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Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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enthalten. Wichtig ist allerdings, dass diese erste Begegnung damals damit endete, dass zwischen dem Großen Skeeve und Don Bruce, dem Guten Paten des Syndikats, eine Abmachung getroffen wurde. Zu den Bedingungen dieser Abmachung gehörte, dass Don Bruce und der Mob das Königreich Possiltum im allgemeinen und Big Julie und seine Jungs im besonderen in Ruhe lassen sollte, wofür der Große Skeeve dem Mob Zutritt zu einer anderen Dimension verschaffte ... will sagen zu Tauf samt seinem berühmten Bazar. Kurz danach heuerte Don Bruce den Großen Skeeve an, um die Interessen des Syndikats auf Tauf wahrzunehmen, und wies ihm Nunzio und mich als Leibwächter zu, und das war dann auch der Augenblick, ab dem wir ihn als Boss zu bezeichnen begannen.
    Könnt Ihr mir soweit folgen? Gut, dann geht mit mir noch einmal die Sachlage durch und schaut selbst, ob Ihr das Dilemma begreift, vor dem wir nun stehen.
    Erstens, der Boss arbeitet für den Mob.
    Zweitens, er hat uns ausgeschickt, uns um die Situation auf Possiltum zu kümmern, solange er auf der Suche nach Aahz ist.
    Da er nun für den Mob arbeitet und wir alle für ihn, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die gesamte Eingreiftruppe, die sich im, Augenblick auf Königin Schierlingsfleck zubewegt, im Dienst des Syndikats steht.
    Nun gibt es aber leider eine Abmachung, die von Don Bruce persönlich ausgehandelt wurde und die besagt, dass niemand vom Mob sich an Possiltum heranmachen darf! Das bedeutet, dass unsere gegenwärtige Operation eine direkte Verletzung des Worts von Don Bruce darstellt, und wenn ich auch nicht gerade behaupten kann, dass dieser besagte Herr noch nie sein Wort gebrochen hätte, so ist das doch eine Entscheidung, die er sich im allgemeinen selbst vorbehält; und er reagiert meistens ziemlich ungehalten, wenn jemand anderes versucht, sein Wort für ihn zu brechen.
    Falls Ihr die gängigen Medien verfolgt haben solltet, wird Euch aufgefallen sein, dass sich die Ungehaltenheit von jemandem in einer Position, wie sie Don Bruce innehat, in der Regel nicht in einer empörten Protestnote erschöpft. Wenn er nämlich das Gefühl hat, dass seine Position oder Autorität im Syndikat durch irgendeinen besonders frechen Untergebenen in Zweifel gezogen wird, besteht seine übliche Reaktion darin, besagten Untergebenen wie eine Wanze zu zerquetschen. In unserer Position als Leibwächter des Bosses stellt uns das natürlich zwischen Quetscher und Zerquetschten, was wiederum zu der Nervosität führt, auf die ich mich vor ein paar Seiten berufen habe und die ihrerseits diese Erklärung erforderlich machte.
    Habt Ihr mich jetzt verstanden? Wenn nicht, dann vertraut einfach darauf, dass ich mehr von diesen Dingen verstehe als Ihr und dass unsere ganze Mannschaft ganz hübsche Schwierigkeiten mit dem Mob bekommen wird, wenn Don Bruce rausbekommt, was wir hier tun.
    »Ich habe, lange darüber nachgedacht«, sagt Nunzio, als ob er das Gespräch nie unterbrochen hätte, was er natürlich auch nicht getan hat, »und ich bin mir nicht sicher, dass der Boss überhaupt weiß, dass er Don Bruce in die Quere kommt; indem er uns hierher, zurückschickt.«
    Das haut mich natürlich ein bisschen um. Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass Skeeve es sich sehr genau überlegt hat, als er uns hierher schickte.
    Die Vorstellung, dass er sich der Konsequenzen seiner Aktion gar nicht bewusst sein könnte, ist mir nie in den Sinn gekommen.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Na ja, wie ich das sehe, ist der Boss ein mächtig schlauer Bursche ... außer auf zwei Gebieten: Mob und Miezen.«
    »Das ist richtig«, sage ich. Wenn ich auch die allergrößte Hochachtung für den Boss hege, so neigt er doch dazu, auf diesen beiden Gebieten das zu sein, was wir im Syndikat als >strohdoof< zu bezeichnen pflegen.
    »Außerdem«, fährt Nunzio fort, »ist da noch die Tatsache, dass er sich nicht mit uns über die Ratsamkeit besprochen hat, Ärger mit dem Syndikat vom Zaun zu brechen, oder dass er uns vor nichts anderem gewarnt hat als vor Schierlingsfleck, was ganz und gar nicht zu ihm passen würde, wenn er tatsächlich Schwierigkeiten mit Don Bruce erwarten sollte.«
    Wieder hat er einen Punkt getroffen. Skeeve ist sicherlich der fürsorglichste Boss, für den wir je gearbeitet haben, und er hat immer allergrößte Rücksicht auf unsere Gefühle genommen ... vor allem auf jene, die an Teilen von uns hängen, die bluten oder brechen können. Das hat auch eine Menge mit der Loyalität und der

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