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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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geschlossenen Augen aus. Ihre blassen Lippen stießen ununterbrochen stumme Gebete oder Verwünschungen aus.
    Das Licht wurde schwächer, schattig.
    Lincoln entzündete die Lampen und verließ die Hütte, um nach den Kindern zu sehen und sich um die Tiere im Stall zu kümmern.
    Juliana, so beschäftigt sie auch sein mochte, wagte kaum zu atmen, bis er wieder zurück war.
    Tief in der Nacht war es dann endlich so weit. Zu erschöpft, um noch zu schreien, wurde Rose-of-Sharon von Krämpfen geschüttelt, sie verdrehte die Augen, den Körper in einem unmöglichen Winkel nach oben gewölbt.
    In diesem Moment kam das Kind zur Welt, ein winziges, bläulich angelaufenes Wesen, bewegungslos und stumm.
    Tom nahm den kleinen Körper in seine Hände.
    War das Kind tot? Juliana wartete mit angehaltenem Atem, und sie fühlte, dass es Lincoln genauso erging.
    Und dann lächelte Tom, nahm eines der Leintücher und wickelte das Kind in eine saubere Ecke des Stoffs. „Willkommen, kleiner Mann“, sagte er. „Willkommen.“
    Der Junge begann leise zu schreien. Leise, aber voller Leben und Kraft.
    Tränen liefen Juliana über die Wangen.
    Rose-of-Sharon, so erschöpft sie auch war, schien von innen zu leuchten wie eine Madonna. Sie streckte die Hände nach ihrem Kind aus.
    „Holt Ben“, murmelte sie. „Bitte, holt meinen Ben.“
    Ein kalter Wind fegte in den Raum, als Lincoln loslief, um den Wunsch des Mädchens zu erfüllen. Juliana versuchte, Mutter und Kind so gut es ging dagegen abzuschirmen. Wenige Minuten später kam Lincoln mit dem frischgebackenen Vater zurück.
    Ben näherte sich dem Bett langsam, völlig verzaubert, als könnte er seinen eigenen Augen nicht trauen.
    „Sieh ihn dir an“, sagte Rose-of-Sharon, die mit letzter Kraft ein zittriges Lächeln zustande brachte. „Komm, und sieh dir deinen Sohn an, Ben Gainer.“
    Mit einem Mal schien der Raum sich zu drehen, dann wurde es schwarz um Juliana. Sie merkte kaum, wie sie aus dem Stuhl neben dem Bett gehoben und fest in ihren Mantel gehüllt wurde. Starke Arme hielten sie.
    Lincolns Arme.
    „Ich muss hierbleiben“, stieß sie aus und versuchte, sich blinzelnd gegen die Erschöpfung zu wehren, die sie von einer Sekunde auf die andere überwältigt hatte. „Sie brauchen …“
    „Psssst“, brachte Lincoln hervor.
    Selbst draußen in der bitteren Kälte nahm sie seine Wärme wahr, als er sie durch den Schnee ins Haus trug. Eine einzige Lampe brannte mitten auf dem Küchentisch, doch der Raum war leer. Wie spät war es?
    „Die Kinder …?“
    „Theresa hat sie schon vor Stunden ins Bett gebracht“, erklärte Lincoln. Er machte keine Anstalten, sie wieder abzusetzen. Stattdessen trug er sie durch das Haus, den Flur hinunter in ein Zimmer ein paar Türen von ihrem eigenen entfernt.
    Dort legte er sie aufs Bett und deckte sie zu.
    Sie versuchte, bei Bewusstsein zu bleiben, doch diese seltsame Dunkelheit begann schon wieder, sie zu verschlucken.
    Allerdings registrierte sie seine Bewegungen. Er zog ihr die Schuhe aus, öffnete eine Schublade.
    „Lincoln?“ Verzweifelt versuchte sie, sich aus der Schwärze zu kämpfen, nur um erneut von ihr verschlungen zu werden.
    Sie spürte, wie er den Raum verließ, spürte, wie er – nach einer scheinbaren Ewigkeit – zurückkam, hätte aber nicht sagen können, welcher ihrer Sinne dafür verantwortlich war. Sie schien sich auf nichts konzentrieren zu können, sie schlief nicht, aber sie war auch nicht richtig wach.
    Wieder hob Lincoln sie hoch und trug sie, eingehüllt in die Decke, aus dem Zimmer. Wann hatte sie sich zum letzten Mal so geborgen gefühlt? Bestimmt nicht mehr seit ihrer frühen Kindheit, als sie noch zwei liebende Eltern und einen Bruder gehabt hatte.
    „Wohin …“
    „Psssst“, beruhigte er sie.
    Das Geräusch von laufendem Wasser und der weiche Dampf, der ihre Wangen berührte, ließ sie ein wenig aufschrecken. Lincoln stellte sie auf die Füße, hielt sie mit einem Arm fest und streifte ihr mit der anderen Hand die Kleider ab.
    Er zog sie aus.
    Doch auf einmal kam ihr das wie das Normalste der Welt vor. Sie verspürte keine Angst, keine Abwehr.
    Er half ihr in die Wanne. Die Wärme des Wassers, diese lindernde, herrliche Wärme hüllte sie ganz und gar ein. Natürlich, dachte sie, während sie sich einfach treiben ließ, ich bin in Roseof-Sharons Blut getränkt.
    Ihr Kleid war mit Sicherheit ruiniert, aber sie konnte es nicht entbehren.
    Tränen stiegen ihr in die Augen.
    „Mein Kleid“, flüsterte

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