Juliana ihren Sohn. Er war in eine hübsche, gehäkelte Decke gehüllt.
    Er kam Juliana unfassbar klein vor, beängstigend zerbrechlich. Seine Haut war beinahe durchsichtig.
    „Möchten Sie ihn halten?“, fragte Rose-of-Sharon, als Juliana ihr Brötchen aufgegessen und die Krumen von dem blauen Kleid gewischt hatte.
    Größer noch als ihre Angst, dem Kind wehzutun, war ihr Wunsch, es in den Armen zu halten. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, als sie es nahm.
    „Meine Mom hat mir diese Decke geschickt“, meinte Roseof-Sharon. „Aus Cheyenne. Ben sagt, er würde uns im Frühjahr nach Wyoming bringen, damit wir vor unseren Familien mit dem Baby angeben können.“
    Der Junge bekam Schluckauf. Er wog nicht mehr als eine Feder. „Haben Sie ihm schon einen Namen gegeben?“
    Rose-of-Sharon lächelte. „Ich wollte ihn Benjamin nennen, nach seinem Daddy, aber Ben will davon nichts hören. Er hat seinen Namen nie besonders gemocht. Also haben wir einen aus der Bibel genommen – Joshua.“
    „Joshua“, wiederholte Juliana leise. Sie erinnerte sich an die Bibelstelle, in der von dem Einsturz der Mauern von Jericho erzählt wurde. „Das ist ein guter, starker Name.“
    „Joshua Thomas Gainer“, sagte Rose-of-Sharon.
    Erstaunt blickte Juliana auf.
    „Ja“, fuhr Rose-of-Sharon fort. „Nach Tom Dancingstar. Hat Ben Ihnen erzählt, dass ich seine Hilfe nicht wollte, weil es nicht angemessen ist, sich als weiße Frau von einem Indianer versorgen zu lassen?“
    Juliana sagte nichts, schüttelte aber den Kopf. Das hatte Ben ihr nicht erzählt, und sie war froh darüber.
    „Wenn Joshua ein Mädchen geworden wäre“, fuhr Rose-of-Sharon jetzt etwas sanfter fort und streckte die Arme nach ihrem Kind aus, „hätte ich mich für Ihren Namen entschieden.“ Sie runzelte die Stirn, und Juliana, die Joshua nur zögerlich wieder zurückgab, musste an Angelique und Blue Johnston denken. Ob die beiden inzwischen verheiratet waren? „Aber wie ist Ihr Name überhaupt?“
    „Juliana“, erwiderte sie lachend.
    „Das ist ein sehr schöner Name.“
    „Danke. Rose-of-Sharon aber auch.“
    Die junge Frau errötete ein wenig. „Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet. Das Schlimmste war für mich, so weit weg von meiner Mom zu sein – oder zumindest dachte ich das, bevor die Wehen einsetzten.“
    Lächelnd steckte Juliana die Bettdecke um Rose-of-Sharon und das Baby fest. „Mit der Zeit werden Sie die Schmerzen vergessen.“
    „Aber noch nicht“, rief Rose-of-Sharon und erschauerte ein wenig. „Mir tut alles weh.“
    „Ruhen Sie sich etwas aus“, sagte Juliana sanft.
    „Und wenn ich mich im Schlaf aus Versehen auf Joshua lege?“, fragte Rose-of-Sharon ängstlich. „Er ist doch so winzig.“
    „Ich passe auf, dass das nicht geschieht“, versprach Juliana. Es gab keine Wiege, aber sie entdeckte eine kleine Kommode in einer Ecke der Hütte, zog eine Schublade heraus, polsterte sie mit einer zusammengefalteten Steppdecke aus und stellte sie neben das Bett, wo Rose-of-Sharon sie sehen und erreichen konnte. Dann bettete sie das Baby vorsichtig hinein.
    Da es keine weiteren Decken mehr gab, nahm Juliana eines von Bens dicken Flanellhemden, um den kleinen Joshua damit zuzudecken.
    Zufrieden schlief Rose-of-Sharon ein. Und Juliana saß still und nachdenklich neben ihr.
    Um halb zwei am Nachmittag kamen die Männer zurück, durchgefroren und mit vom Wind geröteten Gesichtern. Ben übernahm die Pflege seiner Frau und seines Sohns.
    Juliana schlüpfte in Lincolns Mantel. Vor der Hütte begann er, vorsichtig die Knöpfe zu schließen, dann ließ er seine nach Heu duftenden behandschuhten Hände nah an ihrem Gesicht auf dem Kragen liegen.
    „Tom wird in die Stadt reiten und den Friedensrichter aufsuchen“, erklärte er. „Wenn du einverstanden bist.“
    Sie hatte noch nicht genug Zeit gehabt, um sich in diesen Mann zu verlieben – jedenfalls nicht über beide Ohren –, aber sie respektierte ihn. Sie
mochte
ihn.
    War das genug?
    Sie erkannte ihre eigene Stimme nicht wieder, als sie antwortete. „Ich bin einverstanden.“
    Da

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