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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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er irgend etwas in dieser Art sagen würde. Es wurde immer klarer, daß Aahz aus dieser Sache gut herauskommen würde, egal wie sie enden mochte. Allerdings hatte ich nicht mehr viel Zeit, diesem Gedanken nachzugeben.
    Denn nun bedeutete Aahz den Delegationen, vorzutreten, um das Treffen zu eröffnen.

17
Ich bin sicher, daß wir die Sache wie zivilisierte Menschen besprechen können.
J. Wayne
    »Ich nehme an, daß ihr euch alle fragt, weshalb ich euch hier zusammengerufen habe«, begann mein Ausbilder die Besprechung und grinste.
    Ich glaube, es sollte ein Witz sein. Ich habe mich inzwischen schon an sein >Ich-warte-auf-einen-Lacher<-Grinsen gewöhnt, so daß ich es erkenne. Leider versuchte er es diesmal beim falschen Haufen. Die Jahks sind nicht gerade für ihren ausgeprägten Sinn für Humor bekannt.
    »Ich vermute, wir sollen über die Trophäe verhandeln«, bemerkte ein vornehm wirkendes Mitglied der Delegation aus Ta-hoe trocken. »Wenn nicht, so vergeuden wir nur unsere Zeit.«
    »Oh, es geht schon um die Trophäe«, versicherte Aahz ihm hastig.
    »Die du uns gestohlen hast!« sagte einer der Veyganer giftig.
    » .. .nachdem ihr sie uns gestohlen habt!« schoß der Ta-hoer zurück.
    »Aber erst, nachdem ihr uns beim Großen Spiel darum betrogen habt!«
    »Die Ansage war völlig rechtmäßig! Die Regeln besagen ganz eindeutig ...«
    »Auf diese Regel hat sich schon seit dreihundert Jahren niemand mehr berufen. Es gibt vier dokumentierte Entscheidungen, die im klaren Gegensatz dazu ...«
    »Meine Herren, ich bitte Sie!« rief Aahz und hob ordnungsgebietend die Hände. »Das ist doch alles Schnee von gestern und ganz nebenbei völlig unwichtig. Vergessen Sie nicht, daß keiner von Ihnen im Augenblick die Trophäe besitzt. Die Trophäe haben wir.«
    Einen Moment herrschte gespannte Stille, als beide Seiten diese Bemerkung überdachten. Schließlich trat der Sprecher der Delegierten aus Ta-hoe vor.
    »Also gut«, sagte er mit fester Stimme. »Nennen Sie Ihren Preis für die Rückgabe. Die Ratsversammlung von Ta-hoe ist bereit, Ihnen ein Angebot von ...«
    »Veygus wird jedes Angebot aus Ta-hoe überbieten.« Und Ta-hoe wird jedes Angebot aus Veygus verdoppeln«, schoß der Sprecher zurück.
    Das hörte sich für meine Ohren inzwischen ganz gut an. Vielleicht lag es ja daran, daß ich schon zu lange mit Aahz zusammen war, aber die möglichen finanziellen Erträge aus dieser Situation schienen mir außergewöhnlich gut zu sein. Die einzige vorhersehbare Schwierigkeit bestand darin, daß Aahz mit Sicherheit darauf bestehen würde, sein Geburtstagsgeschenk selbst zu behalten.
    » ...wenn ihr irgend etwas Krummes versuchen solltet, wird unsere Magikerin ...«
    »Eure Magikerin! Pah! Die haben wir doch damals gefeuert! Wenn die irgend etwas versuchen sollte, dann wird unser Magiker ...«
    Die heftige Debatte drängte sich wieder in mein Bewußtsein. Die letzten Bemerkungen klangen so, als könnte die Sache sehr schnell ziemlich haarig werden.
    Ich warf Aahz einen sorgenvollen Blick zu, doch mein Lehrer war mir mal wieder um einige Schritte voraus.
    »Meine Herren! Meine Herren!« mahnte er mit erhobenen Händen zur Ruhe.
    »Wen nennen Sie da einen Herren?«
    » ...und Damen!« berichtigte sich mein Ausbilder und blickte die Inhaberin der letzten Stimme mit zusammengekniffenen Augen an. »Es sieht so aus«, fuhr er fort, »als hätte man unsere Motive völlig falsch beurteilt. Wir haben die Trophäe nicht entwendet, um dafür ein Lösegeld zu erpressen. Ganz im Gegenteil. Es war immer unsere Absicht, sie ihren rechtmäßigen Besitzern zukommen zu lassen.«
    Häßliches Knurren der Delegation aus Veygus. »Ausgezeichnet!« strahlte der Sprecher aus Ta-hoe.
    »Wenn ihr schon keine Belohnung haben wollt, dann werdet ihr uns doch wenigstens als unsere Gäste in unsere Stadt zurückbegleiten. Dort wird es dann eine Feier und ...«
    »Ich habe vom rechtmäßigen Besitzen gesprochen«, lächelte Aahz und schnitt ihm das Wort ab. Der Sprecher hielt inne und sein Lächeln verwandelte sich in eine gefährlich grimmige Miene. »Soll das heißen, daß wir nicht die rechtmäßigen Besitzer sind?« knurrte er. »Wenn Sie der Meinung sind, daß die Trophäe eigentlich nach Veygus gehört, warum haben Sie sie dann überhaupt erst gestohlen?«
    »Ich will es Ihnen noch einmal erklären«, seufzte mein Ausbilder. »Die Trophäe geht an ihren rechtmäßigen Besitzer. Das schließt Veygus ebenfalls aus.« Das verblüffte den Sprecher. Ich

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