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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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den Kopf, bis sich unsere Blicke trafen. In seinen Augen war ein fernes Glimmen zu erkennen, das ich noch nie gesehen hatte.
    »Es zurückgeben?« sagte er leise. »Was soll das heißen, >es zurückgebend Das ist schließlich mein Geburtstagsgeschenk!«

16
...und dann fing der Spaß an.
N. Bonaparte
    Ich hatte früher bereits an Kriegsratssitzungen teilgenommen. Schon damals war ich nicht gerade wild darauf gewesen, meine Zeit damit zu verbringen, aber ich hatte es eben getan. Doch damals war unsere Seite auch die einzige gewesen, die wenigstens über minimale Kenntnisse der Magik verfügte. Diesmal würden jedoch alle drei Seiten über Magiker verfügen. Meine Freude hatte ihre Grenzen; genau genommen wollte ich am liebsten gar nicht da sein.
    »Vielleicht kommen sie überhaupt nicht«, meinte ich hoffnungsvoll.
    »Obwohl ihre kostbare Trophäe auf dem Spiel steht?« Aahz grinste. »Niemals. Sie werden kommen.«
    »Sofern sie die Nachricht überhaupt erhalten haben«, berichtigte ich. »Vielleicht hat Griffin ja auch einfach nur das Weite gesucht.«
    Mein Ausbilder musterte mich mit hochgezogener Augenbraue. »Denk doch mal zurück an die Zeit, als du noch kein Lehrling warst, Junge«, meinte er. »Wenn dir damals ein Magiker eine Nachricht hätte zukommen lassen mit dem Auftrag, sie jemandem zu überbringen, hättest du da versucht, abzuhauen?«
    »Na ja ...«, gestand ich ihm.
    »Sie werden kommen«, schloß er entschieden. »Ich hoffe nur, daß Ganzfix als erster eintrifft.«
    Nachdem nun meine letzte Hoffnung derart schnöde zunichte gemacht war, fand ich mich mit den Tatsachen ab und widmete meine Aufmerksamkeit unserer unmittelbaren Umgebung.
    »Kannst du mir wenigstens mal verraten, warum wir uns ausgerechnet hier treffen?« fragte ich. »Warum nicht im Wald, wo wir wenigstens ein paar Bäume zur Verfügung hätten, hinter denen wir in Deckung gehen könnten, falls es haarig werden sollte? Was ist denn an diesem Stadium so besonders?«
    »Das ist ein Stadion, Junge«, berichtigte mich mein Ausbilder augenrollend. »Und es gibt drei gute Gründe, die Begegnung hier stattfinden zu lassen. Erstens wissen beide, Veyganer und Ta-hoer, wo es ist. Zweitens erkennen sie es beide als neutralen Ort an.«
    »Und drittens?« wollte ich wissen.
    »Du hast es selbst schon gesagt«, meinte Aahz achselzuckend. »Es gibt hier keine Deckung. Man kann sich nirgendwo verstecken.«
    »Und das ist gut?«
    »Denk doch mal nach, Kind«, seufzte mein Mentor. »Wenn wir uns hinter einem Baum verstecken könnten, könnten das andere auch. Im Gegensatz zu uns haben sie aber mehr Leute, die sich verstecken könnten.«
    »Du meinst, daß sie versuchen könnten, uns aus dem Hinterhalt zu überfallen.« Ich blinzelte.
    »Das wäre immerhin eine Möglichkeit. Ich hoffe nur, daß das Treffen hier draußen sie unwahrscheinlicher gemacht hat.«
    Eins mußte ich Aahz lassen. Jedesmal, wenn ich beunruhigt bin, kann ich mich darauf verlassen, daß er genau das Richtige sagt, um meine Beunruhigung in hysterische Panik zu verwandeln.
    »Äh ... Aahz«, fing ich vorsichtig an. »Wäre es nicht langsam an der Zeit, mich in deinen Meisterplan einzuweihen?«
    »Klar doch«, grinste mein Ausbilder. »Wir treffen uns mit Abgesandten von Veygus und Ta-hoe.«
    »Aber was willst du ihnen denn sagen?« drang ich in ihn.
    »Du übersiehst das Wesentliche, Junge. Der Grund, weshalb ich mich mit beiden Parteien zugleich treffen will, ist der, daß ich mich nicht wiederholen will. Aber wenn ich dir jetzt alles erkläre, muß ich es bei der Begegnung noch mal tun. Kapiert?«
    »Nein«, verkündete ich ohne Umschweife. »Nicht kapiert. Ich soll doch angeblich dein Lehrling sein, nicht? Na, wie soll ich dir helfen können, wenn ich gar nicht weiß, was gespielt wird?«
    »Das Argument ist nicht schlecht«, räumte Aahz ein. »Ich wünschte, du hättest es schon früher vorgebracht. Denn jetzt ist es zu spät - unsere Gäste kommen bereits.«
    Ich drehte ich in die Richtung, in die er zeigte, und stellte fest, daß er recht hatte. In einem der Eingänge, die sich auf halber Höhe der Stadionmauern befanden, war eine kleine Gruppe erschienen und kam nun im Gänsemarsch die Treppen zum Spielfeld hinunter, auf dem wir warteten. Wie ich sie so herabsteigen sah, wurde mir bewußt, wie riesig das Stadion eigentlich war. Als wir hier eingetroffen waren und ich die Sitzreihen, die das Spielfeld umgaben, erblickt hatte, war es mir schon sehr groß erschienen; doch nun, da

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