Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
sieht.«
    »Was meinst du damit?«
    »Wir hängen hier nur herum, weil der Besitzer ein Täufler ist.
    Er scheint allerdings den Boss zu kennen und hegt irgendeinen Groll gegen ihn. Bisher weiß er zwar nicht, dass wir etwas mit dem Boss zu tun haben, aber sollte er misstrauisch werden .«
    »Ein Täufler?«
    »Ja. Er sagt, sein Name ist Frumpel.«
    »Frumpel? Dann ist er also wieder aktiv, wie?«
    »Kennst du ihn?«
    »Na klar. Er hat sich damals mit Isstvan gegen uns zusammengetan, als ich Skeeve das erste Mal begegnet bin ... und du hast recht, wenn der misstrauisch werden sollte, wird ihn auch ein Tarnzauber nicht daran hindern, sich auszurechnen, wer ich bin.«
    »Vielleicht sollten wir lieber etwas abwarten und versuchen, unseren Schachzug woanders zu führen«, sage ich und versuche, die Hoffnung aus meinem Tonfall herauszuhalten.
    »Nicht nötig«, widerspricht Tanda grinsend. »Solange er nicht vorher eine Verbindung zwischen uns beiden wittert, sollten wir die Nummer immer noch morgen abend abziehen können. Tatsächlich würde das in gewissem Sinne bedeuten, dass wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ich habe nichts dagegen, Frumpel ein bisschen mit Schlamm zu beschmeißen, aber es sieht ganz danach aus, als würde sein Laden das Hauptschlachtfeld abgeben, wenn das Feuerwerk losgeht. Aber bis der danach zwei und zwei zusammengezählt hat, sind wir schon längst über alle Berge.«
    »Prima«, sage ich mit mehr Begeisterung, als ich tatsächlich empfinde. »Dann ist ja alles klar. Geh du zuerst. Ich bleibe noch ein bisschen hier oben und lasse dir Vorsprung.«
    Kaum ist sie gegangen, setze ich mich wieder, um die Einwände zu sortieren, die ich gegen den bisherigen Verlauf der Dinge im Zuge dieses Auftrags hege.
    Es dauert nicht lange, bis ich herausbekommen habe, dass ich unter der Last eines Loyalitätskonflikts leide.
    Das mag Euch aus der Feder eines Mannes in meinem Berufszweig vielleicht überraschend vorkommen, aber Loyalität und Vertrauensmissbrauch stehen bei mir ganz oben auf der Liste ...
    was auch eines der Dinge ist, die ich immer an der Mannschaft der Chaos GmbH bewundert habe, denn die scheinen den gleichen Wert darauf zu legen.
    In der Vergangenheit ist es mir immer gelungen, meine Loyalität gegenüber dem Boss und dem Mob in Einklang miteinander zu bringen, weil die merkwürdige Herangehensweise, mit der der Boss sich um Dinge kümmert, nie die Interessen des Mobs gefährdet hat. Die gegenwärtige Sachlage jedoch ist schon ein ganz anderes Kaliber.
    Indem ich den Plan hege, zwischen Zivilisten und Armee Konflikte zu schüren, verletze ich das Vertrauen, das man als Vertreter der Armee in mich setzt, aber aus dieser Schlinge könnte ich den Kopf immer mit dem Argument ziehen, dass es ja ohnehin der einzige Grund gewesen ist, weshalb ich in die Armee überhaupt eingetreten bin, so dass ich in dieser Angelegenheit als eine Art von Spion arbeite, dessen Loyalität ganz eindeutig beim Boss liegt.
    Nunzio hat mich davon überzeugt, dass ich meine Abmachung mit Frumpel nicht breche, wenn ich sein Lokal als Standort für unsere Sabotage benutze, da dies nicht von unserer Abmachung abgedeckt wird.
    Dieses Argument erscheint mir zwar ein bisschen wacklig, aber wenn es sein muss, kann ich durchaus flexibel sein.
    Dieser neueste Plan jedoch, jemanden aus meiner Gruppe zum Sündenbock zu küren, lässt sich wirklich kaum anders sehen als ein Verrat an einem Freund.
    Und trotzdem hat Tanda recht ... es ist tatsächlich die beste Möglichkeit, um sicherzustellen, dass alles so läuft, wie wir es haben wollen.
    Wie ich so angestrengt darüber nachdenke, gelange ich endlich zu einer Antwort: Ich sollte die Sache wie einen Streich betrachten, den man einem Kumpel spielt. Schön, vielleicht ist es ein etwas zweifelhafter Scherz ... so als würde man hinter jemandem, der gerade einen Tresor knacken will, plötzlich eine aufgeblasene Papiertüte platzen lassen, aber solange die Betroffenen nicht mit dauerhaften Schäden oder Gefängnis davonkommen, kann man es als Scherz noch gelten lassen.
    Nun besteht meine einzige Sorge darin, sicherzustellen, dass, wer immer unser Opfer sein soll, Sinn für Humor hat ... und zwar wirklich viel Sinn für Humor!

12
Plastik kommt mir nicht in die Tüte.
B. NIELSEN
    »Mannomann! Der Laden quillt ja heute abend über!« ruft Shu Fliege und lehnt sich in seinem Stuhl zurück, um den Blick durch den Raum schweifen zu lassen.
    »Das kannst du aber laut sagen, Shu«, meint

Weitere Kostenlose Bücher