Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
gelingen — sofern ich mich an die Arbeit machte und ihn darin unterstützte.
    So unauffällig wie möglich schloß ich meine Augen und begann, seine Tarnung abzuschälen.
    »Ein Perverser!« Massha krähte zur Belohnung meiner Anstrengung laut auf. »Wer hätte das gedacht! Mir ist ja gleich aufgefallen, daß du für einen Jahk einen ziemlich komischen Gang hast.«
    »Genau genommen«, berichtigte Aahz sie geschmeidig, »ziehe ich es als Eingeborener von Perv vor, >Perfekter< genannt zu werden.«
    »Das ist mir egal, wie du selbst dich nennst«, meinte sie und zwinkerte anzüglich. »Mich interessiert viel mehr, was du bist.«
    Ich begann gerade, das Unbehagen meines Ausbilders zu genießen, als Massha ihre Aufmerksamkeit mir zuwandte.
    »Was ist denn mit dir, Sportsfreund?« drängte sie. »Viel sagen tust du ja nicht gerade. Dann zeig mal her, was du da versteckst.«
    Ich widerstand einem Impuls, wild an meinen Kleidern zu zerren, und machte mich statt dessen daran, mein gewöhnliches Aussehen wiederherzustellen.
    »Ein Klahd - und ein junger noch dazu!« rief Massha und legte den Kopf schräg, während sie mich begutachtete. »Na, das macht nichts. Bis die alte Massha mit dir fertig ist, bist du ... he!«
    Plötzlich weiteten sich ihre Augen, und sie warf erst Aahz und dann wieder mir einen Blick zu.
    »Ein Klahd, der zusammen mit einem Perversen reist... du heißt doch nicht zufällig Skeeve, wie?«
    »Du hast schon von mir gehört?« blinzelte ich, erschrocken und geschmeichelt zugleich.
    »Ob ich schon von dir gehört habe?« lachte sie. »Das letzte Mal, als ich im Basar vorbeigeschaut habe, warst du dort das Gesprächsthema Nummer eins.«
    »Ach. ja? Was hat man sich denn über mich erzählt?« drang ich in sie.
    »Na ja, es heißt, daß du einen Trupp von sechs Leuten zusammengestellt und mit ihnen eine ganze Armee aufgehalten hast. Das war der effektivste Einsatz manueller Kraft seit Jahrhunderten.«
    »Genau genommen waren es acht, wenn man Gliep und Berfert mitzählt«, gab ich bescheiden zurück.
    »Wen?« fragte sie stirnrunzelnd.
    »Einen Drachen und einen Salamander«, erklärte ich. »Es war ein derart erfolgreiches Unterfangen, daß es mir lieb wäre, wenn alle Beteiligten gebührend Erwähnung fänden.«
    »Das ist sehr anständig von dir«, meinte Massha Und nickte anerkennend. »Die meisten Leute im Geschäft, die ich kenne, versuchen immer, den ganzen Ruhm alleine einzuheimsen, wenn die Sache klappt. Helfer erwähnen sie immer nur, wenn sie einen Sündenbock brauchen, dem sie die ganze Schuld in die Schuhe schieben können, wenn es schiefgegangen ist.«
    »Wenn du Skeeve kennst«, lächelte Aahz und drängte sich in das Gespräch, »dann weißt du sicherlich auch, wer ich bin.«
    »Nein, weiß ich nicht«, erwiderte Massha achselzuckend. »Ich hab zwar gehört, daß er einen großmäuligen Perversen dabei hat, aber niemand hat mir erzählt, wie er heißt.«
    »Ach, wirklich?« fragte Aahz und ließ eine beunruhigende Anzahl von Zähnen zum Vorschein kommen. »Ein großmäuliger Perverser, wie? Und wer genau hat dir das erzählt?«
    »Äh ... in diesem Fall«, unterbrach ich hastig, »möchte ich dir meinen Freund und Kollegen Aahz vorstellen.«
    »Aahz?« wiederholte Massha mit hochgezogener Augenbraue? »Aahz wie ...«
    »Keine Verwandtschaft«, versicherte Aahz ihr. »Aha«, nickte sie.
    »Hast du was dagegen, wenn ich einen Schluck Wein trinke?« fragte mein Ausbilder und zeigte mit großspuriger Gebärde auf den Weinkrug, der auf einem Tisch in der Nähe stand. »Es war eine lange trockene Reise.«
    Diesmal war ich darauf gefaßt und levitierte den Krug heimlich in seihe ausgestreckte Hand. Der Gedanke, ihn in Verlegenheit zu bringen, indem ich den Wein stehenließ, wo er war, kam mir nicht in den Sinn. Wir waren immer noch in der Klemme, und alles, womit wir Massha ablenken konnten, war ein guter Schachzug.
    »Was machen denn zwei von eurem Kaliber hier in Jahk?« fragte Massha und lehnte sich in ihre Seidenkissen zurück. »Ihr Jungs seid doch wohl nicht etwa hinter meinem Job her, oder?«
    Mir fiel auf, daß sämtliche angestellte Magiker, denen ich so begegnete, von einem Verfolgungswahn heimgesucht zu werden schienen, was den möglichen Verlust ihrer Stellung betraf.
    »Ich kann dir versichern«, warf Aahz schnell ein, »daß uns nichts ferner liegt als das. Und selbst wenn wir wollten, würden wir schon körperlich nicht mitkommen.«
    Beinahe hätte ich gefragt, was er mit

Weitere Kostenlose Bücher