Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)
nachdem er sie zart auf den Kopf geküsst hatte. „Wenn wir einmal miteinander geschlafen haben, gibt es kein Zurück mehr. Es soll sich einfach richtig anfühlen.“
Bestürzt starrte sie ihn an.
Wenn wir einmal miteinander geschlafen haben, gibt es kein Zurück mehr.
Hatte er vielleicht vor, die Ehe annullieren zu lassen, weil sie noch nicht vollzogen war?
„Darf ich dich daran erinnern, Mr Creed, dass es
deine
Idee war, zu heiraten?“
„Dessen bin ich mir durchaus bewusst“, sagte er freundlich.
„Warum ist es dir dann wichtig, dass es noch ein Zurück gibt?“
Überrascht riss er die Augen auf. „Verdammt,
so
hatte ich das nicht gemeint.“
„Ich habe mich dir praktisch an den Hals geworfen“, rief sie verärgert. „Da hättest du auch genauso gut einen Eimer eiskaltes Wasser über mich schütten können!“
„Oh!“
„Oh“, wiederholte Juliana im selben Ton wie Wes am Nachmittag, als er ihr erklärt hatte, warum Kate nie zur Ranch kam.
Lincoln fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Vielleicht sollten wir einfach noch mal von vorn beginnen …“
„Vielleicht“, gab Juliana wütend zurück, „solltest du eine Weile allein sein und darüber nachdenken, was dein Bruder dir heute da draußen gesagt hat.“
In seinen Augen flackerte etwas auf, das sie nicht deuten konnte. „Ich denke, damit habe ich bereits meinen Frieden gemacht.“ Seine Stimme klang mit einem Mal anders. Dunkler, auf eine schroffe Art, die Juliana einen heißen Schauer über den Rücken jagte.
Sie wartete darauf, dass er sich noch weiter erklärte, aber das tat er natürlich nicht. Lincoln war ein Mann, der anderen Menschen nicht leicht vertraute.
Stattdessen legte er eine Hand auf ihre Wange, so wie er es kurz nach der Trauzeremonie getan hatte, und küsste sie.
Schon der Hochzeitskuss hatte sie erschüttert, doch dieser fiel noch viel leidenschaftlicher aus. Juliana schlang die Arme um seinen Hals, stellte sich auf die Zehenspitzen und erwiderte seinen Kuss von ganzem Herzen.
Seine Zunge.
Wie sein Körper sich an ihren schmiegte.
Wie ihr eigener sich ihm entgegenbäumte, bereit, ihn in sich aufzunehmen.
Als er schließlich von ihr abließ, war sie wie betäubt und schwankte so heftig, dass er sie wieder an den Schultern festhalten musste.
Blinzelnd sah sie ihn an.
„Das
, Mrs Creed, sollte die Frage beantworten, ob ich dich will oder nicht.“
Auf jeden Fall war die Frage beantwortet, ob
sie
ihn wollte oder nicht.
„Dann wirst du mit mir schlafen?“, fragte sie, von Begehren erfüllt.
„Ganz sicher“, erwiderte er, ließ ihre Schultern los und wandte sich ab, um den Raum zu verlassen. Nur ihr Stolz – oder das, was davon noch übrig war – hielt sie davon ab, hinter ihm herzulaufen und ihn anzuflehen, zu bleiben.
„Wann?“, sagte sie mit heiserer Stimme.
Er blieb stehen, ohne sich zu ihr umzudrehen, und neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. „Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist“, erklärte er – und war weg.
Vor Wut und Enttäuschung zitternd stand Juliana einfach nur da, dann griff sie nach der Bürste, öffnete ihren Zopf und bürstete ihr Haar so heftig, dass es um ihr Gesicht knisterte wie Feuer.
Nachdem sie sich so weit gefasst hatte, dass sie das Zimmer verlassen konnte, sah sie nach den Kindern. Billy-Moses, Daisy und Gracie schliefen aneinander gekuschelt wie kleine Hundewelpen. Theresa lag mit geschlossenen Augen in Gracies Bett.
Gerade als Juliana die Tür zuziehen wollte, sagte Theresa leise: „Miss Mitchell … ich meine, Mrs Creed? Würden Sie sich an mein Bett setzen, nur für einen Moment?“
Juliana ging zu dem Bett, setzte sich auf die Kante und strich mit einer mütterlichen Geste über Theresas dunkles Haar. „Aber sicher“, sagte sie sanft. „Hast du Sorgen?“
Ein Mondstrahl tanzte kurz über das Gesicht des Mädchens und war dann wieder verschwunden. „Joseph erinnert sich noch an unsere Familie zu Hause“, sagte sie. „Ich auch, irgendwie, aber am meisten erinnere ich mich an die verschiedenen Heime.“
Juliana wartete.
„Was ist, wenn wir nach Hause kommen, Joseph und ich, und sie uns aus irgendeinem Grund nicht behalten können? Oder uns doch nicht mehr wollen?“
„Du hast doch den Brief gesehen, den sie geschickt haben. Sie wollen euch.“
„Aber vielleicht kommt jemand wie Mr Philbert und bringt uns wieder weg?“
„Ich glaube nicht, dass so etwas geschieht.“ Das war in der Tat unwahrscheinlich, aber durchaus möglich. „Tom fährt
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