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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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studierte die Mahlzeit eindringlich, bevor er sich wieder dem Kellner zuwandte.
    »Meinen Sie nicht, daß das ein bißchen hart war, dem Jungen scheinbar ein Mitglied seiner eigenen Rasse zu servieren?«
    »Aber er sah doch noch gar nicht so aus, als er reinkam! Ich habe ihm nur gebracht, was er verlangt hatte, etwas aus Klah!«
    In diesem Augenblick wurde mir die Tatsache bewußt, daß mein Tarnungszauber nicht mehr aktiviert war. Ich mußte die Kontrolle darüber verloren haben, als ich in Ohnmacht fiel. Weniger wichtig als der Zeitpunkt seines Verschwindens war jedoch, daß er überhaupt fort war! Nun konnte mich jeder als das erkennen, was ich in Wirklichkeit war ... als Klahd!
    Der Polizist hatte inzwischen seinen Blick wieder auf mich gerichtet und musterte mich mit einem Ausdruck, der mir von höchst ungesundem Interesse zu künden erschien.
    »Also wirklich«, meinte er. »Vielleicht könntest du uns mal erklären, warum du in einem so feinen Restaurant eine Tarnung benutzt? Hast du etwa die Zeche prellen wollen?«
    »Es ist nur, daß...« Ich stockte, bis ein erneuter Schwindelanfall gewichen war. »Nun, ich habe gehört, daß man auf Perv besseren Service und auch bessere Preise bekommt, wenn die Leute nicht wissen, daß man aus einer anderen Dimension stammt.«
    »Das war eine miese Antwort«, zischelte Kalvin, doch darauf war ich inzwischen selbst gekommen.
    Das Gesicht des Polizisten hatte inzwischen eine bedrohliche dunkle Schattierung angenommen, und sein Kopf verschwand fast in seinem Nacken. Wenngleich sein Ton noch immer freundlich war, schien er seine Worte doch sehr sorgfältig zu wählen.
    »Willst du mir damit etwa sagen, daß du meinst, unsere ganze Dimension bestünde nur aus Neppschuppen und Dieben? Willst du das behaupten?«
    Zu spät sah ich meinen Fehler ein. Aahz schien immer stolz auf die Tatsache gewesen zu sein, daß die Perfekter ein besonderes Händchen fürs Geschäft hatten. Nie war mir der Gedanke gekommen, daß dies für einige von ihnen wie eine Beleidigung klingen könnte.
    »Überhaupt nicht«, sagte ich hastig. »Ich bin nur davon ausgegangen, daß es hier so ist wie überall sonst auch, daß die Einheimischen die besten Preise und Dienstleistungen bekommen, während man den Besuchern das gibt, was übriggeblieben ist. Ich habe nur versucht, die normalen Prioritäten auszunutzen, das ist alles.«
    Das hielt ich für eine ziemlich gute Entschuldigung. Doch der Polizist wirkte unbeeindruckt. Ohne zu lächeln, holte er einen Notizblock und einen Bleistift hervor.
    »Name?«
    Seine Stimme klang fast flach und unpersönlich, schaffte es aber dennoch, einen gewissen Grad der Verärgerung zu vermitteln.
    »Hören Sie, ich werde die Mahlzeit schon bezahlen, wenn das das Problem sein sollte.«
    »Ich habe dich nicht gefragt, ob du die Mahlzeit bezahlen wirst. Ich habe dich nach deinem Namen gefragt. Wirst du mir den jetzt mitteilen, oder sollen wir uns lieber auf dem Revier darüber unterhalten?«
    Plötzlich schwebte Kalvin wieder vor mir.
    »Sag es ihm lieber, Skeeve«, meinte er, und sein Tonfall entsprach ganz und gar seinem besorgten Gesichtsausdruck. »Dieser Bulle scheint einen Eath in seinem Yongie zu haben.«
    Das war zuviel für mich.
    »Einen was in einem wie?«
    Der Polizist hob den Blick von seinem Notizblock.
    »Könntest du das mal buchstabieren?«
    »Äh ... Vergessen Sie es. Notieren Sie einfach >Skeeve<. Das ist mein Name.«
    Sein Bleistift huschte über das Papier, und für einen Augenblick glaubte ich, mit meiner Frechheit gesiegt zu haben. Doch weit gefehlt.
    ». und was hast du gerade gesagt?«
    »Ach, nichts. Nur ein Spitzname.«
    Selbst mir kam diese Erklärung ziemlich schwach vor. Kalvin stöhnte, als der Polizist mir einen strengen Blick zuwarf, bevor er weitere Notizen machte.
    »Ein Alias, wie?« murmelte er halblaut.
    Die Sache hörte sich ja immer schlimmer an.
    »Aber...«
    »Wohnort?«
    »Im Neuen Hof.«
    Meine Proteste schienen die Dinge nur noch zu verschlimmern, deshalb beschloß ich, alle weiteren Fragen so geradeheraus und ehrlich wie möglich zu beantworten.
    »Im Hotel, wie?« Der Bleistift wurde immer schneller. »Und wo pflegst du sonst zu wohnen?«
    »Im Bazar von Tauf.«
    Der Polizist hörte auf zu schreiben. Er hob die Hand und musterte mich sorgfältig.
    »Ich dachte eigentlich, daß wir die Sache mit den Verkleidungen inzwischen erledigt hätten«, sagte er, eine Spur zu gelassen. »Dann sagen Sie mir doch mal, Mr. Skeeve, sind Sie nun

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