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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Ich dachte nur, daß Sie es gerne wüßten.«
    Meiner Meinung nach hätte doch die Bezeichnung >warten< das eigentliche Stichwort sein müssen, aber das schien dem Liftboy völlig entgangen zu sein. Nun gut, jetzt war ich wach, und meine Suche würde nicht leichter werden, wenn ich einfach nur im Zimmer herumsaß.
    »Schön. Sagen Sie ihm, daß ich in ein paar Minuten herunterkomme.«
    »Na klar. Ach ... Da war noch etwas, was ich Sie fragen wollte ... Ist das in Ordnung, wenn dieser Bursche Aahz herausfindet, daß Sie nach ihm suchen?«
    Darüber mußte ich ein paar Augenblicke nachdenken. Aahz war schließlich abgehauen, ohne mir etwas zu sagen, doch ich glaubte kaum, daß er mir so dezidiert aus dem Weg gehen würde, um sich möglicherweise zu verstecken, wenn er erfahren sollte, daß ich mich auf Perv befand.
    »Das sollte kein Problem sein. Warum?«
    »Ich habe daran gedacht, eine Kleinanzeige in der Zeitung aufzugeben, doch dann fiel mir ein, daß er Ihnen möglicherweise Geld schulden könnte oder so was, deshalb wollte ich lieber erst einmal nachfragen.«
    »Eine Kleinanzeige?«
    »Das ist ein besonderer Teil der Zeitung«, warf Kalvin ein, als er sich mitten im Gähnen zu uns gesellte. »Nachrichten von Leuten an Leute. Geburtstagsgrüße, Botschaften von Frauen an weggelaufene Ehemänner und so weiter. Viele Leute lesen sie sehr sorgfältig.« - Irgendwie klang das gar nicht nach Aahz, aber andererseits gab es immerhin die Möglichkeit, daß irgend jemand, der ihn kannte, eine solche Anzeige lesen und ihm die Information weitergeben würde. Auf jeden Fall konnte es nicht schaden.
    »Ach so, also gut. Kleinanzeigen. Tut mir leid, ich bin immer noch damit beschäftigt, aufzuwachen. Hört sich wie eine gute Idee an«, sagte ich und nestelte in meinen Taschen nach Kleingeld. »Wieviel kostet das?«
    Zu meiner Überraschung hob der Liftboy abwehrend die Hand.
    »Die Kosten übernehme ich selbst, wenn Sie nichts dagegen haben, Mr. Skeeve.«
    »Tatsächlich?«
    »Na klar. Denn sollte es funktionieren, gibt es keinen Zweifel daran, wer einen Anspruch auf die Belohnung hat, die Sie erwähnten.«
    Mit diesen Worten grinste er mich kurz an und ging. Mir fiel ein, daß ich meine eigenen Ausgaben wohl mal besser überwachen sollte, damit ich auch tatsächlich noch genügend übrig hatte, um eine Belohnung bezahlen zu können, sollte der Bursche oder einer seiner Freunde Aahz für mich aufspüren.
    »Und wie sieht der Plan für heute aus, Skeeve?«
    Kalvin folgte mir ins Badezimmer und stellte die Frage, als ich gerade mein Gesicht im Spiegel begutachtete. Langsam entwickelten sich die Dinge soweit, daß ich mich rasieren mußte, allerdings nur gelegentlich, und ich beschloß, daß heute keine dieser Gelegenheiten war.
    Es ist merkwürdig: Als ich noch jünger war, freute ich mich aufs Rasieren, aber nun, da es mich immer häufiger als Muß heimsuchte, sah ich es langsam als eben jene lästige Pflicht, die es tatsächlich ist. Langsam begann ich zu begreifen, weshalb manche Männer sich Bärte stehen ließen.
    »Nun, ich glaube nicht, daß wir hier einfach rumsitzen sollten, bis Aahz auf die Kleinanzeige des Liftboys reagiert«, entschied ich. »Außerdem wird sich in dieser Hinsicht heute ohnehin nichts tun. Ich schätze, wir sollten es auf eigene Faust versuchen.«
    Sobald ich es ausgesprochen hatte, fiel mir auch ein, wie übereinfach das klang. Natürlich würden wir uns auf die Suche nach Aahz machen. Das hätten wir ja auch getan, wenn der Liftboy nicht mit seiner Kleinanzeigenidee angekommen wäre. Wenn Kalvin das auch so sah, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.
    »Hört sich gut an. Und wo sollen wir anfangen?«
    Darüber hatte ich schon nachgedacht. Leider sah das Resultat meiner Überlegungen so aus, daß es mir geradezu peinlich war, wie wenig ich doch über Aahz’ Hintergrund wußte ... wie auch über den Hintergrund meiner anderen Kollegen, wenn wir schon dabei waren.
    »Aahz scheint sich hauptsächlich auf Magik und Finanzen zu spezialisieren. Ich dachte mir, daß wir diese Kreise mal ein wenig abklopfen, um zu sehen, ob uns irgendjemand einen Hinweis geben kann.«
    Es stellte sich allerdings heraus, daß ein kleiner Zwischenfall den Beginn unserer Suche verzögern sollte.
    Gerade waren wir durch die Tür getreten und suchten draußen nach Edvik, als ich die Straßenverkäufer bemerkte.
    Die waren zwar am Vortag, als wir eintrafen, auch schon dagewesen, doch hatte ich sie nicht richtig bemerkt.

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