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Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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letzte, was mein Vetter und ich zulassen wollen. Als ich Nunzio verstohlen einen Blick zuwerfe, sehe ich, dass er dasselbe denkt, und als er meinen Blick auffängt, schüttelt er leise den Kopf, um es zu bestätigen.
    »Ich schätze, so schlecht ist das System wahrscheinlich gar nicht, Junikäfer«, sage ich und denke dabei rasend schnell vor mich hin. »Ich meine, würdest du bei jeder neuen Lieferung das ganze Lager umordnen wollen?«
    »Das könnte man umgehen, indem man für jede Lagerkategorie hinreichenden Stauraum vorsieht«, meint er, ohne von seiner Idee abweichen zu wollen. »Aber wir müssen irgend etwas tun, um dieses Durcheinander in den Griff zu bekommen. Sonst verbringen wir die ganze Zeit damit, irgendeinen Gegenstand auch nur zu orten, wenn wir eine Anforderung ausführen sollen. Ich begreife nicht, wie die hier operieren konnten, ohne irgendeine Art von System zu haben.«
    »Ein System haben sie durchaus«, wirft Buchstabenbiene ein und hebt den Blick von der Formularausführanweisung, in der er gerade gelesen hat. »Das Problem ist, dass dabei soviel Papierkram doppelt und dreifach ausgefüllt werden muss, dass sie wahrscheinlich nie genug Zeit hatten, um das Warenlager selbst zu organisieren. Ich kann nicht glauben, dass die tatsächlich von uns erwarten, für jeden Gegenstand, der ein- und ausgebucht wird, alle diese Formulare auszufüllen.«
    Mir fällt wieder ein, was der Offizier mir gesagt hat, und das führt mich zu einer Idee. »Meinst du, dass du vielleicht ein besseres Lagersystem entwickeln könntest, Biene?« frage ich.
    »Wahrscheinlich«, erwidert er und schließt das Anleitungshandbuch. »Mal sehen, wir würden dazu eine Art Lageplan brauchen, genau genommen zwei, einen, damit wir wissen, was bereits da ist und wo es sich befindet, und einen zweiten, um die neu definierten Bereiche festzulegen, und dann noch ein einfaches Ein-Ausgangsbuch, damit wir die Bewegungen der einzelnen Gegenstände verfolgen können .«
    »In Ordnung«, unterbreche ich ihn, »dann mach dich an die Arbeit. Stell fest, was wir tun müssen und was wir deiner Meinung nach für Informationen brauchen werden.«
    Das trägt mir von Nunzio natürlich einen harten Blick ein.
    »Ich ... wenn du meinst, Guido«, antwortet Biene zögernd und mustert dabei die Anleitung. »Aber sollten wir nicht eigentlich den festgelegten Prozeduren folgen?«
    »Mach dich einfach an die Arbeit und entwickle deinen Plan«, widerspreche ich. »Darüber, wie wir den ganzen Papierkram ausfüllen sollen, zerbrechen wir uns erst den Kopf, nachdem der Laden hier so läuft, wie wir ihn haben wollen.«
    »In Ordnung«, meint Biene achselzuckend.
    »Kommt mal eine Sekunde her, Jungs, dann will ich euch zeigen, was ich brauche. Wenn ihr schon mal damit anfangt, eine Skizze davon zu machen, was wir hier bereits haben, dann kann ich ein Wareneingangs- und Ausgangsbuch entwerfen und ...«
    »Entschuldigung, Oberfeldwebel Guido«, sagt Nunzio. »Kann ich dich mal sprechen, unter vier Augen?«
    »Aber gewiss doch Feldwebel Nunzio«, sage ich lächelnd, während ich ihm folge, bis wir etwas abseits von der Mannschaft sind.
    »Was hast du vor?« zischelt er, sobald wir allein sind. »Vielleicht habe ich da ja irgendeine Schlaufe übersehen, aber ich hatte eigentlich den Eindruck, dass die Erhöhung der Effizienz ja nun das letzte ist, was wir hier erreichen wollen!«
    »Ist es auch«, antwortete ich. »Nur dass die ganze Mannschaft genau das Gegenteil glaubt. Ich versuche nur Zeit zu schinden, indem ich darauf bestehe, dass Biene erst einen vollständigen Plan entwickelt, bevor wir tatsächlich irgendwelche Veränderungen ausführen müssen.«
    »In Ordnung«, erwidert Nunzio, »aber was passiert, wenn er mit einer neuen Organisation aufkreuzt?«
    »Dann werden wir entweder weiterhin mauern, oder wir schauen mal, ob die Sache vielleicht noch mehr in die Hose geht, wenn wir versuchen, gegen die Dienstanweisungen der Armee zu handeln. Der Offizier, der mich eingewiesen hat, schien sich ziemlich sicher zu sein, dass die ganze Armee ins Stocken geraten würden, wenn der ganze Papierkram, von dem Biene erzählt hat, nicht ausgefüllt wird. Wir sollten wenigstens die Gelegenheit haben festzustellen, ob er recht hat oder nicht.«
    »Ich weiß nicht«, wendet mein Vetter ein. »Irgendwie scheint es mir, dass .«
    »Guido! Nunzio!«
    Als wir uns umdrehen, sehen wir eine Erscheinung auf uns zukommen. Zuerst glaube ich, dass es einer von diesen neuen gepanzerten

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