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Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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echten Zuneigung zu tun, die wir beide für ihn hegen ... zusammen mit seiner Bezahlung, die sowohl großzügig als auch verlässlich ist.
    »Jetzt, da du es erwähnst«, sage ich, »leuchtet es mir auch gar nicht ein, dass der Boss sich auf einen Machtkampf mit Don Bruce einlassen oder ihm irgend etwas wegzunehmen versuchen sollte, denn er hat nie ein Interesse daran oder ein Verlangen danach bekundet, seine Position im Mob zu verbessern.«
    Nunzio zuckt mit den Schultern. »Wenn das seine Neigung wäre, brauchte er nur Bunny zu heiraten, und Don Bruce würde ihm die ganze Organisation mit Kusshand auf dem Präsentierteller vererben.«
    Damit bezieht er sich auf die Tatsache, dass Bunny nicht nur Don Bruces Nichte ist, sondern dass sie sich auch Hals über Kopf in den Boss verliebt hat ... was allerdings seiner Aufmerksamkeit völlig entgangen zu sein scheint. Wie wir schon sagten. Mob und Miezen, strohdoof.
    »Da könntest du recht haben .«
    »Natürlich habe ich recht! Das passt alles zusammen!«
    »... aber selbst wenn, sehe ich nicht, was es für einen Unterschied machen soll«, beende ich meinen Satz und ignoriere seine ungezogene Unterbrechung. »Ob wir Don Bruces Wort nun ungewollt oder absichtlich brechen - wir werden in der Schusslinie stehen, sobald er beschließt, die Dinge wieder ins Lot zu rücken.«
    »Der Unterschied ist folgender: Wenn wir einmal annehmen, dass der Boss keinen Ärger mit Don Bruce will, dann sind wir auch nicht verpflichtet, uns einzugraben und zu kämpfen. Um genauer zu sein - dann können wir zwischen den beiden als Friedensstifter fungieren, bevor das Blut zu strömen beginnt.«
    Diese Argumentation hat einen gewissen Reiz, vor allem angesichts der Tatsache, dass, wenn besagtes Blut tatsächlich zu strömen beginnen sollte, die Chance sehr hoch steht, dass wir beide an der Quelle dieses Stroms stehen dürften.
    »In Ordnung«, sage ich. »Mal angenommen, dass du recht hast und der Boss keinen Ärger will, und ferner angenommen, dass Don Bruce es zulässt, dass du ihm die Sache stichst, bevor die Knallerei anfängt, was willst du ihm denn mitteilen, damit er sich abkühlt?«
    »An diesem Teil«, Nunzio zögert, ». an diesem Teil arbeite ich gerade noch.«
    Da kommt mir der Gedanke, dass wir, solange mein Vetter keine todsichere Verkaufsnummer entwickelt hat, um die Angelegenheit zu klären, durch unsere Rolle als Friedensstifter vor allem zu einem verpflichtet sein werden: Nicht zurückzuschießen, wenn der Ärger ausbricht!

7
Jetzt aber ab in die Falle.
M. MOUSE
    Beschäftigt, wie ich nun einmal mit meinen Sorgen wegen Don Bruce und des Syndikats war, hatte ich den Wortwechsel mit Hauptfeldwebel Smiley schon wieder ganz vergessen. Es sollte sich allerdings herausstellen, dass das nicht weiter schlimm war, denn der Hauptfeldwebel unternahm selbst geeignete Schritte, um mich daran zu erinnern, und so, wie die Sache schließlich wieder zum Tragen kam, hätte es mir ohnehin nichts genützt, einen Haufen Zeit und Energie darauf verschwendet zu haben, darüber nachzudenken.
    Wir hatten gerade jenen Abschnitt unserer Ausbildung erreicht, in dem wir lernen sollten, eine Beziehung zum Feind auf kurze Distanz herzustellen ... vorzugsweise ohne zu kapitulieren. Mit anderen Worten: Nahkampf.
    Diesen Abschnitt unterrichtete Hauptfeldwebel Smiley persönlich, was mich erst später etwas befremdete, da er offensichtlich über eine mehr als flüchtige Bekanntschaft mit den Techniken verfügte, die wir von ihm lernen sollten. Er stürzte sich auf die Gebrüder Fliege als Demonstrationspartner/Opfer und hatte viel Spaß daran, uns zu zeigen, dass körperliche Größe beim Nahkampf nicht alles ist, indem er sie mit beeindruckender Leichtigkeit herumprügelte und vermöbelte, oder sie, anders ausgedrückt, tatsächlich zum Fliegen brachte.
    Wenn es auch großes Vergnügen bereitete, bei alledem zuzuschauen, wurde ich doch den Verdacht nicht los, dass die Lektion, die er uns damit erteilen wollte, noch um einiges mehr stank als der >Realistische Gummiwauwau mit dem lebensechten Aroma, das an Ihren Händen richtig festklebt<, mit dem ich so vertraut war. Ich meine, ich frage mich, ob er wirklich dachte, er könnte jemanden mit seiner >Körpergröße macht gar keinen Unter-schied<-Nummer zum Narren halten. Man braucht kein Genie zu sein, um sich auszurechnen, dass die Größe bei einer eher körperlichen Meinungsverschiedenheit gewaltige Unterschiede machen kann, denn jeder beherzte, ehrliche Kampf

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