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Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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nicht ins Gesicht.
    »Jawohl, Herr Hauptfeldwebel?«
    »Es ist dies nicht die Zeit und der Ort, aber wir werden diese Diskussion noch fortsetzen, später.«
    So, wie er es sagt, ist es weder eine Herausforderung noch eine Drohung, nur eine Feststellung.

6
Wenn ich auf Reisen bin, kennt mich niemand ... und so mag ich es auch!
S. KING
    Nunzio und ich versuchen gerade herauszufinden, was man uns unter der lächerlichen Bezeichnung >Abendessen< auf die Teller geklatscht hat, als sich Spynne plötzlich neben uns pflanzt. Darüber sind wir etwas überrascht, weil man uns normalerweise beim Abendessen allein lässt, aber es dauert nicht lange, bis wir den Grund für ihre Annäherung erfahren.
    »Ihr Jungs seid beim Syndikat, nicht wahr?« sagt sie, ohne auch nur ein >Hallo< voranzuschicken.
    Nun habe ich ja bereits in der Einleitung erwähnt, dass wir im allgemeinen nicht allzu scharf auf Fragen sind, aber diese Frage im besonderen fällt ganz eindeutig in die Kategorie >Nimmer-nimmer<.
    »Bist du ein Bulle?« schießt Nunzio automatisch zurück.
    Das ist eine unverzichtbare Frage für jeden, der seinen Lebensunterhalt mit außerlegalen Aktivitäten bestreitet, denn wenn man sie einem Bullen stellt, muss er, selbst wenn er verdeckt ermittelt, seinen Beruf preisgeben. Sonst wird später jeder Versuch, das daran anschließende Gespräch als Beweismaterial zu verwenden, vor Gericht als Produkt arglistiger Täuschung abgeschmettert.
    »Ich? Machst du Witze? Nein, ich bin kein Bulle. Warum fragst du?«
    »Warum willst du wissen, ob wir beim Syndikat sind?« schießt Nunzio zurück.
    Ihr werdet bemerken, dass Spynne bis zu diesem Zeitpunkt zwar unsere Fragen beantwortet hat, dass wir aber auf ihre eigenen weder mit >ja< noch mit >nein< geantwortet haben. Wie ich schon sagte, in unserem Beruf muss man schon eine gewisse Neigung zum Ausweichen haben. Vielleicht ist es aber auch eine Gewohnheit, die sich im Zuge unserer regelmäßigen ausgedehnten Gespräche mit Staatsanwälten und Richtern entwickelt hat.
    »Ich habe daran gedacht, auch dahin zu gehen, wenn ich erst einmal wieder aus der Armee komme«, meint sie achselzuckend. »Ich dachte, vielleicht könntet ihr Jungs mir ein paar Informationen darüber geben, wie das so ist, für den Mob zu arbeiten, vielleicht aber auch eine Empfehlung oder wenigstens einen Kontakt.«
    »Connection.«
    »Wie bitte, Klatsche?«
    »Ich habe gesagt >Connection<. Im normalen Geschäft hat man Kontakte. Beim Mob muss man als erstes eine >Connection< herstellen.«
    ». das hat man uns jedenfalls erzählt«, mischt sich Nunzio ein und wirft mir einen seiner schmutzigen Blicke zu. »Ich weiß es nicht. Vielleicht können wir dir ja ein paar Gerüchte erzählen. Was willst du wissen?«
    Wie Ihr seht, ist mein Vetter immer noch vorsichtig.
    Mit seinem >Gerüchte<-Schachzug hat er allerdings die Tür aufgestoßen, so dass wir nun ein paar Fragen über das Syndikat beantworten können, ohne zugeben zu müssen, dass wir damit zu tun haben.
    »Na ja, wie ist das so?«
    »Die Arbeitszeiten sind lausig«, sage ich.
    »Und die Altersversorgung lässt eine Menge zu wünschen übrig«, fügt Nunzio hinzu.
    »... aber die Bezahlung ist gut. Stimmt’s?« fragt Spynne nach.
    Ich habe schon erwähnt, dass mein Vetter nichts mehr liebt, als Vorträge halten zu können, und diese Mieze hat gerade auf einen seiner Lieblingsknöpfe gedrückt. Wenn er sich auch nicht völlig entspannt, so taut er doch ein bisschen, auf.
    »Nicht so gut, wie du wahrscheinlich glaubst, wenn du dich nur an den Medien orientierst«, quiekt er. »Du musst wissen ... erinnerst du dich noch, was Guido gerade eben über die Connection erzählt hat? Na ja, wenn du neu beim Syndikat bist, musst du die erste Zeit tatsächlich sogar Geld an uns ausspucken, äh, das streich mal wieder, an die ausspucken anstatt andersherum.«
    »Was soll das heißen?«
    »Du begreifst es leichter, wenn du es dir als eine Art Lizenssy-stem vorstellst. Der Mob gibt dir die Erlaubnis oder die Lizenz zu operieren, und du gibst ihm einen Teil deiner Profite ab. Du musst einen gewissen Prozentsatz, sagen wir einmal die Hälfte, an den Macker über dir abführen, und so weiter, bis hoch an die Spitze. Natürlich sahnen die Jungs ganz oben kräftig ab, weil sie regelrecht ja auf einer Pyramide hocken.«
    »Einen Augenblick mal!« Spynne runzelt die Stirn.
    »Als ich das letzte Mal so etwas gehört habe, wollten die mich dazu bringen, Kosmetika zu verkaufen ... oder waren

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