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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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seinem Bein. »Wozu die Eile?« schnurrte sie. »Kriegt die liebe Massha denn keine Belohnung dafür, daß sie euch soviel erzählt hat?«
    »Genau genommen«, sagte Aahz Und versuchte, sein Bein loszureißen, »gibt es da etwas, das für dich wirklich wertvoll sein könnte.«
    »Das weiß ich doch«, lächelte Massha und schmiegte sich enger an ihn.
    »Hast du gewußt, daß Ganzfix einen Dämon herbeibeschworen hat, damit er ihm hilft?«
    »Was hat er?«
    Massha ließ Aahz' Bein los und setzte sich mit einem Ruck kerzengerade auf.
    »Ja, so ist es«, bestätigte Aahz nickend und brachte sich geschmeidig außer Reichweite. »Man hat uns erzählt, daß er ihn in seiner Werkstatt gefangenhält. Ich kann mir keinen anderen Grund dafür vorstellen, als daß er ihn im Krieg einsetzen will.«
    »Einen Dämon, eh?« murmelte Massha leise und starrte gedankenverloren die gegenüberliegende Wand an. »Hm, hm, wer hätte das gedacht! Das hätte ich Ganzfix gar nicht zugetraut. Ihr habt nicht vielleicht zufällig auch etwas über seine Fähigkeiten gehört?«
    »Nichts genaues«, gab Aahz zu, »aber ich glaube kaum, daß er jemanden herbeiruft, der schwächer ist als er selbst.«
    »Das leuchtet mir ein«, stimmte Massha ihm zu. »Na, mit den beiden müßte ich eigentlich fertigwerden.«
    Ich kannte den Tonfall. Es war der gleiche, den ich zu benutzen pflegte, wenn ich versuche, mich selbst davon zu überzeugen, daß ich mit einem von Aahz' Plänen fertigwerden kann.
    »Sal mal, Massha«, warf mein Ausbilder ein, als sei ihm plötzlich ein neuer Gedanke gekommen. »Eigentlich machen wir ja gerade Urlaub, aber vielleicht können wir dir hier und da ein wenig aushelfen.«
    »Würdet ihr das tun?« fragte sie begierig.
    »Na ja, es liegt schließlich in unserem eigenen Interesse, wenn wir beim Wetten Geld auf den Krieg setzen«, lächelte er. »Sonst würden wir uns gar nicht einmischen. Aber so, wie die Dinge stehen, könnten wir den Dämon aus Ganzfixens Gewalt bringen oder ihn zumindest neutralisieren, so daß er ihm überhaupt keine Hilfe mehr ist.«
    »Das würdet ihr für mich tun? Als Gefallen?« Massha blinzelte.
    »Na klar«, winkte Aahz beiläufig ab. »Wunder dich nur nicht über unsere Aktionen. Und egal, was du tust, versuch bloß nicht, uns irgendwie Steine in den Weg zu legen. Ich kann es zwar nicht mit völliger Sicherheit garantieren, aber ich glaube, wir könnten es schaffen. Und sollte es uns gelingen, dann vergiß nicht, daß du uns irgendwann auch mal einen Gefallen schuldig bist.«
    Jeder, der Aahz kannte, wäre sofort mißtrauisch geworden, wenn er sich erboten hätte, etwas umsonst zu tun. Zum Glück kannte Massha Aahz jedoch nicht, und so wirkte sie gleichzeitig fürsorglich und dankbar, als sie sich an der Haustür winkend von uns verabschiedete.
    »So, Junge«, grinste Aahz und schlug mir auf den Rücken. »Nicht schlecht für einen Nachmittag Arbeit, auch wenn ich es bin, der das sagt. Wir haben den Gegner nicht nur ausgekundschaftet, wir haben ihn sogar ausgeschaltet. Die große böse Massha wird keinen Finger gegen uns rühren, egal was wir tun, weil sie fürchtet, sonst unser Vorgehen gegen Ganzfix zu stören.«
    Da ich unsere Tarnung wieder hergestellt hatte, bevor wir auf die Straße hinausgetreten waren, traf mich Aahz' Hieb leider nicht auf der Schulter, sondern ganz woanders, und zwar mit größerer Kraft, als er sicherlich beabsichtigt hatte. Jedenfalls war das nicht dazu angetan, meine ohnehin schon düstere Stimmung zu heben.
    »Klar, Aahz«, knurrte ich. »Bis auf eine Kleinigkeit.«
    »Welche?«
    »Wir können Tanda nicht so einfach klauen, weil Ganzfix sonst seinen Posten verliert und wir ihm versprochen haben, nichts zu tun, was seiner Stellung schaden könnte. Weißt du noch?«
    »Skeeve, Skeeve«, kicherte mein Ausbilder kopfschüttelnd. »Ich hab schon nichts übersehen. Du bist es, der die Sache nicht zu Ende gedacht hat.«
    »Na schön«, schnauzte ich, »dann bin ich eben begriffsstutzig! Erklär es mir!«
    »Na, zunächst einmal brauchen wir uns, wie ich schon sagte, wegen Massha eine Weile lang keine Sorgen mehr zu machen.«
    »Aber ...« fing ich an, doch er schnitt mir das Wort ab.
    »Zweitens«, fuhr er unbeirrt fort, »habe ich gesagt >befreien< oder >neutralisieren<. Nun wissen wir aber bereits, daß Ganzfix Tanda nicht in dem Krieg einsetzen wird, also schuldet uns Massha einen Gefallen, ob wir nun etwas unternehmen oder nicht.«
    »Aber wir wollen Tanda doch befreien«,

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