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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ein Klahd oder vielleicht ein Täufler, der sich als einer ausgibt?«
    »Ich bin ein Klahd ... wirklich!«
    »Der auf Tauf lebt«, beendete der Polizist grimmig meinen Satz. »Das ist aber ein ziemlich teures Zuhause, Jungchen. Womit bestreiten Sie nur Ihren Lebensunterhalt, daß Sie sich eine derartig extravagante Adresse leisten können ... oder auch teure Mahlzeiten, die Sie dann doch nicht essen, wenn wir schon dabei sind?«
    »Ich ... äh ... arbeite für eine Firma ... die Chaos Corporation ... Das ist eine Kooperative magischer Berater.«
    »Ach, wirklich?« Es war offensichtlich, daß der Polizist mehr als mißtrauisch war. »Dann sagen Sie mir doch mal, Jungchen, was Sie für die tun, daß sie einen Klahd anheuern mußten und nicht einen ihrer örtlichen Jungs?«
    Vielleicht hatte ich mich von meiner Ohnmacht etwas erholt, vielleicht setzte mir aber auch nur sein Sarkasmus zu, jedenfalls begannen die Fragen mich langsam zu irritieren.
    »Ich bin der Präsident und der Gründer der Gesellschaft«, bellte ich, »und da ich das Personal persönlich eingestellt habe, hatten sie an meinen Qualifikationen nicht allzuviel herumzumäkeln!«
    Tatsächlich hatten sie sehr wohl eine Menge dazu zu sagen gehabt. Schließlich waren sie es auch gewesen, die mich in meine gegenwärtige, hochrangige Position gehievt hatten. Doch irgendwie schien dies nicht der Augenblick zu sein, das zu erklären.
    »Ach, wirklich?« Der Polizist stieß zwar immer noch nach, wirkte aber schon wesentlich respektvoller. »Es ist ja wohl offensichtlich, daß hinter Ihnen mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermuten würde, Mister Skeeve.«
    »Ganz ruhig bleiben, Skeeve«, sagte der Djinn leise. »Werde bloß nicht zu aggressiv gegenüber den Vertretern des örtlichen Gesetzes.«
    Das war ein guter Rat, und ich versuchte, mein Temperament zu zügeln.
    »Sie können es gern überprüfen, wenn Sie wollen«, sagte ich steif.
    »Oh, das habe ich auch vor. Hätten Sie vielleicht etwas dagegen, mir mitzuteilen, was der Präsident einer Firma aus Tauf in unserer schönen Dimension zu suchen hat? Sind Sie geschäftlich hier?«
    »Nun ... Ja, das könnte man wohl so nennen.«
    »Gut. Dann werden Sie sicherlich auch nichts dagegen haben, mir die Namen unserer Bürger zu nennen, mit denen Sie zu tun haben.«
    Ich hatte die Falle zu spät bemerkt. Als Geschäftsmann hätte ich Referenzen vor Ort beibringen müssen. Das mag euch vielleicht wie eine dumme Stümperei vorkommen, andererseits müßt ihr dabei auch meinen Hintergrund berücksichtigen. Meine meisten Besuche in den verschiedenen Dimensionen hatten eher den Charakter von Raubzügen oder Rettungsaktionen, so daß ich nie auf den Gedanken gekommen war, es könnte noch andere Möglichkeiten geben, Geschäfte zu tätigen. Allerdings hätte es dem Eindruck, den ich gerade bei diesem Gesetzeshüter machte, sicherlich nicht sonderlich gedient, dies jetzt zuzugeben.
    Ich erwog meine Möglichkeiten. Ich überlegte, ob ich mich aus meiner mißlichen Lage herauslügen könnte. Schließlich beschloß ich, es ein letztes Mal mit der Wahrheit zu versuchen.
    »Ich habe nicht mit bestimmten Leuten zu tun«, sagte ich vorsichtig. »Tatsächlich suche ich jemanden.«
    »Ach ja? Dann wollen Sie also jemanden für Ihre Firma anheuern? Ein Überfall auf unsere einheimischen Talente?«
    Das hörte sich auch nicht gerade gut an.
    »Nein, es ist keine Rekrutierungsmission, das kann ich Ihnen versichern. Ich versuche, einen meiner ... einen unserer Angestellten zu finden.«
    Der Polizist richtete sich ein Stück auf und hob einmal mehr den Blick vom Notizblock.
    »Also, das ist ja nun eine völlig andere Angelegenheit. Waren Sie schon auf einem Revier, um eine Vermißtenanzeige aufzugeben?«
    Ich versuchte mir Aahz’ Reaktion vorzustellen, wenn ich ihn von der Polizei aufgreifen ließe. Glücklicherweise weigerte sich mein Verstand, das Bild genauer auszumalen.
    »Machen Sie Witze? Ich meine, nein, das habe ich nicht.«
    »Oder bilden Sie sich etwa ein, daß Sie Vermißte besser aufspüren können als die Polizei?«
    Langsam begann ich zu verzweifeln. Ich konnte offenbar sagen, was ich wollte, es wurde immer gegen mich ausgelegt.
    »Er ist nicht wirklich vermißt. Hören Sie, ich hatte einen Streit mit meinem alten Partner, der zufällig einer der Mitgründer der Firma ist und ein Perfekter. Er ist im Zorn abgereist, vermutlich, um nach Perv zurückzukehren. Ich will ihn lediglich aufspüren und versuchen, ihn davon

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