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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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bekommen.
    „Miss Mitchell ist unser Gast, Gracie. Sie hat auf keine meiner Annoncen geantwortet“, erklärte Lincoln.
    Das dämpfte Gracies Stimmung sichtlich, allerdings nur kurz. Wie die meisten Creeds gab sie nicht so schnell auf, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte.
    Nachdem Tom und Joseph aus dem Stall gekommen waren, pumpten sie Wasser in das Becken, um sich zu waschen, und setzten sich dann zu den anderen an den Tisch. Gracie, die bereits gegessen hatte, wirbelte herum, um Eintopf, Brot und Butter zu servieren und Milch aus dem großen Topf, der auf der Hintertreppe stand, zu schöpfen.
    Seine Tochter wollte, dass Miss Mitchell sich wohlfühlte, stellte Lincoln lächelnd fest. Sie sollte bleiben und ihr alles beibringen, was sie wissen wollte – und das war nicht wenig. Zu Weihnachten hatte sie sich nicht etwa eine Puppe oder einen Kreisel gewünscht, wie es die meisten kleinen Mädchen getan hätten – nein, Gracie wollte ein Wörterbuch.
    Wes machte oft Witze darüber, dass seine Nichte, sobald sie alt genug wäre, um allein in die Stadt zu fahren, den
Courier
übernehmen könnte. Und dass er dann bis an sein Lebensende mit großer Begeisterung nur noch Zigarren rauchen und Poker spielen würde.
    Soweit Lincoln wusste, tat sein Bruder ohnehin nicht viel mehr als Zigarren rauchen und Poker spielen – von seiner Vorliebe für Whiskey und der skandalösen Liebesaffäre mit Kate Winthrop einmal abgesehen, der zufälligerweise das Diamond Buckle gehörte.
    Gracie betete ihren Onkel Weston an – und Kate.
    Juliana konnte während des Abendessens kaum noch die Augen offen halten. Darum führte Lincoln sie sofort nach dem Essen in das geräumige Zimmer seiner Mutter. Sie, Daisy und Billy-Moses konnten sich das große Bett teilen.
    Joseph schlief mit Tom zusammen in einer kleinen Kammer in der Küche, und Theresa sollte bei Gracie im Zimmer übernachten.
    Doch Gracie war noch nicht ins Bett gegangen. Mit hellwachen Augen sah sie zu, wie ihr Vater den lauwarmen Kaffee trank, der noch vom Tag übrig war.
    „Geh zu Bett, Gracie“, meinte er.
    Tom trödelte am Herd herum und trank ebenfalls Kaffee. Er lächelte, als Gracie sich nicht von der Stelle rührte.
    „Ich kann jetzt unmöglich schlafen“, erwiderte sie ernsthaft. „Ich bin zur Gänze viel zu aufgeregt.“
    Lincoln seufzte. Gracie ging ihm gerade mal bis ans Knie, klang aber manchmal wie ihre Großmutter. „Weihnachten ist erst in fünf Tagen“, sagte er. „Viel zu früh, um jetzt schon wegen der Geschenke nervös zu werden.“
    „Ich bin nicht wegen
Weihnachten
aufgeregt“, erklärte sie mit der übertriebenen Geduld, die sie auch irgendeinem Dorftrottel gegenüber angeschlagen hätte. „Du wirst Miss Mitchell heiraten, und dann kann ich immer mit Billy-Moses und Daisy spielen …“
    Tom lachte in seinen Kaffeebecher.
    Obwohl auch Lincoln selbst durchaus schon an eine Ehe mit der Lehrerin gedacht hatte, war er damit wohl etwas zu voreilig gewesen. „Gracie, Miss Mitchell ist nicht gekommen, um mich zu heiraten. Sie saß in der Stadt fest, weil die indianische Schule geschlossen worden ist. Deshalb habe ich sie und die Kinder mit nach Hause genommen.“
    „Muss ich sie immer noch Miss Mitchell nennen, wenn ihr verheiratet seid? Dann heißt sie doch Mrs Creed, oder? Es wäre aber auch sehr albern, wenn ich herumliefe und ständig Mrs Creed zu ihr sagen würde.“
    „Gracie?“
    „Was ist denn?“
    „Geh zu Bett“, wiederholte Lincoln.
    „Ich habe doch schon gesagt, dass ich zu aufgeregt bin.“
    „Und
ich
habe gesagt, dass du zu Bett gehen sollst.“
    „Ach, um Himmels willen“, protestierte Gracie verstimmt. Trotzdem stand sie auf, verabschiedete sich von Tom und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Lincoln auf die Wange zu küssen.
    Ihm wurde ganz warm ums Herz. Ihre blauen Augen, die ihn so sehr an Beth erinnerten, funkelten, als sie zu ihm hinaufsah. Dann spiegelte sich in ihnen ein ernster Ausdruck.
    „Sei freundlich zu Miss Mitchell, Dad“, forderte sie ihn auf. „Steh auf, wenn sie den Raum betritt, und rücke ihr den Stuhl zurecht. Wir wollen doch, dass es ihr hier gefällt und sie bei uns bleibt.“
    Weil seine Kehle wie zugeschnürt war und seine Augen brannten, konnte Lincoln nicht antworten.
    „Kommst du noch, um mit mir zu beten?“, fragte Gracie so wie jeden Abend.
    Die Gebete variierten immer ein wenig, aber manche Zeilen davon blieben gleich.
    Bitte pass auf meinen Dad auf und auch auf Tom. Ich

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