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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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wir...«
    Ich wartete nicht ab, um auch noch den Rest zu hören. Was sollte es, es war schließlich seine Idee gewesen ... jedenfalls so ungefähr. Eine plötzliche Woge der Gereiztheit abwehrend, stürzte ich in die Bar.
    Auf den ersten Blick wirkte der Schuppen etwas heruntergekommen. Auf den zweiten und dritten übrigens auch, obwohl ich eine Weile brauchte, bis meine Augen sich an das matte Licht gewöhnt hatten. Die Bar war klein, kaum groß genug für das halbe Dutzend winziger Tische, die sich dicht aneinander drängten. Schiefhängende Bilder und Zeitungsausschnitte schmückten die Wände, obwohl sie so schmierig waren, daß es mir schwerfiel festzustellen, was sie eigentlich darstellten oder wovon sie handelten. An einer Wand zog sich eine kleine Theke mit Stühlen entlang, wo drei Gäste, die wie ziemlich zähe Kunden aussahen, zusammengekauert und halb nach vorne hängend, hockten, ins Gespräch mit dem Barkeeper vertieft. Sie verstummten und musterten mich kurz mit kaltem, unfreundlichem Blick, während ich alles begutachtete, obwohl ich nicht feststellen konnte, ob ihre Unfreundlichkeit daher rührte, daß ich ein Fremder war oder gar daher, daß ich von einer anderen Dimension stammte. Allerdings fiel mir ein, daß ich immer noch meinen Tarnungszauber trug, der einen Geschäftsanzug vorgaukelte, der sich deutlich von den dunklen, wettergegerbten Kleidern unterschied, die die anderen Gäste fast wie ein Uniform trugen. Darüber hinaus kam mir der Gedanke, daß dies vielleicht nicht gerade der geeignetste Ort sei, um in aller Ruhe einen Schluck zu sich zu nehmen.
    »Ich glaube, wir sollten lieber verschwinden, Skeeve.«
    Ich weiß nicht, wann Kalvin wieder zu mir gestoßen war, jetzt jedenfalls schwebte er erneut an meiner Seite. Zwar gaben seine Worte nur meine eigenen Gedanken wieder, dennoch entschied ich mich aus reinem Trotz für das Gegenteil.
    »Sei kein Snob, Kalvin«, murrte ich. »Außerdem war es ja wohl deine Idee, sich eine Weile hinzusetzen, nicht wahr?«
    Bevor er etwas erwidern konnte, war ich zu einem der Tische hinübergeschlendert und hatte auf einem Stuhl Platz genommen. Lässig winkte ich dem Barkeeper mit einer Hand, doch der ignorierte mich und setzte sein Gespräch mit den anderen Trinkern fort.
    »Komm schon, Skeeve. Nehmen wir uns ein Taxi zurück ins Hotel, und unterhalten wir uns dort«, meinte Kalvin, nachdem er sich wieder zu mir gesellt hatte. »Du bist nicht in der richtigen Verfassung, jetzt mit dem Trinken anzufangen. Das würde alles nur verschlimmern.«
    Was er sagte, klang sehr vernünftig. Für meine gegenwärtige Stimmung allerdings viel zu vernünftig.
    »Du hast den Schmetterling gehört, Kalvin. Ich habe mein Leben viel zu sehr von anderen Leuten bestimmen lassen, indem ich auf ihre wohlgemeinten Ratschläge hörte. Ich soll öfter das tun, was ich selbst will ... Und das bedeutet im Augenblick, etwas zu trinken, und zwar hier.«
    Einen Augenblick erwartete ich, daß er jetzt mit mir einen Streit anfangen würde, doch schließlich seufzte er nur und schwebte hinunter, um auf der Tischplatte Platz zu nehmen.
    »Wie du willst«, meinte er. »Ich schätze, jeder hat wohl ein Recht darauf, sich ab und zu lächerlich zu machen.«
    »Sie wünschen?«
    Vor mir baute sich der Barkeeper auf, was es mir ersparte, mir eine vernichtende Replik auf Kalvins Stichelei auszudenken. Nachdem er deutlich gemacht hatte, daß er nicht kommen würde, wenn man ihn rief, wollte er nun offensichtlich meine Bestellung aufnehmen.
    »Ich nehme...«
    Plötzlich schien mir ein Glas Wein nicht das Richtige zu sein. Leider war meine Erfahrung mit alkoholischen Getränken aber ebenso beschränkt wie die mit dem anderen Geschlecht.
    ». ach, geben Sie mir einfach dasselbe, was die dort an der Theke trinken.«
    Der Barkeeper stieß ein Grunzen aus, das weder Zustimmung noch Tadel zu bedeuten schien, und ging fort, um wenige Augenblicke mit einem kleinen Glas zurückzukehren, das er so kräftig auf die Tischplatte knallte, daß ein Teil des Inhalts überschwappte. Ich konnte es nicht allzu deutlich erkennen, doch es schien mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit gefüllt zu sein, aus der Blasen emporstiegen und sich oben zu Schaum formten.
    »Getränke werden einzeln bezahlt«, knurrte er, und es klang wie eine Beleidigung.
    Ich fischte eine Handvoll Kleingeld aus der Tasche und warf es auf den Tisch, während ich mit der anderen nach dem Glas griff.
    Nun mögen einige von euch sich vielleicht

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