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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Tanda?«
    »Wir bringen die Trophäe später mit diesem Ding zurück und holen sie raus«, murmelte Aahz. »Ich war nicht darauf eingestellt, ihn ausgerechnet jetzt zu benutzen. Schließlich besteht immer die Möglichkeit, daß ... ach, egal. Halt dich fest, Junge. Los geht's.«
    Ich preßte mich eng an ihn und wartete, während er den Knopf des Hüpfers betätigte.
    Nichts geschah.

15
... oder muß ich
zuerst
den Safe öffnen und
dann
zur Oberfläche emporschwimmen?
H. Houdini
    »Nichts passiert.«
    »Das merke ich auch«, stöhnte Aahz und musterte den D-Hüpfer wütend. »Das ist der Haken, wenn man auf Maschinen vertraut. Sobald man sich wirklich auf sie verläßt, lassen sie einen prompt im Stich.«
    »Was ist denn los?« drängte ich.
    »Das verdammte Ding muß erst wieder aufgeladen werden.« Aahz spie die Worte förmlich aus. »Und das kriegen wir nicht hin, bevor die Soldaten zurückkommen.«
    »Dann müssen wir uns verstecken, bis ...«
    »Verstecken? Wo denn?« fauchte mein Lehrer.
    »Willst du vielleicht einen der Einwohner darum bitten, uns zu verbergen? Der würde uns einige Fragen zu stellen wissen über die Trophäe, die wir da mitschleppen.«
    »Na schön, dann schlag du doch was vor!« knurrte ich.
    - »Ich denke gerade darüber nach«, grollte Aahz und blickte um sich. »Wir brauchen ... da!«
    Bevor ich fragen konnte, was er da tat, schritt er auch schon in einen nahegelegenen Laden, zerrte ein Tierfell von der Wand und machte sich daran, die Trophäe darin einzuwickeln.
    »Klasse!« kommentierte ich trocken. »Jetzt haben wir wenigstens eine pelzige Trophäe. Ich glaube kaum, daß das die Wachen täuschen wird.«
    »O doch, wenn du es tarnst«, grinste Aahz. »Ich hab dir doch schon gesagt, daß ich das nicht kann«, verkündete ich starrsinnig. »Sie ist doch aus Metall!«
    »Nicht die Trophäe, du Blödian!« raunzte er. »Das Fell. An die Arbeit! Verwandle es in irgendwas ... nein, mach einen verwundeten Soldaten daraus!« Ich war zwar nicht überzeugt, daß es funktionieren würde, schloß aber die Augen und versuchte es immerhin. Ein verwundeter Soldat - komplett mit zerrissener, blutbefleckter Uniform und herabbaumelnden Beinen.
    »Nicht schlecht, Kind.« Aahz nickte und nahm das Bündel unter den Arm.
    Wie üblich konnte ich auch diesmal das Ergebnis meiner Arbeit selbst nicht erkennen. Als ich hinsah, erblickte ich keinen Wachoffizier, der einen verwundeten Kameraden unterm Arm trug, sondern Aahz, der ein verdächtig klumpiges Paket umklammert hielt. »Bist du sicher, daß es in Ordnung ist?« fragte ich zweifelnd.
    »Klar«, nickte Aahz. »Nur ... oh! Da kommen sie.
    Überlaß alles mir.«
    Das klang mir verdammt vertraut, aber im Augenblick hatte ich ohnehin keine vernünftige Alternative.
    Die Soldaten kamen inzwischen in Sicht und stürmten mit grimmigen Mienen auf uns zu.
    »Da lang! Schnell! Sie entkommen!«
    Aahz Brüllen schmiß mich beinahe aus den Latschen, aber ich hielt die Stellung. Ich habe mich schon fast an seine unvorhersehbaren Schachzüge gewöhnt - fast.
    »Ihnen nach!« wiederholte Aahz. »Charlie hat es erwischt!«
    »Wer ist Charlie?« fragte ich stirnrunzelnd. »Halt's Maul, Kind!« zischte mein Ausbilder und gönnte mir einen vernichtenden Blick, bevor er sich wieder auf die Soldaten konzentrierte.
    Sie hatten ihr Tempo ein wenig gebremst und warfen beim Näherkommen Blicke in die Seitenstraßen, änderten ihre Laufrichtung jedoch nicht. Es war bloß ein Glück, daß der Offizier, den Aahz gerade imitierte, nirgendwo zu sehen war.
    »Begreift ihr denn nicht?« schrie Aahz. »Sie haben die Trophäe! Dort entlang!«
    Das entschied die Sache. Mit einem tierischen Wutgebrüll wirbelten die Soldaten herum und schössen in die Richtung davon, die Aahz ihnen angezeigt hatte. »Junge, Junge«, murmelte ich bewundernd. »Ich möchte nicht in der Haut des Trophäendiebs stecken, wenn die ihn erwischen.«
    »Das könnte reichlich unangenehm werden«, stimmte Aahz zu. »Und wenn du nichts dagegen hast, machen wir uns deshalb auch sofort auf den Weg, hm?«
    »Ach so, ja! Klar doch, Aahz.«
    Er hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und legte mit seinen eiligen Riesenchritten große Entfernungen zurück. Während ich mich beeilte, um ihn einzuholen, beschloß ich, ihn lieber nicht zu fragen, wie er an den Wachen am Nordtor vorbeikommen wollte.
    Meine ständige Fragerei ärgerte ihn nur, ganz abgesehen davon, daß seine Antworten mich nur aus der Fassung brachten.
    Doch als wir

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