Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
ich sah, wie winzig die Gruppe in dieser Umgebung wirkte, bekam ich erst einen richtigen Eindruck davon, wie groß es wirklich war. Während wir sie erwarteten, versuchte ich mir vorzustellen, wie die Reihen mit Tausenden und Abertausenden von Leuten gefüllt waren, die alle auf das Spielfeld hinabstarrten, und schon der bloße Gedanke daran machte mich nervös. Zum Glück standen meine Chancen, das wirklich einmal erleben zu müssen, sehr schlecht.
    Inzwischen war die Gruppe nahe genug heran, daß wir ihre einzelnen Mitglieder unterscheiden konnten. Doch das nützte uns nicht viel, weil wir die einzelnen Mitglieder ja sowieso nicht kannten. Endlich entdeckte ich Griffin, woraus ich schloß, daß wir es mit der Delegation aus Ta-hoe zu tun hatten. Als mir das klar wurde, gelang es mir auch, Ganzfix auszumachen, der die Nachhut bildete. Ich hätte ihn normalerweise auch früher erkannt, doch war er als Jahk getarnt, was mich zunächst etwas aus dem Konzept . brachte. Aber eigentlich war es nur logisch. Ich meine, schließlich waren Aahz und ich ja im Augenblick ebenfalls als Jahks getarnt und es war einleuchtend, daß auch Ganzfix seinen fremddimensionalen Ursprung verbergen wollte. Manchmal bekümmert es mich, daß ich anscheinend ständig das Offensichtliche übersehe.
    »Das ist nah genug!« dröhnte Aahz.
    Gehorsam blieb die Gruppe einen Steinwurf entfernt stehen. Mir kam zwar der Gedanke, daß es besser gewesen wäre, wenn sie ein kleines bißchen weiter als einen Steinwurf entfernt stehengeblieben wären, aber ich hielt den Mund.
    »Wir sind bereit, über die Rückgabe der Trophäe zu verhandeln«, rief einer der Delegierten und trat vor. »Wir nicht«, erwiderte mein Ausbilder.
    Diese Äußerung führte zu einem kleineren Aufruhr innerhalb der Gruppe, und die Delegierten begannen, finster miteinander zu murmeln.
    »Aahz!« mahnte ich.
    »Was ich sagen wollte«, ergänzte Aahz hastig, »ist, daß das, was wir zu sagen haben, warten muß, bis die andere Delegation eingetroffen ist. In der Zwischenzeit wünsche ich euren Meistermagiker zu sprechen.« Ein kurzes Durcheinander, dann trat Ganzfix vor, um zu uns zu kommen. Selbst auf die Entfernung konnte ich erkennen, daß er in Rage war.
    »Hallo, Ganzfix«, grinste Aahz. »Was machen die Tricks?«
    »Ich hoffe inständig, daß du eine Erklärung für das hier hast«, fauchte der ehemalige Dämonenjäger und ignorierte die herzliche Begrüßung.
    »Erklärung? Wofür denn?« fragte mein Ausbilder mit Unschuldsmiene.
    »Du hast versprochen ... nein, genaugenommen hat Meister Skeeve es getan, daß ihr beide nichts unternehmen würdet, was meine Stellung gefährden könnte ...«
    »Und das haben wir auch nicht«, beendete Aahz den Satz für ihn.
    »Doch, habt ihr wohl!« erwiderte Ganzfix unbeirrt. »Die Ratsversammlung erwartet von mir, daß ich meine Magik einsetze, um euch die Trophäe bei diesem Treffen zu entreißen. Wenn ich das nicht tue, kann ich meinem Posten gleich den Abschiedskuß geben.«
    »Keine Sorge«, besänftigte ihn mein Lehrer. »Das haben wir schon berücksichtigt.«
    »Haben wir?« murmelte ich erstaunt.
    Aahz schoß einen wütenden Blick in meine Richtung und fuhr fort.
    »Ich garantiere dir, daß die Ratsversammlung von dir keine Magik mehr erwarten wird, wenn dieses Treffen zu Ende ist.«
    »Soll das heißen, daß du die Trophäe freiwillig wieder hergibst?« fragte Ganzfix, und seine Miene hellte sich merklich auf. »Ich muß schon sagen, das ist wirklich anständig von dir!«
    »Nein, ist es nicht«, widersprach Aahz. »Und wir werden sie auch nicht wieder rausrücken. Ich habe lediglich gesagt, daß sie von dir nicht mehr erwarten werden, daß du sie mit Hilfe der Magik zurückholst.«
    »Aber ...«
    »Der Grund, weshalb ich dich sprechen wollte«, unterbrach ihn Aahz, »ist der, daß ich eine Kleinigkeit klarstellen wollte, die bei unserem letzten Gespräch eine Rolle gespielt hat.«
    »Welche denn?« fragte Ganzfix stirnrunzelnd.
    »Nun, du hast versprochen, Tanda freizulassen, wenn die Trophäe zurückgebracht würde. Und jetzt frage ich dich: Wenn Ta-hoe die Möglichkeit erhält, die Trophäe zurückzubekommen, sie aber nicht nutzt — gilt unsere Vereinbarung dann noch? Wirst du sie dann freilassen?«
    »Ich ... ich glaube, schon«, willigte der ehemalige Dämonenjäger ein, wobei er an seiner Unterlippe nagte. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sie sie nicht haben wollen.«
    »Etwas haben zu wollen und es nehmen zu können,

Weitere Kostenlose Bücher