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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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aufzubrechen.
    „Wes hat das Telegramm aus der Stadt mitgebracht“, erklärte Lincoln.
    Juliana begann am ganzen Körper so heftig zu zittern, dass sie Lincoln den Umschlag wieder zurückgab. „Bitte“, flüsterte sie, „lies du.“
    Lincoln zog die Handschuhe aus, öffnete den Umschlag und las. Dann sagte er: „Es ist vom
Bureau of Indian Affairs. – Miss Mitchell, Sie sind hiermit entlassen. Ich komme spätestens am 1. Januar nach Stillwater Springs. Dann werden Sie alle in Ihrer Obhut befindlichen Schüler zur Unterbringung in entsprechenden Institutionen übergeben.
– Unterschrieben mit:
R. Philbert
.“
    Reglos stand Juliana da, dabei wollte sie nur noch davonrennen.
    Lincoln fasste sie an den Schultern, das Telegramm noch in einer Hand, und sah sie durchdringend an. „Atme, Juliana“, befahl er ihr leise.
    Ihre Gedanken begannen zu kreisen, gleichzeitig waren sie schmerzhaft klar. Mr Philbert hatte angekündigt, wann er nach Stillwater Springs reisen wollte. Das konnte auch bedeuten, dass er früher kommen würde, damit sie keine Möglichkeit hatte, zu fliehen.
    „W…was sollen wir tun?“, stotterte sie.
    „Als Erstes muss ich Joseph und Theresa nach Missoula bringen und in den Zug setzen. Und was Daisy und Bill betrifft – ich habe darüber nachgedacht, was Gracie gestern sagte. Jetzt, wo wir verheiratet sind, könnten wir sie adoptieren. Dann wären sie Creeds und könnten bei uns bleiben.“
    Juliana war nur froh, dass er sie festhielt, sonst hätten ihre Knie ganz sicher nachgegeben.
    „Das würdest du tun?“, wisperte sie erstaunt. Garantiert gab es keinen zweiten Mann wie ihn auf der ganzen Welt.
    „Ja.“
    „Warum?“
    „Für sie. Für Gracie. Aber vor allem für dich.“ Sanft dirigierte er sie in Richtung Haus. Dabei sagte er nah an ihrer Wange: „Geh rein, bevor du dir in der Kälte noch den Tod holst. Ich komme nach, sobald ich das Pferd versorgt habe.“
    Mit einem vorsichtigen Schritt stellte Juliana fest, dass ihre Beine wieder ihren Dienst taten.
    Die Kinder, die ihre Schulaufgaben erledigt hatten, bedrängten Tom gerade, sie zum Spielen hinauszulassen. Juliana erlaubte es ihnen unter der Bedingung, dass sie sich so warm wie möglich einpackten und keinen Lärm in der Nähe der Hütte der Gainers machten, weil Rose-of-Sharon und das Baby Ruhe brauchten.
    Es brach ein großes Chaos los, als sich alle auf die Suche nach ihren Mänteln machten. Gracie war so aufgeregt, dass sie kaum stillhielt, während Juliana ihr einen Wollschal über den Kopf legte und fest unter dem Kinn verknotete. Für die anderen Kinder trieb Tom Strickmützen auf. Schließlich stürzten sie aus der Tür.
    Nachdem sie gegangen waren, sagte Tom unvermittelt: „Du bist so weiß wie Neuschnee, Juliana. Warum? Was ist geschehen?“
    Stockend erzählte sie ihm von dem Telegramm.
    Toms Gesicht wurde hart, während er zuhörte. „Was hat Lincoln dazu gesagt?“
    „Er will Joseph und Theresa so schnell wie möglich in Missoula in den Zug setzen.“ Die Adoption erwähnte sie nicht, da sie noch immer nicht sicher war, ob sie Lincoln richtig verstanden hatte.
    Tom nickte. „Missoula ist ungefähr einen halben Tagesritt von hier entfernt, wenn das Wetter hält. Und wenn nicht, wird Philbert es vermutlich auch erst in die Stadt schaffen, wenn die Straßen frei sind.“
    In diesem Moment trat Lincoln ein. Ohne ein Wort zu sagen, sah er von Juliana zu Tom und hängte Hut und Mantel auf seine typische Art an den Haken. Sein Gesichtsausdruck war finster.
    „Ich bringe Joseph und Theresa nach Missoula“, erklärte Tom. „Und fahre mit ihnen nach North Dakota, um sicherzugehen, dass sie gut ankommen und ihre Familie auch wirklich auf sie wartet.“
    Auf einmal wirkte Lincoln traurig, doch er nickte. „Ich bin an meinem Schreibtisch“, sagte er zerstreut. An der Tür zum Wohnzimmer drehte er sich noch einmal um. „Du wirst doch zurückkommen, Tom?“
    Tom lächelte nicht. „Ich komme zurück“, antwortete er sehr leise.
    Später, als die Kinder erschöpft vom Spielen wieder hereinkamen, mit glänzenden Augen und glühenden Wangen, kochte Juliana ihnen heißen Kakao in einem schweren Eisentopf. Anschließend machte sie sich auf die Suche nach Lincoln, weil sie das Bedürfnis hatte, in seiner Nähe zu sein.
    Er saß an seinem Tisch in einer Ecke des Wohnzimmers, umgeben von dicken Büchern, jedes einzelne aufgeschlagen. Als sie sich näherte, tauchte er gerade seinen Federhalter ins Tintenfass und schrieb etwas

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